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Strange Brigade – Auf den Spuren von Indiana Jones

Von Daniel Walter am 1. September 2018 in Review

In Strange Brigade von Rebellion begleiten wir eine Gruppe von Abenteurern, die in den 30er Jahren in Ägypten auf den Pfaden von Indiana Jones wandelt. Wie sich der Koop-Shooter im Test geschlagen hat, verraten wir euch hier.

Wählt euren Weg

Zu Beginn der Kampagne können wir einen von vier verfügbaren Charakteren wählen. Es stehen zwei männliche sowie zwei weibliche Figuren zur Wahl, die allesamt über eine individuelle Biografie sowie über besondere Fähigkeiten verfügen. So finden wir in den Reihen der Abenteurer nicht nur eine ehemalige Dämonenjägerin, sondern auch eine Expertin für Sprengstoff und Nahkämpfe sowie einen erfahrenen Scharfschützen, der sich vor allem auf Kopfschütze spezialisiert hat. Hinzu kommt ein Wissenschaftler, der beim Finden von Geheimnissen sehr hilfreich ist. Zwischen den einzelnen Kapiteln, die nach und nach freigeschaltet werden können, lässt sich der Charakter wechseln, außerdem können die früheren Kapitel jederzeit mit einer anderen Figur ein weiteres Mal gespielt werden. Die Ausrüstung der Abenteurer kann nach Belieben angepasst werden, sodass sich sowohl Haupt- und Nebenwaffen als auch Gegenstände wie Granaten, Dynamit oder Molotowcocktails entsprechend den eigenen Vorlieben auswählen lassen. Zudem kann jeder Charakter ein Amulett mitführen, das eine Spezialattacke freischaltet, die genutzt werden kann, sobald genügend Gegner innerhalb eines Levels besiegt worden sind. Im weiteren Spielverlauf können durch das Sammeln von Gold weitere Waffen freigeschaltet werden, für neue Amulette werden hingegen weitere Fähigkeitspunkte benötigt. Neben der Kampagne, die in neun einzelne Abschnitte unterteilt ist, steht uns außerdem ein Horde-Modus zur Verfügung, bei dem wir uns auf vier verschiedenen Karten einer Vielzahl an Feinden entgegenstellen müssen, die in mehreren Wellen auf uns zustürmen. Das Punktspiel richtet sich dagegen ausschließlich an Multiplayer-Freunde, die es online mit anderen Spielern aufnehmen wollen.

Irgendjemand muss das Chaos schließlich aufräumen…

In der Story-Kampagne, deren geschichtlicher Rahmen von einem unterhaltsamen Sprecher umrissen wird, der ein wenig an die bekannte Erzählstimme aus der Batman-Serie mit Adam West erinnert, müssen wir – wie sollte es auch anders sein – die Welt vor dem Untergang bewahren. So hat ein unfähiger Archäologie-Kollege in einer Ausgrabungsstätte ein uraltes Grab entdeckt und geöffnet. Dabei wurde eine längst vergessene Macht entfesselt, die nun außer Kontrolle geraten ist und die gesamte Menschheit bedroht. Das vollständige Ausmaß des Schadens, den das unvorsichtige Handeln des reichen Tölpels angerichtet hat, offenbart sich uns erst im Laufe der Geschichte, in der wir uns unter anderem mit auferstandenen Mumien, diversen Zombies und riesigen Skorpionen auseinandersetzen müssen. Die Sequenzen zwischen den einzelnen Levels überzeugen mit einer authentischen schwarz-weiß-Optik und sorgen für einen passenden Rahmen. Dabei wird auch schnell klar, dass sich das Spiel alles andere als ernst nimmt und eine gehörige Portion Selbstironie mitbringt, die einen gewissen Indiana-Jones-Charme versprüht.

Gegner, Gegner und wieder Gegner

Strange Brigade geizt von Beginn an nicht mit Gegnern. So stürmen in den Levels zahlreiche Gegnertypen von allen Seiten auf euch zu und zwingen uns immer wieder dazu, den Rückwärtsgang einzulegen und uns dadurch ein wenig Luft zu verschaffen. Neben gewöhnlichen untoten Skeletten, die etwas gemächlicher unterwegs sind, warten auch widerstandsfähige Skorpione, die auch gerne mal zwei Schüsse aus der Schrotflinte überleben, oder auch gefährliche Fernkämpfer auf uns, die uns aus der Distanz mit Speeren bewerfen. Hinzu kommen diverse Bossgegner, die uns auf unterschiedliche Art und Weise fordern. Um den Massen an Feinden Herr zu werden, stehen uns nicht nur die zu Beginn gewählten Waffen zur Verfügung, die übrigens regelmäßig an einer der Aufladestationen mit frischer Munition versorgt werden müssen, sondern beispielsweise auch stationäre Fallen, die von uns ausgelöst werden können, indem wir eine markierte Stelle unter Beschuss nehmen. Gelingt es uns, Gegner in den Wirkungsradius einer solchen Falle zu locken und uns rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu verziehen, können auf diese Weise größere Gruppen von Widersachern auf einen Streich eliminiert werden. Es gibt verschiedene Fallenarten zu entdecken, von rotierenden Varianten mit tödlichen Peitschen bis hin zu klassischen Bodenfallen, mit denen sich unsere Feinde gezielt aufspießen lassen. Außerdem stehen hier und da explosive Fässer bereit, die ebenfalls als Waffe genutzt werden können. Zu guter Letzt können wir auf den bereits erwähnten Spezialangriff zurückgreifen. Dieser kann erst genutzt werden, wenn wir eine ausreichende Anzahl an blauen Seelensteinen besiegter Feinde eingesammelt und damit das Amulett aufgeladen haben. Wer bei den Kämpfen ein wenig mehr Wumms benötigt, findet zudem diverse Truhen innerhalb der Levels, die es ermöglichen, das bereits gesammelte Gold direkt vor Ort zu investieren, um neue, stärkere Waffen sofort nutzen zu können. Die Kampagne kann online mit bis zu drei Mitstreitern angegangen werden, sie lässt sich aber auch problemlos alleine bewältigen, sodass jeder Spielertyp auf seine Kosten kommen sollte.

Ergänzend zu den allgegenwärtigen Ballereien hält Strange Brigade diverse Rätsel und Sammelobjekte für uns bereit, die für Abwechslung sorgen. Bei den Rätseln handelt es sich meistens um verschlossene Türen, die mit einem Code geschützt sind. Daher gilt es, die Umgebung nach Hinweisen abzusuchen, um herauszufinden, in welcher Reihenfolge die verfügbaren Schalter ausgelöst werden müssen. Neben Türen, die für das Weiterkommen im Level essenziell wichtig sind, gibt es auch geheime Bereiche, hinter denen sich Objekte wie Edelsteine oder Relikte verbergen, die von uns gesammelt werden können. Die Rätsel gehen zwischen den sehr präsenten, umfassenden Gefechten leider etwas unter, sodass Strange Brigade definitiv als Shooter und nicht als Abenteuerspiel verstanden werden sollte. Dies wird durch die Tatsache, dass die diversen Schalter meistens nicht gedrückt, sondern ebenfalls mit der Waffe angeschossen werden müssen, noch zusätzlich unterstrichen. Wir bekommen hier also einen klassischen Third-Person-Shooter präsentiert, der in einer ansprechend umgesetzten Umgebung mit Indiana-Jones-Feeling stattfindet. Die Rätsel sind dagegen wirklich nur eine nette Zugabe, die nicht sonderlich fordernd ausfallen. Wenn man sich dessen bewusst ist, macht der Rebellion-Titel definitiv Spaß und garantiert kurzweilige und vor allem wirklich unterhaltsame Spielstunden.

Bekannte Rebellion-Optik trifft auf authentisches Abenteuer-Setting

Die Bewegungen der Figuren und auch der Aufbau der Welten erinnern stark an andere Rebellion-Titel wie die Sniper-Elite-Reihe oder Zombie Army Trilogy. Auch das Handling der Waffen wirkt sofort vertraut, sodass sich Fans des Publishers sehr schnell eingewöhnen werden. Weniger typisch ist das wirklich hervorragend eingefangene Abenteurer-Setting. Die Ausgrabungsstätten, Tempel und verlassenen ägyptischen Anlagen überzeugen mit einem authentischen Look, der uns sofort zum DVD-Regal rennen und die Indiana-Jones-Filme hervorholen lässt. Wenn es vor Ort noch etwas mehr zu entdecken gäbe, müssten sich die Welten in Sachen Atmosphäre definitiv nicht vor Titeln wie Uncharted oder Tomb Raider verstecken. Die Grafik ist aber deutlich weniger realistisch gehalten als bei den erwähnten Titeln und setzt eher auf eine stilisiertere Darstellung, wie man es auch von anderen Veröffentlichungen des Studios kennt. Diese Darstellungsart ist aber keinesfalls als Minuspunkt zu verstehen – im Gegenteil: Sie harmoniert hervorragend mit dem humoristischen Ansatz des Shooters und sorgt für ein rundes Gesamtbild.

Fazit:

Wenn man Strange Brigade als das Spiel betrachtet, das es sein will, nämlich als einen unterhaltsamen Third-Person-Shooter in einem Indiana-Jones-artigen Setting, gibt es an dem Titel sehr wenig auszusetzen. Vielleicht sind es hier und da ein paar Gegner zu viel, die von allen Seiten auf einen zustürmen. Auch könnten sich die Gegnertypen noch etwas mehr unterscheiden, aber dennoch macht das Spiel wirklich Spaß und vieles richtig. Wenn man sich dann aber durch die detailliert gestalteten Welten bewegt, bei denen die Atmosphäre der erwähnten Abenteuerfilme wirklich hervorragend eingefangen wurde, wünscht man sich einfach, dass es hier und da noch etwas mehr zu tun gäbe, als das Lösen sehr offensichtlicher Rätsel. Die Welt lädt nämlich förmlich dazu ein, von uns erkundet zu werden, so richtig viel zu entdecken gibt es aber leider nicht, sodass der Abenteurer in uns leider etwas zu kurz kommt. Dennoch kann Strange Brigade jedem ans Herz gelegt werden, der nach einem Shooter sucht, der optisch einmal etwas andere Wege geht. Auch der Vier-Spieler-Koop-Modus sowie die beiden zusätzlichen Spielmodi sind gut gelungen und runden das rundum solide Paket ab.

Positiv

  • Humorvolle Umsetzung
  • Atmosphärisches Abenteuer-Setting
  • Actionreiches Gameplay mit verschiedenen Waffen und Fallen
  • Diverse Rätsel und Sammelobjekte
  • Vier-Spieler-Koop

Negativ

  • Shooter-Aspekt deutlich im Vordergrund
  • Sehr viele Gegner
  • Wunderschöne Welten befriedigen den Entdecker in uns nur dürftig
80
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Strange Brigade

Publisher:Rebellion
Entwickler:Rebellion
Release Datum:28. August 2018
Kurzbeschreibung:Ein Koop-Shooter für Abenteurer

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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