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Impact Winter – Überleben im ewigen Eis

Von Daniel Walter am 26. Mai 2017 in Review

In Impact Winter müssen wir uns mit den Auswirkungen eines Asteroideneinschlags herumärgern und kämpfen in einer gnadenlosen Schneelandschaft ums Überleben. Ob sich das Survival-Game dabei als wunderschöne einzigartige Schneeflocke oder doch eher als Klumpen aus Schneematsch präsentiert, zeigen wir euch in unserem Test.

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Wir erwachen in einer durch schwachen Kerzenschein erleuchteten Kirche. Dem sichtbaren Atem unseres Hauptcharakters Jacob zu Folge ist es in dem Gotteshaus bitterkalt, alles andere hätte uns beim Namen des Spiels aber auch sehr überrascht. Es dauert nicht lange, bis wir vor Ort auf unsere Mitstreiter treffen, eine kleine Gruppe bestehend aus vier Personen und einem Roboter namens Ako Light. Durch Letzteren erfahren wir, dass es jemandem gelungen ist, unser Notsignal aufzugreifen und dass dieser Unbekannte versucht, unseren Standort zu lokalisieren. In Anbetracht der Tatsache, dass wir in einer Kirche inmitten einer postapokalyptischen Schneelandschaft gefangen sind, ist die Aussicht auf eine nahende Rettung natürlich eine sehr gute Nachricht. Leider stellt sich wenig später heraus, dass es 30 Tage dauern wird, bis unsere Retter auch wirklich bei uns eintreffen werden. Das bedeutet für uns, dass wir bis dorthin in der Eis- und Schneelandschaft überleben und unser Team vor dem eisigen Tod bewahren müssen.

Nützliche Begleiter

Jeder Charakter, der Teil unseres Teams ist, verfügt über besondere Fähigkeiten, die uns beim Überleben helfen. Umso wichtiger ist es, dass wir dafür sorgen, dass all unsere Mitstreiter überleben, da wir im Falle ihres Todes natürlich auch ihre Fertigkeiten verlieren. Wendy ist zum Beispiel in der Lage, uns aus gesammelten Vorräten Nahrung zuzubereiten. Aus einer Liste von Rezepten, die im Verlauf des Spiels immer länger wird, lassen sich die Gerichte auswählen, die wir mit unseren aktuellen Vorräten herstellen können. Die Zubereitungszeit variiert je nach gewählter Speise. Ist das Essen fertig, lässt sich dieses anschließend im Rationsmenü auf uns selbst und unsere Mitstreiter verteilen. Diese Funktion ist vor allem dann sehr nützlich, wenn wir die Moral des Teams stärken wollen, denn jedes Teammitglied hat ein individuelles Lieblingsgericht. Bereiten wir dieses zu und weisen es dem entsprechenden Begleiter zu, steigt seine Laune.

Maggie ist dagegen die richtige Adresse, wenn es um die Reparatur von Gegenständen sowie um das Anfertigen diverser Hilfsmittel geht. So kann sie unter anderem stabile Türen herstellen, mit denen wir den Verteidigungswert der Kirche verbessern können. Aber auch bequeme Betten, die die Effektivität des Schlafens erhöhen, gehören zu Maggies Arbeitsfeld. An den bärtigen Blane müssen wir uns wiederum wenden, wenn es um die Herstellung von Lagern, Kochstellen oder Fackeln geht. Er besitzt außerdem die Fähigkeit, Dietriche herzustellen, mit denen wir verschlossenen Türen öffnen können. Zu guter Letzt gehört auch der Nerd Christophe zu unserer Gruppe. Er ist Computerspezialist und daher die perfekte Wahl, wenn wir Verbesserungen an unserem Roboter vornehmen wollen, von der Erhöhung seiner Lagerkapazität bis hin zur Erweiterung des Akkus.

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Verteilte Rollen

Wir können die anderen Teammitglieder zwar nicht steuern, über die Rollen-Funktion ist es aber möglich, ihnen bestimmte Aufgaben zuzuweisen. Da hier im Laufe des Spiels immer mehr Rollen freigeschaltet werden können, haben wir schon bald eine Vielzahl an möglichen Aktionen, die uns den Alltag erleichtern. Die Rollen haben aber nicht nur positive, sondern auch negative Auswirkungen. Um euch einen kleinen Einblick in die Art der Aufgaben zu geben, die eure Teamkameraden für euch übernehmen können, hier ein paar Beispiele: Die Rolle „Sorgfältige Arbeit“ sorgt beispielsweise dafür, dass sich der jeweilige Charakter bei der Arbeit nicht mehr verletzen kann, dafür benötigen seine handwerklichen Fähigkeiten aber auch mehr Zeit. Mithilfe der Rolle „Schnelle Heilung“ verbessert sich die Gesundheitsregeneration der Figur, dafür werden mehr Nahrungsmittel benötigt, um Hunger und Durst zu stillen. Darüber hinaus ist es möglich, unsere Begleiter nach Treibstoff, Nahrung oder Samen suchen zu lassen. Dadurch sind sie aber den Gefahren der Außenwelt ausgesetzt, wie zum Beispiel der Kälte oder wilden Tieren.

Füllt das Lager und erhaltet Rettungspunkte

In der Kirche wartet zudem ein großes Lager auf uns. Dort lassen sich hergestellte oder gesammelte Gegenstände lagern. Zudem versorgen sich unsere Teamkameraden eigenständig mit Nahrungsmitteln, die im Lager untergebracht werden, sodass wir dies nicht manuell durchführen müssen. Um schnell zum gewünschten Item zu kommen, lässt sich das Lager in Kategorien unterteilen, wie beispielsweise in Werkzeuge, Zutaten oder Essen. Unser Roboter-Gehilfe Ako Light verfügt darüber hinaus über ein eigenes Inventar, das wir vor einer Erkundungstour mit allem füllen sollten, was sich unterwegs als nützlich herausstellen könnte, wie beispielsweise mit Zelten oder Fackeln.

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Durch das Erkunden der Spielwelt außerhalb der Kirche sowie durch das Herstellen von Gegenständen oder das Erledigen von Aufgaben erhalten wir Rettungspunkte, genannt RP. Mit deren Hilfe steigen wir nach und nach im Level an, was wiederum die Zeit bis zu unserer Rettung verkürzt. Die aktuelle Zeit sowie die zum nächsten Aufstieg benötigten RP lassen sich in Jacobs Charaktermenü ablesen. Hier sehen wir außerdem, ob er gerade Schlaf, Nahrung oder Getränke benötigt oder wie es um seine Körpertemperatur bestimmt ist.

Die Touren außerhalb der Kirche sind aber nicht nur wichtig, um Rettungspunkte zu sammeln. Sie sind zudem unerlässlich, um das Überleben der Gruppe sicherzustellen, denn hier finden wir neben Nahrungsmitteln, Zutaten oder Getränken auch Brennmaterial, mit dem wir das große Feuer in unserer Kirche am Leben erhalten können. Neben verschiedenen Holzteilen wie Stuhlbeinen oder Brennholz können wir in der Außenwelt auch Treibstoff wie Benzin entdecken. Wie effektiv ein Brennmaterial ist, hängt von seiner Brennkraft ab. Je höher diese ist, desto länger brennt das Feuer. Die Balkenlänge oberhalb der Feuerstelle zeigt uns dabei zu jeder Zeit an, ob noch ausreichend Material vorhanden ist.

Auf Erkundungstouren ist die Karte ein nützlicher Helfer. Diese zeigt uns nicht nur den Standort der Kirche, sondern auch die bereits entdeckten Orte oder die aufgestellten Zelte an. Dadurch kommen wir bei Bedarf schnell zurück ins Warme. Da es auch einen Tag-Nacht-Wechsel gibt, ist Jacob darüber hinaus mit einer Taschenlampe ausgestattet, die aber wirklich nur für das allernötigste Licht sorgt. Mithilfe der Sonarscan-Funktion unseres Roboter-Begleiters ist es darüber hinaus möglich, unter dem Schnee verborgene Gegenstände aufzuspüren. Diese sollten wir allerdings mit Bedacht einsetzen, da sie seine Akkulaufzeit verringert. Ergänzend hierzu gibt es in der Spielwelt zahlreiche Fahrzeuge und Gebäude wie auch Container in unterschiedlichen Größen zu entdecken. Manche lassen sich öffnen, andere müssen erst mit einem Schlüssel, einem Dietrich oder mit C4 geöffnet werden.

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Falls wir uns einmal in der Dunkelheit verirrt haben und Jacob dringend etwas Wärme benötigt, haben wir die Chance, unterwegs ein Lager zu errichten. Dieses sorgt nicht nur für eine höhere Körpertemperatur, sondern bietet uns außerdem eine Vorratskiste, mit deren Hilfe wir unser Inventar leeren können, um wieder Platz für neue Entdeckungen zu haben. Das Lager können wir aber nur nutzen, wenn wir vor Beginn unserer Expedition eines hergestellt und dieses unserem Inventar oder dem unseres Roboter-Freundes hinzugefügt haben.

Zusätzlich zum regulären täglichen Überlebenskampf gibt es zudem zahlreiche Quests, sogenannte Ereignisse, zu erledigen. Diese lassen sich zum Beispiel aktivieren, wenn wir uns mit Fremden oder mit unseren Teammitgliedern unterhalten. Auf diese Weise erfahren wir auch mehr über unsere Begleiter und können vier individuelle Handlungsstränge miterleben. Um diese auch in Gänze genießen zu können, ist es natürlich erforderlich, all unsere Teammitglieder am Leben zu erhalten.

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Eindringliche Atmosphäre mit interessanter Perspektive

Im Gegensatz zu vielen anderen Survival-Games, die oftmals auf eine Ego-Perspektive oder eine klassische Third-Person-Ansicht setzen, blicken wir bei Impact Winter von schräg oben auf das Geschehen. Dadurch haben wir einen großen Bereich unserer Umgebung immer im Blick und können auf diese Weise sehr viel entdecken. Ein weiterer Vorteil dieser Ansicht ist, dass sie sehr schnell den Aufenthaltsort unserer Begleiter sowie eventueller Feinde offenbart. Die Spielwelt ist nicht fotorealistisch, sondern in einem comichaften Stil gehalten, der ein wenig an klassische belgische Comichefte erinnert. Die Umgebung wurde sehr detailliert gestaltet, wodurch viele kleine Details entdeckt werden können, von Rissen an den Wänden oder im Boden, über Deko-Elemente wie Regale oder Bilderrahmen, bis hin zu authentischen Straßenschildern oder Beleuchtungselementen wie Straßenlampen oder Kerzen.

Die kreierte Stimmung stimmt von Beginn an und macht uns dank der atmosphärischen und eindringlichen Klaviermusik, die mit dezenten Beats unterlegt wurde, zu jeder Zeit den Ernst der Lage bewusst. Dennoch wirkt das Innere der Kirche von vornherein sehr gemütlich, wodurch man nach ausgiebigen Wanderungen durch den Schnee gerne wieder zur Basis zurückkehrt. Die Dialoge wurden leider lediglich in Schriftform umgesetzt. Hier wäre definitiv eine Vertonung wünschenswert gewesen, um die einzelnen Figuren noch greifbarer zu machen und deren Charakter besser herauszuarbeiten.

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Fazit:

Impact Winter ist ein Survival-Game der etwas anderen Art. Das Spiel nimmt uns mit in eine postapokalyptische Welt, in der Schnee und Eis allgegenwärtig sind. Die dadurch kreierte Atmosphäre ist außergewöhnlich und dank der tollen comichaften Grafik und der einnehmenden Musik sehr intensiv und greifbar. Das Erkunden der Umgebung sowie die omnipräsente Einsamkeit wirken dabei gleichermaßen bedrückend wie auch entspannend. Man sollte aber schon ein gewisses Faible für entschleunigte Spiele haben, um mit Impact Winter warm zu werden, denn Action gibt es hier nur sehr selten.

Uns hat das Zusammenspiel aus einem hervorragenden Setting, einer perfekt in Szene gesetzten Stimmung und klassischen Survival-Elementen voll und ganz überzeugt. Lediglich die Herausarbeitung der einzelnen Charaktere hätte noch etwas detaillierter geschehen können, beispielsweise mithilfe von vertonten Dialogen. Um das Spiel komfortabel steuern zu können, empfehlen wir euch aber in jedem Fall den Einsatz eines Gamepads, da die Umsetzung für Maus und Tastatur doch deutlich unrunder ist.

Positiv

  • Frei erkundbare Umgebung
  • Klassische Survival-Elemente
  • Interessante Perspektive
  • Einnehmende Atmosphäre
  • Unverbrauchtes Setting
  • Gelungener Grafikstil

Negativ

  • Steuerung mit Maus und Tastatur unpräzise
  • Keine vertonten Dialoge
  • Lange Ladezeiten
  • Dem einen oder anderen vielleicht etwas zu entschleunigt
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Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Impact Winter

Entwickler:Mojo Bones
Release Datum:23. Mai 2017

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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