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Deadlight: Director’s Cut

Von Nikolas Rau am 1. Juli 2016 in Review

Tequila Softworks hat sein erstes Spiel “Deadlight“ noch einmal als Director’s Cut herausgebracht. Es wurde um einen neuen Spielmodus erweitert, Grafik und Steuerung haben noch einmal einen Feinschliff erhalten. Wir haben geschaut, was sich alles geändert hat und wie sich die neue Fassung spielt.

Im Spiel schlüpft man in die Rolle von Randall Wayne, ein Überlebender eines Zombieviruses, der die ganze Welt befallen hat.

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Er ist auf der Suche nach seiner Tochter und seiner Frau, die vor vier Monaten verloren gingen. Dabei hat er unterwegs eine Gruppe anderer Überlebender gefunden und sich mit ihnen zusammen getan. Am Anfang wird der Protagonist von seiner Gruppe getrennt und muss sich alleine durch die Stadt Seattle im Jahr 1986 schleichen, kämpfen und rennen.

Die Atmosphäre des Spiels ist sehr düster und bedrohlich. Überall laufen Schatten- so werden die Untoten von Randall genannt – im Vorder- und Hintergrund. Alles ist sehr düster gehalten, packt einen aber trotzdem. Gerade durch die Kommentare von Randall, die einiges zu dem Charakter und zu der Umwelt erklären wird man noch intensiver in die Welt hineingezogen. Auch einige kleinere Jumpscares geben einem das Gefühl, dass immer etwas Unerwartetes passieren kann.

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Gerade wenn man Türen öffnet oder durch Fenster klettert und man nicht weiß, was dahinter lauert, kann es schon sehr spannend werden.

Die aktuelle Geschichte wird von Randall meist in Monologen erzählt oder von kleinen Papierfetzen, die man unterwegs findet. Diese erklären auch mehr zum Hintergrund der Epidemie. Im Spielverlauf findet man immer wieder Seiten aus Randalls Tagebuch. Diese erläutern die interessante Geschichte von Randall und wie er seine Familie verloren hat.

Dadurch kann man sich noch mehr in ihn hineinversetzen und die Geschehnisse bekommen mehr Tiefgang. Allerdings wird dadurch das Spiel etwas unterbrochen. Dafür kann man sich alle Tagebucheinträge, die man gefunden hat auch außerhalb des Spiels anschauen.

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Das Spiel besteht vor allem darin kleinere Rätsel zu lösen, Sprungeinlagen zu meistern und schnell zu rennen, wobei man hierbei auch ein gutes Timing braucht. Es gibt viele Hilfestellungen, wie zum Beispiel kleine Pfeile, die über Kanten angezeigt werden, die man zum Klettern und Hangeln benutzen kann. Dadurch ist meistens ein schneller Spielfluss möglich, macht aber auch vieles sehr leicht. Wer es schwerer haben möchte kann die Hilfe aber abstellen, wodurch das Spiel an manchen Stellen sehr anspruchsvoll wird.

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Zwar gibt es auch Waffen in dem Spiel, aber man merkt eindeutig, dass der Sinn des Spiels nicht darin besteht, sich freizukämpfen, sondern die Gegner zu umgehen oder in Fallen zu locken.

Falls man doch kämpfen möchte, hat man viele Gegner vor sich, dafür aber wenig Munition. Nahkämpfe sollte man auch vermeiden, da oft eine große Masse Gegner anmarschiert kommt und man mit seiner Axt eigentlich keinen Schaden macht.

An einigen Stellen ist ein gezielter Schuss aber notwendig um voran zu kommen.

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Bei den Rätseln muss man meist Kisten zu bestimmten Stellen bringen oder Schalter umlegen und dann mit dem richtigen Timing zur Stelle sein. Selten sind sie wirklich knifflig. Auf der anderen Seite wird dadurch aber auch der Spielfluss nicht gestört, da es auch nicht zur Geschichte passen würde, wenn man lange über etwas Bestimmtes nachdenken muss. Randall hat es oft eilig, weil ihn etwas umbringen möchte. Ein etwas seltsames Element ist, dass Randall zwar sehr sportlich ist, aber nicht schwimmen kann und sich im Wasser deutlich langsamer bewegt als die Untoten. Das entzieht sich manchmal ein bisschen dem Vorstellungsvermögen. Immerhin kann Randall dafür aus geschätzt 6 Metern nach unten fallen, ohne sich zu verletzen.

Allerdings gibt es einige Stellen an denen man ausprobieren muss, wie es funktioniert. Dabei stirbt man auch ab und zu oder nimmt Schaden, was aber nicht weiter schlimm ist, da die Checkpoints fair gesetzt sind und an einigen Stellen Verbandskästen zum Heilen herumstehen.

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Wenn man das Hauptspiel beendet hat, hat man die Möglichkeit, den Alptraummodus zu spielen. Bei diesem geht es darum, das in drei Akte unterteilte Spiel noch einmal zu spielen, dabei aber keine Speicherpunkte zu haben. Es wird nur am Anfang von jedem Akt gespeichert. Das bedeutet, wenn man am Ende des zweiten Aktes sterben sollte, muss man diesen noch einmal von vorne beginnen. Ansonsten ist nichts verändert. Wenn man diesen Modus meistert schaltet man ein Video frei, welches ein alternatives Ende zeigt. Eigentlich ist es eine schöne Idee, so den Wiederspielwert zu erhöhen, aber das ständige Komplett-von-vorne-beginnen ist doch sehr frustrierend.

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In “Deadlight: Director’s Cut“ gibt es noch den Survival-Modus als zusätzliches Spielelement. Dieser schickt den Spieler in ein Krankenhaus, in dem er gegen Horden von Schatten kämpfen muss. Das Ziel ist es, so lange wie möglich zu überleben. Dafür hat er auch noch weitere Waffen, wie zum Beispiel einen Molotowcocktail, den man auf die Zombies werfen kann. Dieser Modus ist sehr kurzweilig und gibt einem die Möglichkeit, endlich so viele Zombies zu töten, wie man kann. Allerdings muss man auch hier wieder darauf achten, dass man sich nicht mit zu vielen Schatten anlegt. Außerdem gilt es erstmal, die neuen Waffen zu finden. Manche davon sind gut versteckt und man muss sich erst den Weg freischießen beziehungsweise mit Kisten bauen. Dabei sollte man aber auch die Zombies im Auge behalten, sonst endet man schnell als Hauptgang einer ganzen Meute. Der neue Spielmodus weiß durchaus zu unterhalten, allerdings gibt es nur eine Karte, die es zu erforschen gilt.

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Bei der Steuerung merkt man dem Spiel an, dass es eine Portierung von Konsole auf PC ist. Gerade mit dem Gamepad lässt sich das Spiel hervorragend und intuitiv spielen. Am PC ist die Steuerung gewöhnungsbedürftig und etwas unhandlich, da einige Tasten so gelegt sind, dass man beim schnellen Reagieren Probleme hat, diese einfach zu erreichen. In der neueren Version reagiert Randall noch etwas präziser und bewegt sich somit noch etwas flüssiger als im Vorgänger. Allerdings reagiert er durch die präzisere Steuerung manchmal zu sensibel, so dass man sich daran am Anfang noch gewöhnen muss.

Die Grafik des Spiels ist für ein 2D-Sidescroll- Spiel sehr ordentlich. Es wurde sehr auf die Hintergründe geachtet. Tequila Works hat sich sehr viel Mühe gegeben, das Spiel düster und schaurig zu gestalten, was die vielen dunklen Farben sehr schön darstellen. Auch die Animationen der Charaktere sind sehr fließend und gut animiert. Manchmal sind aber Gegenstände, die einem im Weg stehen kaum zu erkennen, was aber auch Bestandteil der Spielmechanik ist. Der Director’s Cut bietet dem Spieler die Möglichkeit, das Spiel in 1080p zu spielen und verfeinert noch etwas die schönen Hintergründe. Auch wird das Spiel minimal bunter, aber es bleibt weiterhin passend zu der Atmosphäre.

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Die Zwischensequenzen sind meist spartanisch gemalte Bilder, über die im Vorder- oder Hintergrund noch etwas Bewegung gelegt wurde wie zum Beispiel Regen. Manchmal bewegen sich auch wichtige Gegenstände, aber es sind keine aufwendigen Videos. Meistens sind die Bilder sehr gräulich mit leichten Farbakzenten wie zum Beispiel rotes Blut. Aber es passt zu dem Stil des Spiels.

Der Sound bleibt unverändert sehr gut. Die Entwickler haben einen passenden Soundtrack ausgewählt, der im Startmenu schon gespielt wird. Das gesamte Spiel ist auch an den passenden Stellen mal mit oder ohne Musik passend begleitet – leider nicht in dem Menu, in dem man die Tagebucheinträge lesen kann.

Da es keine richtigen Lippenbewegungen gibt, kann man nur sagen, dass die Sprecher solide Arbeit leisten und dadurch auch eine gewisse brutale und harte Art der Welt rüberkommt. Die Vertonung ist leider nur auf Englisch, aber man kann Untertitel einstellen. Der deutsche ist zwar fehlerfrei geschrieben, aber die Übersetzungen sind manchmal doch etwas anders und nehmen dem Spiel seine raue Art.

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Fazit

Ich finde insgesamt hat Tequila Works hier ein solides Jump´n´Run- Horror-Spiel entwickelt, welches durchaus unterhalten kann und auch kurzweilig ist. Die Story ist nicht außergewöhnlich, dafür hat der Charakter von Randall Wayne Tiefgang und ist für die eine oder andere Überraschung gut. Leider kommt das Ende sehr plötzlich, hat dafür aber einen schönen Twist.

Der Wiederspielwert im normalten Story-Modus ist auch sehr gering, da man vielleicht noch einen zweiten Durchgang spielen kann, um wirklich alles im Spiel zu entdecken, aber da die Geschichte und die Rätsel schon bekannt sind, ist es keine große Aufgabe mehr und es gibt auch wenig Motivation es ein drittes oder viertes Mal zu spielen.

Der Alptraummodus fordert noch einmal die sehr ehrgeizigen Spieler und bietet ihnen die Möglichkeit, sich einer knallharten Herausforderung zu stellen. Allerdings ist die Belohnung für den hohen Schwierigkeitsgrad doch sehr gering, da man nur ein kleines Video erhält, welches ein alternatives Ende zeigt. Und meiner Meinung nach ist das eigentliche Ende bewegender.

Der Survival-Modus ist noch ein schönes Schmankerl oben drauf und bietet einem die Möglichkeit noch nach dem Storyende das Spiel weiter zu genießen. Ich hätte mir aber noch weitere Karten gewünscht.

Bugs, die noch im alten Spiel enthalten waren sind nun nicht mehr aufgetreten und es sind auch keine weiteren aufgefallen.

Mit dem “Director’s Cut“ hat Tequila Works ein etwas in die Jahre gekommenes Spiel noch einmal sehr schön aufbereitet und dabei keinerlei Einbußen gemacht, was das alte Spiel angeht. Auch der Survival-Modus bietet noch einmal eine schöne Abwechslung zum Hauptspiel und lädt eigentlich dazu ein, sich in der Bestenliste einen Namen zu machen.

Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

Deadlight: Director’s Cut

Publisher:Deep Silver
Entwickler:Tequila Works
Release Datum:21. Juni 2016

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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