MGM Valentinsspecial

Von Daniel Walter am 13. Februar 2018 in Artikel

Passend zum Valentinstag haben wir uns einmal über emotionale Momente in Videospielen Gedanken gemacht und eine kleine Liste mit außergewöhnlichen Liebesgeschichten und ergreifenden Szenen erstellt, in denen sich Charaktere füreinander einsetzen, sich aufopfern oder im wahrsten Sinne des Wortes die Welt aus den Angeln heben. Da diese Momente häufig am Ende der Geschichten angesiedelt sind, möchten wir euch an dieser Stelle ausdrücklich vor Spoilern warnen.

Life is Strange
– ‎Assassin’s Creed Origins
– ‎Red Dead Redemption
– ‎The Last of Us: Left behind DLC
– ‎Arkham City

Life is Strange:

Der Überraschungstitel von Dontnod ist für mich eines der ergreifendsten Spiele, die ich jemals gesehen habe. So versuchen wir in der Rolle der Teenagerin Max die ganze Zeit, unsere Freunde und Mitschüler vor grausamen Schicksalen zu bewahren. Dafür nutzen wir die übersinnliche Kraft der Zeitmanipulation, die aber selbstverständlich Folgen hat. So entwickelt sich durch das ständige Verändern der Zeitlinie ein riesiger Sturm, der die gesamte Stadt zu verschlingen droht. Am Ende kämpfen wir mit Inbrunst dafür, den Verlauf der Geschichte positiv zu beeinflussen, nur um unser Scheitern vor Augen geführt zu bekommen. So stellt uns das Spiel schließlich vor die Wahl, ob wir das Leben unserer besten Freundin, die zu einer Art Anomalie in der Zeit geworden ist, opfern, um die Stadt vor dem Sturm zu bewahren, oder, ob wir ihr Leben retten und dafür die Einwohner Arcadia Bays sterben lassen. Selten hatte ich einen größeren Kloß im Hals, als bei diesem ergreifenden Ende von Life is Strange, das in jedem Fall ein großes Opfer von uns verlangt.

Assassin’s Creed Origins:

Bei Assassin’s Creed Origins schlüpfen wir in die Rolle von Bayek, der im Verlauf der Geschichte zum ersten Assassinen und damit zum Ursprung der Bruderschaft wird. Was ihn letztlich dazu bringt, den Weg eines Mörders einzuschlagen, ist der Verlust seines Sohnes, der von einer Gruppe von Verschwörern ermordet wird. Dies verändert nicht nur sein Leben für immer, sondern auch die Beziehung zu seiner Frau Aya. Auch wenn sie zunächst Seite an Seite dafür kämpfen, die Mörder ihres Sohnes zur Strecke zu bringen, merkt man doch, wie sie sich nach und nach voneinander entfernen. Am Ende, nachdem alle Feinde ihre gerechte Strafe erhalten haben, ist von der Verbundenheit und der Liebe zueinander nichts mehr übrig, was sie dazu bringt, getrennte Wege zu gehen. In das actionlastige Spielprinzip wird bei AC Origins eine Geschichte eingebettet, die einen definitiv nicht kalt lässt. Das traurige Ende der Beziehung der ehemaligen Geliebten ist dabei der emotionale Höhepunkt der Reise und gleichzeitig der Anfang des Assassinen-Ordens.

Red Dead Redemption:

Beim Wild-West-Abenteuer Red Dead Redemption erleben wir die ergreifende Geschichte des Cowboys John Marston mit. Dieser wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als seine Frau und sein Sohn von Mitgliedern seiner ehemaligen Verbrecherbande entführt werden, von denen er sich vor langer Zeit abgewandt hatte. Die Story ist geprägt davon, dass der eigentlich in seinem tiefsten Herzen sehr anständige John Marston in Auseinandersetzungen und Kämpfe anderer hineingezogen wird und sich bei der Suche nach seiner Familie regelmäßig in Lebensgefahr begibt. Am Ende, als er wieder bei seiner Frau und seinem Sohn ist, sieht zunächst alles nach einem Happy End aus, dieses ist allerdings nur von kurzer Dauer, da er erneut für die Verbrechen seiner Vergangenheit bezahlen muss, als er von Soldaten heimgesucht wird. Marston stirbt dabei im Kugelhagel, seine Frau und seinen Sohn konnte er aber vor seinem Ableben noch aus der Gefahrenzone bringen. John Marston ist der Inbegriff eines tragischen Helden, bei dem einfach alles schiefzulaufen scheint. So war dieses traurige Finale, bei dem er erneut alles tut, um seine Familie zu beschützen, zwar absehbar, aber dadurch nicht weniger ergreifend.

The Last of Us: Left Behind DLC

Der Story DLC Left Behind zum erfolgreichen Horror-Titel The Last of Us beleuchtet zum größten Teil die Zeit, bevor sich die Protagonisten des Hauptspiels, Joel und Ellie, über den Weg laufen. So erinnert sich Ellie bei der Suche nach Medikamenten für den verletzen Joel an die gemeinsame Zeit mit ihrer Freundin Riley. Die beiden jungen Frauen kommen sich im Verlauf der Geschichte näher, doch gibt es hier nach dem romantischen Kuss ebenfalls kein Happy End. Bei ihrem Kampf mit einem der Infizierten wird Riley verletzt und dadurch ebenfalls mit dem Zombie-Virus angesteckt. In einer höchst emotionalen Szene denken die beiden Freundinnen laut darüber nach, sich gemeinsam das Leben zu nehmen, entscheiden sich aber letztlich dagegen. Stattdessen genießen sie Seite an Seite die letzten gemeinsamen Momente, bevor die Mutation bei Riley einsetzt. Dieser stille Moment im Angesicht des bevorstehenden Todes zählt zu den rührendsten Augenblicken, die mir ein Videospiel jemals beschert hat.

Arkham City

In Arkham City geht es hingegen um eine immer währende Liebe der etwas anderen Art. Im zweiten Teil der Trilogie von Rocksteady ist der Joker mit einer Krankheit infiziert, die ihn langsam aber sicher tötet. Beim finalen Aufeinandertreffen der beiden ewigen Widersacher ist der Clown schon stark geschwächt und benötigt dringend das Heilmittel von Batman. Dieser zögert aufgrund der scheußlichen Taten des Verbrechers allerdings zunächst, woraufhin der Joker versucht, es sich einfach zu nehmen. Bei diesem Versuch zerstört er letztlich das Reagenzglas mit dem Mittel und damit seine letzte Chance auf eine Rettung. Da sich Batman vor der Aktion des Jokers eigentlich gerade dazu durchgerungen hatte, ihm das Heilmittel trotz aller begangener Verbrechen zu übergeben, lässt den dunklen Ritter das Ableben des Clowns nie wirklich los. Dies zeigt sich auch darin, dass der Joker in der Fortsetzung Arkham Knight ständig präsent ist, und zwar als Produkt von Batmans Gedanken. Daher hat der ewige Widersacher auch nach seinem Ende noch einen starken Einfluss auf den Held Gothams, was wieder einmal beweist, das wahre Liebe, und sei es nur eine Hassliebe, weit über den Tod hinausgehen kann.

Resümee:

Soweit einmal meine kleine Sammlung an emotionalen Videospielmomenten, die die verschiedenen Arten von Beziehungen beleuchten, von Freundschaften, über die Verbundenheit zu einem Partner, bis hin zur grenzenlosen Liebe für die Familie. Ganz egal, welche Art ihr am 14. Februar feiert, wir wünschen euch einen schönen Valentinstag mit euren Liebsten.

Gerne könnt ihr auch eure emotionalsten Videospielmomente mit uns teilen.

Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

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