Ein Paukenschlag

Aus gegebenem Anlass widmen wir uns in unserer Kolumne dieses Mal der Entscheidung der USK, künftig auch Spiele einer Prüfung zu unterziehen, in denen NS-Symbole wie Hakenkreuze dargestellt werden.

Am Donnerstag ging ein Ruck durch die deutsche Gamer-Community, denn das, was viele nicht mehr für möglich gehalten haben, ist eingetreten. Die USK hat sich dazu entschieden, das generelle Verbot von NS-Symbolen in Videospielen aufzuheben und in Zukunft alle Spiele einer individuellen Prüfung zu unterziehen. Ob dies nun bedeutet, dass Titel wie Wolfenstein oder Call of Duty künftig ungekürzt in Deutschland erscheinen, werden die nächsten Monate, vielleicht auch erst die nächsten Jahre zeigen. Auf jeden Fall besteht nun die Möglichkeit, dass komplett abgeänderte Geschichten wie im aktuellen Wolfenstein-Teil bald der Vergangenheit angehören und künftig eine einheitliche internationale Version der Spiele veröffentlicht wird. In Wolfenstein II – The New Colossus wurden in der deutschen Version nämlich nicht nur sämtliche Symbole, sondern auch jegliche Begriffe und Namen, die mit der NS-Zeit in Verbindung stehen, entfernt beziehungsweise geändert. Ebenfalls interessant ist die Frage, ob Spiele, die in der Vergangenheit direkt gekürzt erschienen sind, nun nachträglich zur Prüfung eingereicht werden und dann eventuell mit einem entsprechenden Patch versehen werden. Auch hier ist nun erst einmal Geduld angesagt, denn noch hat sich kein großer Publisher zur Thematik geäußert. Das erste relevante Spiel wäre EAs Battlefield V, das, wie wir wissen, zur Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Dass hier bereits ein erster Versuch unternommen wird, ein ungekürztes Spiel auf den deutschen Markt zu bringen, ist in meinen Augen aber eher unwahrscheinlich.

Wie steht ihr zum bisherigen ausnahmslosen Verbot sowie zu der neuen Lockerung der Regelung? War diese längst überfällig oder ist die bisherige Vorgehensweise in euren Augen doch der richtige Weg?