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Zenith

Von Nikolas Rau am 24. September 2016 in Review

Die Entwickler von „Infinigon“ haben mit „Zenith“ ihr erstes Spiel herausgebracht. Das Action-Rollenspiel soll nicht ganz ernst genommen werden und verspricht eine humorvolle Reise in eine Fantasy-Welt. Doch kann das Spiel überzeugen?

Argus Windell ist ein Trankbrauer, der mit sich selbst unzufrieden ist. Er trinkt zu viel, ärgert seinen Nachbarn und lässt sich mit der Ork-Mafia ein. Dabei zählte er früher zu den besten und fähigsten Magiern, die der Infinigon zu bieten hatte. Der Spieler schlüpft in seine Rolle und erlebt mit ihm ein Abenteuer, dass auf sarkastische Weise erzählt wird.

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Dabei wird klar, dass der Held in seiner Vergangenheit ein Portal in die Hölle geöffnet hat und somit „das Unerwartete“ freigelassen hat. Dieser Dämon öffnete Portale in die Spielwelt und ließ somit die Horden der Hölle auf die Bewohner los. Durch einen Pakt zwischen Elfen und Menschen, die sich jeweils noch in Magier und Krieger unterteilen, gelingt es „das Unerwartete“ zu vertreiben. Windell hat dabei einen großen Anteil. Allerdings will er sich danach zur Ruhe setzen und das entscheidende Artefakt, das Urteilszepter, das von ihm versteckt wurde, beschützen.

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Deswegen wird eine Tarnung als Trankbrauer genutzt, damit es möglich ist, unauffällig in einer Stadt zu wohnen, die in der Nähe des Verstecks liegt.

Allerdings wäre das Abenteuer von Windell sehr kurz, wenn sich die Ruhe nicht durch eine Gruppe von jungen Trotteln, die auf der Suche nach dem Zepter sind, in Wohlgefallen auflösen würde.

Argus ist gezwungen, sich wieder als Magier für die Rettung der Welt einzusetzen, dabei wird aber ein solches Chaos verursacht, dass alles wieder von vorne beginnt.

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Die Geschichte von „Zenith“ wird oft sowohl mit sehr viel Humor als auch einer rauen Sprache erzählt. Überall lassen sich Anspielungen auf andere Filme und Spiele finden, die einen ein wenig in Nostalgie schweben lassen.

Dabei gelingt es den Entwicklern, die Hauptcharaktere mit einigem Tiefgrund darzustellen, sodass man ihre Handlungen nachvollziehen kann. Die Nebencharaktere dienen dafür meist nur als Grundlage für einige Witze, die sich zum Teil eines sehr flachen Humors bedienen. Allerdings gibt es hin und wieder wirklich lustige Dialoge.

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Diese sind nicht vertont, sondern erscheinen entweder in einem Fenster am unteren Bildschirmrand oder über den Charakteren. Hier hätten die Entwickler sich für eine Art entscheiden sollen, zumal im Textfenster einige längere Texte dadurch abgeschnitten werden. Bei den Texten die über den einzelnen Personen erscheinen sind die Farben manchmal so gewählt, dass man sie kaum erkennen kann. Durch beides gehen manchmal Informationen unter.

Trotzdem ist es gelungen, die Story gut und unterhaltsam zu erzählen, ohne dass sie zwischendurch ins Stocken gerät.

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Um die Welt zu retten, muss diese natürlich bereist werden. Dafür kann man die interaktive Karte nutzen. Auf dieser steuert der Spieler Argus durch die Wildnis zu unterschiedlichen Gebäuden, die ein einzelnes Level anzeigen. Dieses kann betreten werden. Des Weiteren gibt es auf der Karte noch einige Gegner, die man bekämpfen kann, ohne dass sie für die Geschichte wichtig sind. Sie dienen nur zum Leveln. Man kann die Feinde auch umgehen oder geschickt vor ihnen davonlaufen, wenn man nicht kämpfen möchte.

In den einzelnen Leveln erwarten den Spieler viele unterschiedliche Szenarien und Lokalitäten. Es gibt Kneipen, Friedhöfe, Städte, Ruinen und einiges mehr.

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Dort finden wir Gegner, Gespräche und Händler. Einige sind sehr ruhig und friedlich, bei anderen muss fast nur gekämpft werden.

Das Kampfsystem des Spiels ist sehr simpel. Man hat eine Nahkampf- sowie eine Fernkampfattacke. Dazu gibt es noch ein Manöver das Flächenschaden anrichtet. Um den Schlägen der Feinde zu entkommen, kann ausgewichen werden.

Um etwas Varianz in die Kämpfe zu bringen, kann der Spieler Zauber und Waffen aus drei unterschiedlichen Elementen ausrüsten. Diese sind Feuer, Wasser und Erde. Allerdings gibt es für jede Kategorie nur einen Zauber. Auch Waffen gibt es nur drei unterschiedliche.

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Damit ein Element verstärkt wird können dem Charakter unterschiedliche Anziehsachen angezogen werden. Diese stärken die Affinität in einem Bereich wodurch mehr Schaden mit diesem Element verursacht wird.

Außerdem ist es bei jedem Levelaufstieg möglich, zwei Punkte in einen von drei Talentbäumen zu investieren, die jeweils einer Magierichtung zugeordnet sind. Durch die Punkte erlangt man eine höhere Affinität, Resistenz oder eine Spezialfähigkeit, die ausgelöst wird, wenn man die normale Attacke öfters hintereinander nutzt.

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Neben der Haupthandlung bieten sich auch einige wenige Nebenaufgaben an. Diese bekommt man von Stadtbewohnern, die einen zu einem bestimmten Ort schicken. Dort muss man sich durchkämpfen und etwas Bestimmtes holen oder jemanden umbringen.

Verglichen mit der Haupthandlung, die sehr simpel ist, sind diese Missionen aber sehr schwer. Dafür bekommt man aber auch sehr viele Erfahrungspunkte und einiges an Gold. Am Ende des Auftrages winkt oft noch ein besonders mächtiger Gegenstand.

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Damit diese schweren Level geschafft werden können, braucht man auf jeden Fall noch Heil- und Manatränke. Diese können bei Händlern erworben und in der Welt gefunden werden. Hat man einen Trank getrunken, kann man ihn für einige Sekunden nicht mehr verwenden. Man muss zeitlich gut planen, wann man einen Trank nimmt, damit es in einer brenzligen Situation nicht daran scheitert.

Die Grafik von „Zenith“ wirkt sehr altbacken. Die Bewegungen der einzelnen Figuren wirken steif. Auch sind viele Texturen in Hintergründen und auf dem Boden matschig. Bis auf die Bewegungen sind die Charaktere selbst einigermaßen gut gelungen. Außerdem haben die Entwickler viele unterschiedliche Level entworfen, die unterschiedliche Merkmale und Hintergründe aufweisen. Das gibt dem Spiel einiges an Atmosphäre.

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Der Ton im Spiel beschränkt sich auf einige Kampfgeräusche und die Hintergrundmusik. Beides ist gut gelungen. Das Musikrepertoire beinhaltet nur einige unterschiedliche Themen, aber diese reichen völlig aus. Zumal unterstützen sie den Humor. Sich mit einem orkischen Mafiaboss zu unterhalten, während eine Melodie erklingt, die an den Paten erinnert, wirkt einfach sehr komisch. Auch der Titelsong ist sehr schön gelungen, klingt episch und verspielt zu gleich.

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Ein großes Manko des Spiels ist die Steuerung. Sie ist sowohl mit dem Gamepad als auch mit der Tastatur sehr schwammig und unpräzise. Manche Schläge und Schüsse gehen dadurch in eine komplett falsche Richtung. Außerdem löst man durch die ungenaue Steuerung auch gerne mal eine Falle aus, die zum Tod führen kann. Das kann sehr frustrierend werden.

Freies Speichern ist zwar nicht möglich, dafür gibt es fast immer fair gesetzte Speicherpunkte.

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Fazit:

„Zenith“ ist ein sehr schön erzähltes Abenteuer, dass mehr Wert auf das Erzählen seiner Geschichte setzt, als auf die Kämpfe. Vor allem die humorvolle Art lässt das Spiel dabei sehr sympathisch wirken. Zudem nimmt sich das Spiel teils selbst auf die Schippe, wodurch die vielen Anspielungen und Parodien andere Titel nicht übelgenommen werden. Einige der Witze schießen dabei über das Ziel hinaus, wodurch sie flach wirken.

Die schöne Untermalung durch Musik sorgt für eine angenehme und dichte Atmosphäre, die nur durch die Grafik und die Steuerung getrübt wird.

Die Charakterentwicklung rückt stark in den Hintergrund und wird schnell zu einem kleinen Zusatz, der nicht besonders wichtig wirkt. Auch das Kampfsystem wirkt noch unfertig.

Es kommt das Gefühl auf, dass das Spiel noch nicht ganz fertig geworden ist.

Meiner Meinung nach hätte man noch etwas mehr Zeit in die Entwicklung des Spiels stecken können, dann hätte man die Möglichkeit, ein sehr gelungenes und unterhaltsames Spiel auf den Markt zu bringen.

Für Spieler, die Wert auf eine gute Geschichte und einigen Humor legen, ist das Spiel aber auf jeden Fall zu empfehlen.

 

Positiv

  • Schön erzählte Story
  • Gelungene Charaktere
  • Unterhaltsame Dialoge
  • Gute, passende Musik
  • Viele Anspielungen auf andere Spiele und Filme

Negativ

  • Schwammige und unpräzise Steuerung
  • Altbackene Grafik
  • Teilweise flache Witze
  • Sehr simple Charakterentwicklung
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Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

Zenith

Publisher:BadLand Games
Entwickler:Infinigon
Release Datum:20. September 2016
Kurzbeschreibung:Jede Menge Witze und eine schöne Story erwarten uns im ersten Fantasy-Rollenspiel vom Entwickler Infinigon.

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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