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Yakuza Kiwami

Von Daniel Liebeherr am 15. März 2019 in Review

Mit Yakuza Kiwami setzt SEGA seinen Ausflug auf die heimischen PCs fort. Das Spiel erschien bereits 2016 für SONY-Konsolen. Nachdem letztes Jahr das Prequel der Serie Yakuza 0 erfolgreich nach Windows portiert wurde, stellt sich die Frage ob SEGA an die Qualität der Umsetzung anknüpfen kann. Ob und wie soll dieser Test klären.

 

Play it again, Sam

 

Die Besonderheit am aktuellen Teil ist, dass es sich bei Kiwami um ein Remake des ersten Yakuza Teils, welcher 2005 für die Playstation 2 erschien, handelt. Dadurch haben Spieler die Gelegenheit, die gesamte epische Geschichte um den Antihelden Kazuma Kiryu auf dem PC der Reihe nach zu erleben, da weitere PC-Umsetzungen geplant sind. Somit erklärt sich auch warum das Prequel den Start hinlegen musste. Findet Yakuza Kiwami den Vorgänger auf der Festplatte, erhält der Spieler automatisch bestimmte Items aus diesem übertragen. Das Spiel selbst ist nur auf Japanisch mit englischen Untertiteln erhältlich, eine deutsche Übersetzung gibt es abermals nicht.

Das 3rd-Person-RPG dreht sich um den Aufstieg eines Yakuza, der im Tokio der Neunziger Jahre in allerlei Schlamassel gerät, was bei japanischen Gangstern wohl als Berufskrankheit geltend gemacht werden kann. Hauptsächlich mit seinen Fäusten muss er sich gegen rivalisierende Clans seiner Haut erwehren, dabei zahlreiche Missionen und noch zahlreichere Nebenmissionen überstehen, um zum verdienten Happy End zu gelangen. Wie bei japanischen Rollenspielen üblich, nimmt alles gewaltige Ausmaße an. Nein, die Welt muss dabei nicht gerettet werden, aber zumindest die eigene Ehre. Dabei darf der Spieler tief in die japanische Gesellschaft eintauchen. Die gesamte Spiele-Serie besticht durch ein hohes Maß an Authentizität.

Fighting, allways fighting.

 

Gekämpft wird fast überall und oft. Nervige Kleinkriminelle pöbeln gerne mal den Hauptcharakter mitten auf der Straße an, was mitunter auch echt nerven kann. Bis da mal eine ganze Gruppe endlich am Boden liegen bleibt, zieht oft etwas Zeit ins Land. Die zahlreichen Fights sind aber vonnöten, um Kazuma zu voller Blüte zu bringen.

Zur Auswahl stehen verschiedene Stile, welche im Verlauf des Spiels immer weiter ausgebaut und sogar während eines Kampfes gewechselt werden können. Bezwungene Gegner entschuldigen sich, nachdem sie fast totgeprügelt, von alleine wieder aufstehen und ihre Reue aufrichtig mit ein paar Yen-Scheinen bekunden. Das Geld wird in allerlei Items investiert, dabei wird dem Spieler ein tiefer Einblick in die japanische Cuisine gewährt. Das ganze Essen ist Kazumas persönlicher Health Care Plan. Sind die Kampfkünste hoch genug aufgelevelt, dürfen Gegner sogar mit herumstehenden Motorrädern verdroschen werden. Konventionelle Waffen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Wirklich perversen Spaß machen die zahlreichen Finishing Moves, bei denen man sich teilweise fragt, was in den Köpfen der Macher manchmal so vorgeht.

Yakuza Kiwami (Kiwami steht dabei für „endgültig“ oder auch „extrem“) ist nicht nur eine entstaubte Version des Originals, sondern wurde in vielen Bereichen rundum erneuert. Die Story bleibt dabei im Großen und Ganzen unangetastet, einige Handlungsstränge wurden weiter ausgeführt, sodass der Spieler den Verlauf der Geschichte besser nachvollziehen kann. Die Spielwelt selbst bietet jedoch das ein oder andere neue Schmankerl. Interessanteste Neuerung betrifft dabei Kazumas Intimfeind, den einäugigen Majima. Dieser spielt erst in den späteren Teilen eine größere Rolle, soll nun jedoch bereits in der aktuellen PC-Umsetzung die Fans der Serie erfreuen. Goro Majima erscheint häufig aus dem Nichts, um Kiryu zu einem Kampf herauszufordern. Auch in den zahlreichen Minispielen muss Goro sein Ego pflegen, indem er den Helden zufallsbasiert, gerne auch in aberwitzigen Verkleidungen, immer mal wieder überfällt um ihn nieder zu ringen.

Yakuza Kiwami basiert auf dem PC auf der gleichen Engine, wie sein Vorgänger Yakuza 0. Das Spielgefühl ist daher recht ähnlich. Grafisch nehmen sich beide Teile nichts. Das zeigt sich bereits in den entsprechenden Einstellungen. Die Vorzüge des Vorgängers wurden dabei konsequent übernommen. Dadurch läuft das Spiel auch auf leistungsschwächeren Rechnern noch ansehnlich, entfaltet seine volle Pracht jedoch auch schon auf Mittelklasse-Rechnern. Direkt nach dem Intro macht Yakuza Kiwami unmissverständlich klar, wie es angefasst werden will: „Real Yakuza use a gamepad“. Zwar lässt sich die Tastatur frei belegen, jedoch kommt da nur wenig Schwung ins Spiel. Die Steuerung fühlt sich einfach „falsch“ an. Erfreulicherweise akzeptiert Yakuza auch günstige Gamepads. Drei Schwierigkeitsstufen stehen zur Auswahl.

Die Dialoge klingen deutlich „sauberer“ als im Original, da sie neu aufgenommen wurden. Teilweise wirken bestimmte Elemente im Spiel jedoch zur verbesserten Optik konträr, so zum Beispiel die „hakeligen“ Bewegungen der Akteure. Da wurde wohl auf Originalmaterial zurückgegriffen. Ansonsten gibt es vom technischen Aspekt her nichts zu bemängeln. Die bunte Spielwelt besticht durch eine hohe Detaildichte.

Fazit

SEGA setzt seinen Angriff mit Yakuza Kiwami auf die Welt der Gamer-PCs erfolgreich fort. Ganz an den ersten Teil reicht die Qualität des Spiels zwar nicht heran, insgesamt gibt es jedoch bis auf ein wenig Ballast des Originals nichts auszusetzen. Das Spiel gibt es zum Low-Cost-Preis auf Steam und bietet interessierten Spielern entweder einen Neueinstieg in die Serie (weitere Titel sollen folgen), oder lädt Kenner der Serie zu einem gelungenen Revival in Top-Grafik ein. Bitte weiter so, liebe SEGA-Menschen!

Positiv

  • abermals eine gute Konsolenumsetzung
  • Original Yakuza-“Feeling“
  • scharfe Texturen
  • zusätzliche Inhalte gegenüber dem Orginal

Negativ

  • nur bedingt für Tastatur und Maus geeignet
80

Geschrieben von: Daniel Liebeherr

Yakuza Kiwami

Publisher:Sega
Entwickler:Sega
Release Datum:19. Februar

Verfügbar für

|

Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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