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Yakuza 0

Von Daniel Liebeherr am 25. August 2018 in Review

Mit Yakuza 0 schafft es das erste Mal in der Geschichte der Reihe, als absolutes Novum, ein Teil auf Windows-PCs. Das Spiel selbst erschien zuerst vor über drei Jahren in Japan für SONY-Konsolen, gelangte letztes Jahr in unsere Gefilde und wurde nun für den PC adaptiert. Ob das Vorhaben gelungen ist und SEGA ein weiterer erfolgreicher Windows-Port gelungen ist, soll dieser Test klären.

 

Japan 1988

 

Yakuza 0 ist als Prequel angelegt, wie die Nummerierung bereits vermuten lässt. Das Spiel beginnt im Dezember 1988 in einem fiktiven Stadtteil von Tokio, welcher an das reale Kabukicho, einem Rotlichtviertel, angelehnt ist. Erzählt wird die Geschichte des Yakuza Kazuma Kiryu, bekannt aus den vorherigen Teilen. Sein Aufstieg zum Gangster, wie von Fans der Serie zu erwarten war, nimmt epische Ausmaße an. Ganz praktisch dabei ist, dass Yakuza 0 so auch dazu „genutzt“ werden kann, einen Einstieg in die Serie zu finden, da der erste Teil bereits vor 13 Jahren für die Playstation 2 erschien. Laut SEGA sollen weitere Portierungen älterer Teile in Kürze folgen. Gespielt werden kann sowohl mit Maus und Tastatur, als auch mit Gamepad. Letzteres wird empfohlen: „Real Yakuza use a Gamepad“. Im Test wurde ein kabelgebundenes Noname-Gamepad verwendet, was ohne Probleme auf Anhieb, selbst im Menü, funktionierte.

Augenklappenträger Goro Majima ist auch wieder mit von der Partie, ihn dürfen wir in Osaka steuern. Das Spiel wechselt anfangs noch automatisch nach zwei Kapiteln zwischen den Figuren, später bleibt die Entscheidung welchen Protagonisten man steuern möchte dem Spieler selbst überlassen. Die Handlungsstränge verknüpfen sich dabei. Beide Protagonisten geraten ihrerseits in kriminelle Verschwörungen und müssen ständig ihre eigene Haut retten. Majima ist dabei Besitzer eines Nachtclubs, während Kazuma sich als Grundstücksmakler versucht. Das in einer Zeit, als man noch Pager anstatt Smartphones verwendete und vor öffentlichen Telefonzellen noch Schlange stehen musste. Der nostalgische Faktor macht einen großen Reiz des Spiels aus und weckt bei etwas älteren Spielern sicher so manche Erinnerung. Drei Schwierigkeitsstufen stehen zur Auswahl, diese wirken sich in erster Linie auf die Härte der zahlreichen Fights aus.

So scharf wie Wasabi

 

Zahlreiche Videosequenzen tragen die Story, diese sind in japanischer Sprache mit englischen Untertiteln, lassen sich in den meisten Fällen jedoch „skippen“. Die Spielwelt ist in grelles Neonlicht getaucht, was bei den zahlreichen Nachtmissionen gut zur Geltung kommt. Das Flair japanischer Großstädte wurde dabei gut eingefangen. Die Bewegungen der zahlreichen NPCs wirken jedoch teilweise hölzern. Insgesamt besticht die Spielgrafik durch hohen Detailreichtum, insbesondere die Texturen wirken, möchte man den Direktvergleich machen, im Gegensatz zu Persona 5, sehr scharf. Selbst kleinere Schriftzüge lassen sich gut erkennen, wenn auch als Europäer ohne entsprechende Kenntnisse nicht unbedingt entziffern. Die PC-Umsetzung besticht mit bis zu 8x SS-Anti-Aliasing, was für ein ruhiges Bild sorgt. Durch die zahlreichen Grafikeinstellungen lässt sich das Spiel gut justieren, sodass es selbst auf Mittelklasse-PCs gut spielbar ist.

Fight for your Right

 

Das Tutorial ist nahtlos ins Spiel integriert, gleich zu Beginn darf sich herzlich geprügelt werden, das schöne dabei: Die zahlreichen Gegner verlieren, wenn sie zu Boden gehen auf wundersame Weise all ihr Barvermögen, sodass man schnell ein reicher Mann werden kann, geht man den Schlägereien nicht aus dem Weg. Dabei gilt: Geld ist Geld. Durch die vielen Yen-Scheine, welche einem quasi so zufliegen, können neue Spezialattacken, Kampf-Moves, sowie ein längerer Gesundheitsbalken für Kazuma und Goro erworben werden. Heilende Nahrung kann man in zahlreichen Supermärkten oder Restaurants erstehen. Selbstredend kann man den hart umkämpften Zaster auch wieder genauso schnell verlieren, wie man ihn gewinnt.

Während der Kämpfe können die beiden Protagonisten zwischen mehreren Kampstilen wechseln, der tänzerische Style von Goro ist dabei eine wahre Augenweide. Zahlreiche Gegenstände lassen sich als „Hilfsmittel“ verwenden um Gegner mal so richtig zu verdreschen. Im Großen und Ganzen stellt man jedoch keine Unterschiede zu den Vorgängern der Serie fest. Es stimmt tatsächlich, echte Yakuza benutzen ein Gamepad. Man merkt insbesondere während der Fights die Abstammung von Yakuza 0 an. Es geht zwar auch mit Tastatur und Maus, aber „es geht“ dann auch wirklich nur so. Die Tasten sind nicht frei belegbar, so ist der PC-Spieler an die WASD-Steuerung gebunden, die Pfeiltasten bleiben leider unberührt.

Yakuza-haha

 

Der trockene Humor schlägt im gesamten Spiel hart zu Buche, der teilweise sehr blutigen Story stehen viele skurrile Szenen konträr gegenüber. Die Charaktere sind gnadenlos überzeichnet, insbesondere die zahlreichen absurden Dialoge wissen zu begeistern. Damit kann Yakuza 0 perfekt an seine Vorgänger anknüpfen. Insbesondere die zahlreichen Nebenmissionen fallen durch ihre groteske Art auf. Der Spaßfaktor kommt nur sehr selten zu kurz dran.

Viele Gebäude sind betretbar, dabei sind insbesondere die zahlreichen Spielhallen interessant, hier lassen sich zeitgemäß einige SEGA-Klassiker der Achtzigerjahre an Automaten zocken. Die Spielwelt wirkt, unter anderem durch die frei bewegbare Kamera, insgesamt nahtlos und hochintegriert. Etliche Minispiele lockern die Story immer wieder auf. Ausgiebige Karaoke-Sessions dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen.

Fazit

 

Man muss SEGA im Grunde für die insgesamt sehr gelungene PC-Umsetzung dankbar sein. Somit eröffnet sich die Yakuza-Reihe einem neuem Spieler-Publikum. Weitere Umsetzungen sind bereits angekündigt. Einziges Manko bleibt die nur teilweise überzeugende Steuerung mit Tastatur und Maus, zumindest frei belegbare Tasten wären wünschenswert gewesen. Insgesamt wurde jedoch alles richtig gemacht, die scharfe detaillierte Optik des Spiels zählt dabei zu den Highlights des Spiels.

 

Positiv

  • sehr schöne Konsolenumsetzung
  • epische Story
  • scharfe Texturen
  • skurrile Charaktere

Negativ

  • nur bedingt für Tastatur und Maus geeignet
85

Geschrieben von: Daniel Liebeherr

Yakuza 0

Publisher:SEGA
Entwickler:SEGA
Release Datum:1. August 2018

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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