• ' . get_the_title() . ' Logo

Tom Clancy’s The Division 2 – Kampf um Washington

Von Daniel Walter am 4. April 2019 in Review

Mit The Division 2 setzt Ubisoft den erfolgreichen Loot-Shooter aus dem Jahre 2016 fort. Ob uns der Ausflug nach Washington DC überzeugen konnte, verraten wir euch hier.

Trefft eure Vorbereitungen 

Bevor es losgeht, entscheiden wir uns entweder für einen männlichen oder weiblichen Charakter. Für einen Militärshooter ist die Auswahl an verfügbaren Köpfen und Körpermerkmalen sowie an Frisuren sehr groß. Wir haben zudem die Möglichkeit, Tattoos an drei verschiedenen Körperteilen zu tragen und uns für eine Gesichtsbemalung zu entscheiden, um unserem Kämpfer ein individuelles Aussehen zu verleihen. Diese grundlegenden Merkmale werden im Vorfeld festgelegt und lassen sich später im Spiel auch nicht mehr verändern. Auch das Outfit kann unserem Geschmack entsprechend zusammengestellt werden. Die Auswahl ist zwar zunächst begrenzt, kann aber im Laufe des Spiels erweitert werden. Ergänzend hierzu können wir uns zudem für einige Accessoires wie Brillen oder Kopfbedeckungen entscheiden, bevor wir uns ins Getümmel stürzen. Wer sofort loslegen will, hat aber auch die Chance, sich für eine zufällige Spielfigur zu entscheiden.

Die Kämpfe gehen weiter 

Die Handlung von Division 2 spielt sieben Monate nach dem Ausbruch des Virus. Durch ihn brach die Gesellschaft zusammen, doch die Menschen arbeiteten zusammen und fanden einen Weg, um zu überleben. Es gab jedoch auch immer Gruppierungen, die sich nicht am Aufbau beteiligten und die Welt weiter bluten ließen. Ihnen stellen wir uns als Agent der Division entgegen, um die Reste der Zivilisation zu verteidigen und die Ordnung wiederherzustellen. Was gleich zu Beginn auffällt: Im Gegensatz zur kalten Schneewelt von Division 1 finden wir uns diesmal in einer grünen Idylle wieder. Überall stehen typische, amerikanische Häuser, es schwirren Insekten und Pollen durch die Luft und die Sonne fällt durch die Äste der Bäume. Der Lichteinfall ist hervorragend eingefangen und auch die Details der Umgebung können von Beginn an überzeugen. Ein kleiner Wermutstropfen ist die etwas unnatürliche Bewegung der Pflanzen, die nicht so richtig in das ansonsten sehr realistische Gesamtbild passt. Auf die Grafik werden wir aber später noch einmal genauer eingehen. Sobald wir um die nächste Ecke gehen, wird aber schnell klar, dass die Idylle der ersten Spielminuten nicht lange währt, denn wir stehen sofort auf dem Schlachtfeld und geraten unter Beschuss.

Auf nach Washington 

Wir bleiben allerdings nicht lange in dem beschaulichen Vorort, in dem wir uns bei Spielbeginn befinden. Kaum haben wir uns durch ein paar Straßen gekämpft, erhalten wir ein Notsignal aus Washington DC. Nach einer optisch beeindruckenden und zudem sehr atmosphärischen Sequenz, die die Geschehnisse kurz für uns zusammenfasst, finden wir uns schließlich in der amerikanischen Hauptstadt wieder. Hier wartet eine Spielwelt auf uns, in der die Natur große Teile der Straßen und Gebäude zurückerobert hat. Es sind zudem Überbleibsel aus der vergangenen Weihnachtszeit erkennbar, in der das Grauen bekanntlich seinen Anfang nahm. Dieser Kontrast aus Pflanzen und weitestgehend zerstörten Gebäuden, zwischen denen auch bekannte Wahrzeichen zu erkennen sind, die in dem postapokalyptischen Szenario allerdings ihre Bedeutung verloren haben, ist wirklich gelungen. Details wie ein verlassener Weihnachtsmarkt, der von wilden Pflanzen übersät ist, sorgen zudem für ein mulmiges Gefühl. Sogar wilde Tiere laufen mitten durch die Stadt. Schade nur, dass bekanntermaßen sehr scheue Wildtiere wie Rehe manchmal einfach wie angewurzelt stehen bleiben, wenn wir uns ihnen nähern, anstatt zu fliehen.

Wir haben allerdings nicht lange Zeit, in der dichten Atmosphäre zu schwelgen, denn wir müssen uns sofort durch die ersten Horden von Gegnern kämpfen, um zum Weißen Haus zu gelangen, das als Operationsbasis dient. Dort angekommen, wird nach unserem Gespräch mit dem Einsatzleiter schnell klar, dass in Washington kein Stein mehr auf dem anderen steht. Verschiedene größere und kleinere Gruppen haben die Kontrolle übernommen und bekämpfen sich gegenseitig. Die wenigen verbliebenen Agenten und Verbündeten haben alle Hände voll zu tun, um die Stadt zu halten. Da auch die Kommunikation der Division zusammengebrochen ist, gilt dieser unsere erste Aufmerksamkeit. Hier beginnt unser langer Kampf um die amerikanische Hauptstadt, der uns in verschiedene Gebiete der ehemaligen Metropole führen wird.

Ein gewohntes Bild bei den Kämpfen 

Beim Kampfsystem bleibt zunächst alles beim Alten. So gibt es wieder eine Deckungsanzeige, die es uns ermöglicht, automatisch zur nächsten Deckung zu wechseln. Diese hat man auch bitter nötig, denn wir stehen ab der ersten Sekunde im Kreuzfeuer. Genau wie im ersten Teil ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch, vor allem für Einzelspieler. Das liegt unter anderem an der cleveren KI, die uns immer wieder in Bedrängnis bringt, indem sie ihre Position variiert und uns mit Granaten bewirft. Man kann also nicht einfach drauf losballern, sondern sollte sich jeden Schritt genau überlegen. Dabei gilt es, die Umgebung jederzeit im Blick zu haben, um nicht von einem Gegner überrascht zu werden, zumal unsere Widersacher immer in großen Gruppen unterwegs sind. Daher muss man für ein Gefecht innerhalb einer Mission auch einiges an Zeit einplanen. Während unseres Streifzugs durch Washington dient uns unsere Karte als Wegweiser. Diese ist in verschiedene Areale eingeteilt, sodass wir immer schnell erkennen können, wo wir mit unserem aktuellen Level am besten aufgehoben sind.

In den Siedlungen, die wir in Washington entdecken können, warten sowohl Hauptmissionen als auch Nebenmissionen und andere Aktivitäten auf uns. Absolvieren wir diese, erhalten wir nicht nur EP, sondern können beispielsweise auch unsere Basis aufwerten und neue Mitarbeiter einstellen. In den Missionen müssen unter anderem Verbündete aus feindlichen Lagern befreit, Gebäude und Kontrollpunkte eingenommen oder auch Objekte und Vorräte geborgen werden, sodass uns garantiert nicht langweilig wird. Für einen Loot-Schooter punktet The Division 2 auch im Kampf mit wirklich vielen Details sowie mit einer dichten Atmosphäre. So sehen Rauch oder Feuer nicht nur gut aus, sie nehmen auch Einfluss auf das Spielgeschehen, da sie nicht rein optisch bleiben, sondern unsere Sicht merklich erschweren. Auch die Umgebungszerstörung ist gelungen und ermöglicht uns das Beschädigen von Autos, Flaschen oder Kartons. Zusätzlich zum regulären Spiel sowie zu den aus Teil 1 bekannten Dark Zones, in denen wir auf computergesteuerte und menschliche Feinde treffen, hält Division 2 zusätzlich traditionelle PvP-Spielmodi, genannt Konflikte bereit, die separat ausgewählt werden können. Hier treten vier gegen vier Spieler in Teams auf unterschiedlichen kompakten Karten gegeneinander an, zum Beispiel in Spielmodi wie Belagerung oder Gefecht. Die PvP-Gefechte sind eine nette Ergänzung zum eigentlichen Spiel und überzeugen mit sehenswerten Karten und temporeichen Auseinandersetzungen.

Steuerung und Waffenfeedback des Titels können sich ebenfalls sehen lassen und garantieren ein intensives Spielerlebnis, so wie wir es aus The Division 1 gewohnt sind. Mit deaktivierter Zielhilfe verlangt uns das Spiel beim Anvisieren der Feinde Einiges an, aber auch dann, wenn wir diese nutzen, ist das Treffen der Gegner noch kein Selbstläufer, sodass wir unsere Shooter-Fähigkeiten in jedem Fall auf die Probe stellen können. Im Spielverlauf erwarten uns unterschiedliche Gegnerarten, von klassischen Angreifern, über Feinde mit Schlagstöcken, die auf uns zu stürmen und dadurch für die eine oder andere hektische Situationen sorgen, bis hin zu starken gepanzerten Bossen, die deutlich mehr einstecken und auch austeilen können. Diese sind durch eine spezielle farbliche Markierung zu erkennen. Außerdem nutzen die Gegner häufig fest installierte Geschützstellungen sowie ferngesteuerte Drohnen, um uns das Leben zu erschweren. Das ansonsten gelungene und realistische Verhalten der Gegner wird von den unfassbar präzisen Granatenwürfen etwas abgewertet, die uns quasi immer genau treffen, egal, ob wir uns hinter einer Deckung befinden oder nicht. Außerdem bewegen sich die starken Feinde hin und wieder auf etwas seltsamen Bahnen abseits des eigentlichen Kampfgeschehens, obwohl sie eigentlich genau wissen sollten, wo wir uns gerade aufhalten.

Rüstet euch für den Kampf

Durch das Absolvieren der Haupteinsätze können wir unsere Fähigkeiten weiter ausbauen. Diese verbessern jedoch nicht den Soldaten an sich, sondern stellen ihm unterschiedliche Hilfsplattformen zur Verfügung. Insgesamt gibt es acht Stück, die auch weiter spezialisiert werden können. So lässt sich zum Beispiel ein Schild freischalten, der je nach Spezifizierung Schutz vor feindlichen Angriffen bietet und auch ankommende Kugeln zurückschicken kann. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz einer Drohne, die je nach der gewählten Variante als Waffe genutzt oder für Reparaturen eingesetzt werden kann. Außerdem stehen uns Geschütze, Chemiewaffenwerfer oder auch Scanner und Störgeräte zur Verfügung. Durch die Wahl der Gadgets entscheiden wir auch, ob wir Unterstützung beim Angriff oder bei der Verteidigung in Anspruch nehmen wollen. Zusätzlich können wir Vorteile nutzen, die uns beispielsweise weitere Plätze für Waffen oder Munition zur Verfügung stellen. Diese lassen sich durch Stufenanstiege oder durch die Teilnahme an speziellen Einsatztypen freischalten. The Division 2 ist bekanntermaßen nicht nur ein Erlebnis für Einzelspieler, sondern gerade auch für Multiplayer-Fans äußerst interessant. So haben wir nicht nur die Möglichkeit, mit bis zu drei Freunden ein dauerhaftes Team zu bilden. Wir können auch den Aktivitäten anderer Agenten beitreten oder mit ihnen zusammen die Spielwelt erkunden oder Missionen absolvieren. Außerdem haben wir die Chance, anderen Spielern, die in Schwierigkeiten sind, zu helfen, oder selbst um Unterstützung zu bitten.

Optisch eine Augenweide

The Division 2 hält ein stimmungsvolles und von der Atmosphäre her glaubhaftes und intensives Washington für uns bereit und zeigt dabei, dass eine Spielwelt nicht nur schön, sondern auch lebendig wirken kann, auch in einem Loot-Shooter. Hier gelingt Ubisoft das, was bei Anthem bisher leider weitestgehend fehlt, nämlich eine Spielwelt, die zum Erkunden einlädt. Die Größe der Spielwelt bringt aber auch Probleme mit sich, denn bis wir entsprechende Schnellreisepunkte freigeschaltet haben, finden wir uns oft auf einem mühsamen Fußmarsch wieder, der uns leider nicht immer nur zur nächstgelegenen Querstraße führt. Optisch sorgen brennende Trümmer und Rauchschwaden sowie flackernde Lichter, überschwemmte Räume und frei liegende Leitungen für eine postapokalyptische Stimmung. Hinzu kommt ein atmosphärischer Tag-und-Nacht-Wechsel, der uns zwei Gesichter der zerstörten Hauptstadt zeigt und beide wissen auf ihre Art zu begeistern. In Washington finden wir selbstverständlich auch bekannte Wahrzeichen, die im Rahmen einer Mini-Sidequest aufgedeckt werden können. Außerdem dürfen wir uns auf gelungene Wettereffekte freuen, die die wechselhaften Witterungsbedingungen sehr schön in Szene setzen. Kleinere optische Mängel sind aber dennoch vorhanden, wie zum Beispiel einige Gesichter in den Sequenzen, die hier und da etwas puppenhaft wirken, oder auch manche Texturen, die erst recht spät geladen werden.

Fazit:

The Division 2 ist angetreten, um die Konkurrenz im Loot-Shooter-Genre zu ärgern und um sich als würdiger Nachfolger des ohnehin schon gelungenen Vorgängers zu etablieren. Kurz gesagt – beides ist gelungen. The Division 2 sorgt dafür, dass sich Fans von Teil 1 sofort heimisch fühlen und liefert darüber hinaus eine atmosphärische, mit Missionen vollgepackte Spielwelt, die zum Erkunden einlädt. Die Story ist nicht übermäßig innovativ, tut aber ihren Dienst und bietet einen groben Rahmen für unsere Kämpfe im mehr als überzeugend umgesetzten Washington DC. Optisch gibt es an dem Titel ebenfalls so gut wie nichts zu meckern und auch das Waffenhandling, das Gegnerverhalten und das Fertigkeiten-System sind auf einem sehr hohen Niveau. Abgerundet wird das Spielerlebnis, das sowohl Einzelkämpfer als auch Teamplayer zufriedenstellen sollte, durch PvP-Möglichkeiten wie die Dark Zones oder die Konflikte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass The Division 2 der Konkurrenz zeigt wie es geht und sich als rundum überzeugendes Paket präsentiert.

Positiv

  • Spielwelt mit dichter Atmosphäre
  • Glaubhafte Umsetzung von Washington DC
  • Starkes KI-Verhalten
  • Eine Fülle an Aufgaben
  • Optisch sehr überzeugend
  • Mehrere PvP-Modi

Negativ

  • Geschichte ist schnell erzählt
  • Kleinere optische Ungereimtheiten wie unnatürliche Grasbüschel oder spät ladende Details 
  • Hier und da kleinere KI-Aussetzer
90
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Tom Clancy’s The Division 2

Publisher:Ubisoft
Entwickler:Ubisoft
Release Datum:15. März 2019
Kurzbeschreibung:Der Loot-Shooter spielt dieses Mal in Washington

Verfügbar für

| |

Genre

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

Es gibt noch keine Kommentare.


Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Top