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The Walking Dead: Saints and Sinners

Von Tim-Oliver Siegwart am 12. Februar 2020 in Review

Ganz leise und ohne großes Tamtam hat sich ein richtiger VR-Hit eingeschlichen. The Walking Dead: Saints and Sinners ist definitiv keine Pleite, sondern liefert innovatives Gameplay und eine gute Story. Was am Horrorschocker so gut ist und was uns weniger gefallen hat, lest ihr hier beim Mighty Games Mag.

Story

Wie der Titel natürlich schon mehr als erahnen lässt, spielt Saints and Sinners im The Walking Dead Universum, genauer gesagt in New Orleans und kommt daher auch nicht in Konflikt mit der Serie. Der Ausbruch der Seuche liegt nun drei Jahre zurück und es geht um das nackte Überleben in diesem Albtraum. Entscheidungen, die wir auf unserer Reise treffen, haben Auswirkungen auf den weiteren Verlauf, denn sie beeinflussen unsere Reputation bei unterschiedlichen Fraktionen.

 

Gameplay

Der Überlebensaspekt ist in The Walking Dead: Saint and Sinners sehr wichtig. Zu jeder Zeit durchsuchen wir die Umgebung nach Munition, Nahrung und weiteren nützlichen Gegenständen, welche wir später an unserer Werkbank verarbeiten können. In unserem Rucksack ist allerdings nur begrenzt Platz, somit müssen wir uns entscheiden, welche Dinge wichtiger sind oder später noch einmal zurückkommen. Für das leibliche Wohl müssen wir auch noch sorgen und können hier und da Snacks sowie andere Leckereien verspeisen. All diese Dinge finden wir in Kisten, Schränken, Abstellkammern, einfach überall, wo man etwas auch in der Realität finden würde. Während wir uns mit Nachschub versorgen, müssen wir uns ständig gegen die Untoten verteidigen. Das ist in der Theorie eigentlich recht einfach, aber so einfach macht es uns Saint and Sinners dann glücklicherweise doch nicht. Unsere ersten Zombies packen wir einfach am Hals und rammen ihnen unseren Schraubenzieher in den Schädel.

Bereits im Tutorial dürfen wir auch eine Axt und Schusswaffen verwenden. Was wir dann in der harten, virtuellen Realität feststellen ist, dass alle unsere Waffen eine Haltbarkeit besitzen und unser Schraubenziehen nach einigem Kopfzerbrechen nicht mehr zu gebrauchen ist. Ein sanftes, aber schnell ansteigendes Gefühl von Panik befällt den Spieler in diesem Moment, instinktiv greifen wir uns eine leere Glasflasche und zerbrechen diese. Fertig ist die Behelfswaffe und der nächste Zombie darf hirntot gemacht werden. Ab sofort muss man also seine Schritte sehr gut planen, weil auch die nächsten Messer die auf unserem Weg gefunden werden, nutzen sich recht schnell ab. Später können wir mit eingesammelten Materialien verstärkte und bessere Waffen bauen, diese halten wesentlich länger durch.

Das ist auch wichtig, denn ein negativer Aspekt ist, dass die getöteten Zombies nach einer Weile wiedererscheinen. Schleicht man also vorsichtig durch die Gassen und Straßen, meuchelt leise die Untoten, betritt ein Haus, sieht sich um und verlässt es wieder, so sind auf dem Rückweg wieder überall Untote. Kleine Erinnerung, die Waffen nutzen sich ab, so dass wir im schlimmsten Fall wehrlos sind. Daher ist das etwas unglücklich gelöst.

Generell haben wir beim Kampf  die Wahl, wie wir vorgehen wollen, lautlos oder auffällig. So ist es nicht nur möglich, nah an die Zombies heranzugehen und sie lautlos zu erledigen, wir können sie auch ganz einfach erschießen. Das lockt aber weitere Untote an und die Munition ist knapp. Dazu finden wir auch nicht überall funktionierende Schusswaffen.

Sollten wir unachtsam gewesen sein und die Zombies greifen nach uns, müssen wir sie mit unseren Händen wegstoßen und versuchen zu entkommen. Ersteres gelingt nicht immer, sodass man sich manchmal unversehens in einem Pulk von recht unfreundlichen Zeitgenossen findet, die einem zum Fressen gern haben. Nach unserem Ableben können wir dann vom letzten Speicherpunkt aus das Spiel fortsetzen und müssen unseren Rucksack mit den Habseligkeiten am Ort unseres Ablebens wieder aufnehmen.

Das kann unschön werden, denn wir werden recht unbewaffnet sein, und sollten wir erneut sterben, sind die Sachen verloren, wobei missionskritische Gegenstände erhalten bleiben. Eine Option zum Speichern und Laden wäre hier noch eine wahre, willkommene Bereicherung. Auf der anderen Seite wird damit das gehetzte, bedrängte Gefühl verstärkt und man hat um Leib und Loot wirklich Angst. Aufträge bekommen wir von anderen Überlebenden, die wir unterwegs treffen oder später über das Radio. Die Missionen sind abwechslungsreich, meistens muss aber eine Sache gefunden oder hergestellt und danach übergeben oder an einen verabredeten Punkt versteckt werden. Wichtig ist, dass es meistens mehrere Wege zum Ziel gibt und man durchaus auch kreativ vorgehen kann.

Bewegung und Steuerung

In The Walking Dead: Saints and Sinners könnte man sowohl im Sitzen oder auch im Stehen spielen. Wir empfehlen, sofern es die Umstände zulassen, den sogenannten Roomscale-Modus, mit anderen Worten stehend. Mit dem Pad am linken Stick bewegt man sich vorwärts und zurück sowie seitlich. Mit dem Pad am rechten Stick kann man sich um die eigene Achse drehen. Aber auch durch die Kopfbewegung kann man die Laufrichtung beeinflussen. Nach allen interaktiven Gegenständen kann man mit der Hand greifen, so wie man es in der Realität machen würde. Beute verstaut man im Rucksack, dies geschieht, indem man den Gegenstand über die linke Schulter fallen lässt. Greift man hinter die Rechte, so zieht man zum Beispiel die Axt oder das Brecheisen. Vorausgesetzt man hat eines gefunden.

Hält man die Waffe nun mit beiden Händen, hat man mehr Kraft und fügt größeren Schaden zu. Hieb- und Stichwaffen muss man wie in der Realität schwingen Links und rechts der Hüfte kann man Pistolen, Messer oder Schraubenzieher ablegen. Bei Bedarf greift man einfach nach ihnen und setzt sie ein. Die Feuerwaffen müssen von Hand nachgeladen werden, dazu legt man die Patronen ein und schließt sie wieder. Das Questlog und die Taschenlampe sind in bzw. an der Brusttasche verstaut. Alle diese Funktionen sind sehr intuitiv und funktionieren hervorragend.

Grafik und Sound

Ein großes Plus für Saints and Sinners ist die relativ gute Grafik. Für einen VR-Titel ist sie schon sehr gut gelungen und schafft eine äußerst gute und bedrückende Atmosphäre. Die Zombies an sich und Menschen, denen man begegnet, könnten zwar noch etwas detailreicher sein, aber man muss ja auch immer die Rechenleistung in VR im Hinterkopf behalten. Der Ton trägt wie üblich sehr viel zu dieser Art von Spiel bei und erweckt auch hier die Welt zum Leben. Leise eine Tür zu öffnen, ein Quietschen vermeiden, ängstlich in den Raum hineinschauen, ob sich da nicht gleich faule, angefressene Zombiehände nach einem strecken, ist wirklich sehr spannend. Die Vertonung der NPCs ist recht solide und die Untoten, naja sie stöhnen halt…

Fazit

The Walking Dead: Saints and Sinners hat uns sehr positiv überrascht. Das Gameplay ist sehr intuitiv und macht dadurch so richtig Spaß. Besonders der Nahkampf lässt den Spieler alles sehr immersiv erleben. Das Ressourcen Sammeln, auf Zehenspitzen gehen und eher dem Kampf ausweichen als ihn zu suchen, ist nicht immer motivierend, aber Saints and Sinners paart das mit einer schönen Spielwelt, die man auch gerne erkunden mag. Definitiv eines der besten VR-Spiele derzeit auf dem Markt und eine ganz klare Kaufempfehlung, wenn man denn mit Zombies und einwenig Horror gut umgehen kann.

Positiv

  • Intuitives Gameplay
  • Sehr guter Nahka
  • Spannende Situationen

Negativ

  • Zombies spawnen immer wieder
  • Haltbarkeit hätte höher sein können
  • Aufträge ähneln sich
85
Tim-Oliver Siegwart

Geschrieben von: Tim-Oliver Siegwart

Beim Mighty Games Mag der Mann für Hardware, Rennsimulationen und First Person Shooter. Mit dem 286er und MS-DOS aufgewachsen und das Internet auf seinen ersten Schritten begleitet. Beruflich in der Gamesbranche tätig.

The Walking Dead: Saints & Sinners

Release Datum:23. Januar 2020

Verfügbar für

Genre

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USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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