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The Escapists 2 – Zusammen aus dem Knast ausbrechen

Von Dominik Probst am 8. September 2017 in Review

Gefängnisse sind da, um Diebe, Mörder und Verbrecher wegzusperren. Aber sehen das die Insassen auch so? Genau mit diesem Thema, also dem Ausbruch aus einem Gefängnis, beschäftigt sich The Escapists 2 von Team17. Wie der Name schon verrät, gab es einen ersten Teil, der im Jahr 2014 erschien, und zu einem richtigen Kracher wurde. Wir haben uns den neusten Teil angeschaut und sind für euch mehrmals aus dem Knast geflohen.

Zu Beginn des Spiels können wir das optionale Tutorial durchlaufen, das uns in einem sehr leicht bewachten Gefängnis den Fluchtversuch erfolgreich demonstriert. Eingeleitet mit einer Videosequenz, bei der unser Charakter mit einem Freund am Strand liegt, und diesem von seinem erfolgreichen Ausbruch erzählt, spielen wir diesen nach. Am Ende des Tutorials wird unser am Strand sonnender Bösewicht doch noch gefangen genommen und danach geht das eigentliche Spiel los.

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Uns stehen am Anfang genau drei von insgesamt zehn verschiedenen Leveln zur Verfügung. Diese sind vom Schwierigkeitsgrad Leicht bis Schwer sortiert. Je schwerer das Gefängnis, desto mehr Wachen, Sicherheitsvorkehrungen, Metalldetektoren und vieles mehr werden eingesetzt. Wer dem Ganzen vor Spielstart noch einen persönlichen Hauch geben möchte, der darf sich einen Charakter ganz nach seinen Vorlieben und Wünschen erstellen. Mit diesem, oder einem anderem, begeben wir uns nun in das erste Level namens „Center Perks 2.0“.

Ohne jegliche Hintergrundinfo, was wir denn angestellt haben, werden wir vom Gefängnisdirektor und ein paar Wachmännern ins Gefängnis geführt. Dort erhalten wir einen obligatorischen Rundgang, bei dem uns die Einrichtung und wichtige Veranstaltungen erklärt werden. Sei es die Cafeteria, bei der wir uns zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen einfinden müssen, oder der Appell, bei dem wir immer anwesend sein müssen, oder aber die Dusche, der Sportraum oder der Arbeitsbereich. Wurden wir herumgeführt, werden wir auch direkt in die Zelle gestopft. Das ist unser Reich, das wir entweder alleine bewohnen, oder mit anderen Zellengenossen teilen müssen.

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Unser Wohnraum besteht aus einem Bett, in dem wir abends schlafen können, sowie einem Schreibtisch. Der Schreibtisch ist einer unserer wichtigsten Interaktionsgegenstände. Dort können wir unsere im Gefängnis erlaubten Gegenstände in die normale Schublade legen, und für die illegalen Dinge haben wir ein kleines, geheimes Fach. Der vorhandene Platz ist allerdings nicht gerade sonderlich viel, deswegen sollte man sich gut überlegen, welche Objekte man behalten möchte und welche nicht. Zusätzlich dazu haben wir noch ein eigenes Inventar, dass aber auch nicht viele Gegenstände halten kann, da unsere Insassenkleidung dafür nicht gemacht ist.

Haben wir die erste Nacht überstanden, klingt auch schon morgens der Wecker. Wir werden zum frühmorgendlichen Appell gerufen. Dort sollten wir uns einfinden, ansonsten wird das Gefängnis abgeriegelt und das gibt nur unnötige Probleme. Beim Appell wird allen Insassen mitgeteilt, welche Zellen durchsucht werden. Genau aus diesem Grund sollte man seine illegalen Gegenstände in das geheime Fach legen, oder ständig bei sich tragen. Nach dem Appell kommt der nächste Programmpunkt. Dieser unterscheidet sich bei jedem Gefängnis und ist bei unserem Jetzigen das Frühstück. Ein kleiner gelber Pfeil am oberen Bildschirmrand zeigt uns immer genau wo wir hingehen müssen. In der Cafeteria schnappen wir uns ein Tablett mit Essen und setzen uns an einen Tisch.

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Essen, duschen und schlafen steigert unsere Lebensenergie sowie unsere Ausdauer. Lebensenergie verlieren wir beispielsweise durch eine Schlägerei mit anderen Insassen oder den Wächtern. Ausdauer verlieren wir zum Beispiel beim Lesen zwecks Intelligenzsteigerung, beim Kraftsport zur Kraftsteigerung, beim Leistungssport, um die Fitness zu erhöhen, oder aber beim Benutzen von Gegenständen wie einer Schaufel, einer Spitzhacke oder Ähnlichem. Haben wir keine Ausdauer mehr, ist das nicht weiter schlimm. Wir können eben keine anstrengenden Aktionen mehr durchführen. Besitzen wir allerdings keine Lebensenergie mehr, fallen wir bewusstlos zu Boden und müssen auf das Krankenstationspersonal warten, das uns ins Krankenzimmer bringt und pflegt. Mit Gegenständen wie einem Tee oder einem Kuchen lassen sich im Ernstfall auch Ausdauer oder Lebensenergie wiederherstellen.

Wie oben schon erwähnt, ist der Ausbruch unser Ziel. Dafür halten wir uns natürlich an die Gepflogenheiten im Gefängnis, besuchen also immer schön unsere vorgegebenen Events. Machen wir das nicht, steigt die Sicherheitsstufe ein wenig an. Das bedeutet, dass mehr Wärter eingesetzt werden und irgendwann kommen sogar noch Wachhunde dazu. Wir haben glücklicherweise auch ein wenig Freizeit, in der wir die Schreibtische in den Zellen unserer Kollegen nach brauchbaren Gegenständen durchsuchen können. Neben diesen gibt es auch noch ein paar öffentlich zugängliche Sachen im Knast verteilt. Leider gibt es nicht viele Alternativen zu dieser Aktivität, was eigentlich sehr schade ist.

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Nehmen wir als Beispiel einmal an, dass wir eine Socke und ein Stück Seife gefunden, sowie von unseren Kameraden zwei Mal die Decke und ein Kopfkissen geklaut haben. Wer sich jetzt fragt, was wir damit anstellen, dem sei gesagt, dass es in The Escapists 2 einen Herstellungsmodus gibt. In diesem werden alle Gegenstände angezeigt, dir wir herstellen können. Diese sind in Gruppen gestaffelt, die angeben, wie viel Intelligenz wir zum Bau benötigen. Aus unserer Socke und der Seife bauen wir eine Sockenkeule, mit der wir alle Insassen verprügeln können. Im Kampf können wir einen Gegner anvisieren, schlagen und uns verteidigen. Haben wir einen umgelegt, können wir ihn natürlich ausrauben oder, sofern wir Klebeband dabei haben, am Boden festkleben. Mit den zwei Decken und dem Kopfkissen bauen wir eine Attrappe von uns, die wir abends einfach ins Bett legen um zum Beispiel eine Höhle unter unserer Zelle zu graben. Davor werfen wir noch ein paar Bettlaken über unser Gitter, damit die Wärter nicht hineinsehen können und wenn dann nur die Attrappe sehen.

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Es gibt viele Wege aus dem Gefängnis auszubrechen. Zu den Standardausbruchsmöglichkeiten zählen unter anderem das Durchschneiden des Zauns und das Graben von Löchern, um sich einen Weg in die Freiheit zu buddeln. Es gibt aber noch viele weitere, ausgefallenere Möglichkeiten. Ein paar Beschreiben wir nur ganz kurz, damit wir nicht zu viel spoilern. Man kann sich unter anderem als Zivilist verkleiden und direkt aus dem Knast herausspazieren, oder aber mit einem Seil über die Gefängnismauer in die Freiheit gelangen, oder aber man lockt ein Pferd an und sattelt auf.

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Letzteres gehört zu einer neuen Art von Gefängnis. Es gibt nämlich neben den Stationären auch noch Bewegliche. Wie man sich das vorstellen kann? Ganz einfach: Eines der ersten ist das Gefängnis auf einem Zug. Dort müssen wir in einer bestimmten Zeit einen Weg in die Freiheit finden, bevor wir am Zielort ankommen. Auf dem Zug sind wir auch ganz alleine, also keine anderen Insassen, dafür aber viele Wachen. Diesen sollte man aus dem Weg gehen, dafür verstecken wir uns hinter Kisten, Betten, oder was auch sonst im Weg rumsteht, und wir quetschen uns in Schränke, damit wir nicht gefunden werden.

Kommen wir noch einmal zurück zum Crafting. Es gibt viele ganz ausgefallene Items, die wir bauen können. Sei es ein Elektroschocker, Nunchucks, ein Baseballschläger, das geschmolzene Plastik für unseren Schlüsselabdruck in der Knete, und und und… Manchmal kommt es vor, dass man die gewünschten Zutaten einfach nicht findet. Auch hier gibt es Abhilfe, denn die anderen Insassen, die ein Goldsymbol auf dem Kopf haben, verkaufen uns allerlei Dinge. Dafür benötigen wir allerdings Geld. Dieses bekommen wir entweder durch ehrliche Arbeit, egal ob wir als Arbeitsloser im Jobcenter vorbeischauen oder einen der angeboten Jobs annehmen, oder wir erledigen „Dinge“ für andere Insassen. Diese „Dinge“ sind unter anderem das Besorgen von Gegenständen oder dessen Herstellung, ein Ablenkungsmanöver, wie auch das Verprügeln eines ungeliebten Zellengenossen.

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The Escapists 2 besitzt neben diesem Einzelspielermodus noch einen Mehrspielermodus. Dort spielen wir mit bis zu drei Spielern im gleichen Knast. In vielen Gefängnissen gibt es auch mindestens eine Fluchtmöglichkeit, für die man mindestens zwei Spieler benötigt. Der Multiplayer ist sowohl offline als auch online verfügbar – sehr lobenswert. Wer keine Lust hat, sich mit anderen zu verbünden, der kann im neuen Versus-Modus gegen andere Spieler antreten. Hier misst man sich mit den anderen, wer denn am schnellsten aus dem Knast ausbrechen kann. Eine weitere Neuheit ist, dass die Gefängnisse mehrere Stockwerke besitzen können. Durch Treppen bewegen wir uns nach oben und wieder zurück. So haben wir viel mehr Spielraum und Bewegungsfreiheit.

Bei The Escapists 2 wurde wie beim Vorgänger auf die Pixel-Art-Grafik gesetzt. Das verleiht dem Spiel einen gewissen Charme und eine eher positive Note. Man sollte also nicht davon ausgehen, dass man hier in die düstersten der düstersten Gefängnisse eingesperrt wird. Sie wirken doch alle human. Optisch macht dieser Grafikstil auf jeden Fall etwas her, und es wurde viel Liebe ins Detail gesteckt. Sei es der Wischmopp, der an der Ecke in einer Wasserlache steht, der Unrat auf dem Tisch in manchen Zellen oder aber der Müll neben dem Mülleimer. Auch die Unschärfe, die entsteht, wenn man im ersten Stock in das Erdgeschoss sehen kann, ist eine kleine aber feine Nuance, die das Spiel aufwertet.

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Unser Knastalltag wird von verschiedenen Musikstücken begleitet. Zwischen den verschiedenen Tagesabläufen (Duschen, Sport, Essen, …) wird auch immer wieder die Musik gewechselt. Diese ist aber auch wieder mehr positiv und unterstreicht eher die Niedlichkeit des Spiels. Die eingesetzten Soundeffekte sind alle sehr passend gewählt. Alles in allem kann man hier nicht meckern.

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Fazit

Wer schon auf den ersten Teil stand, dem wird The Escapists 2 genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr Spaß bereiten. Der neue Multiplayer-/Koop-Modus bringt frischen Wind in das Spiel, sollte man mit dem Einzelspielermodus fertig sein. Auch das jedes Gefängnis mehrere Fluchtmöglichkeiten besitzt, ist schön zu wissen, da dadurch der Widerspielwert steigt. Die mehrstöckigen Knäste erhöhen ebenso die Bewegungsfreiheit, die wir als Spieler nutzen können. Leider gibt es auch einige eher negative Aspekte beim Spiel. So besteht unser Tagesablauf, sofern wir Freizeit haben, eigentlich nur aus dem Durchsuchen von den Schreibtischen anderer Häftlinge. Haben wir genug Geld, so können wir auch bei anderen Insassen Gegenstände kaufen. Mehr bleibt uns allerdings nicht wirklich zu tun.

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Positiv

  • Zehn Gefängnisse mit etlichen Ausbruchsmöglichkeiten
  • Neu mit an Bord: Bewegliche Gefängnisse
  • Multiplayer- und Koop-Modus vorhanden

Negativ

  • Optisch und musikalisch vielleicht für die meisten etwas zu niedlich
  • Die meiste Zeit durchsucht man nur Schreibtische
80
Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

The Escapists 2

Publisher:Team17
Release Datum:22. August 2017

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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