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Textorcist: The Story of Ray Bibbia – Eine Einführung in Exorzismen

Von Tjark Würstlein am 18. Juni 2019 in Review

Das Spiel Textorcist: The Story of Ray Bibbia von MorbidWare und Headup ist eine einzigartige Mischung aus Bullethell und Typing Game Mechaniken. Es gilt eine Verschwörung aufzudecken und dazu müssen wir Exorzismen tippen und Unmengen von Projektilen ausweichen, die Dämonen nach uns werfen.

Wir befinden uns im Rom irgendwann in den 90ern. Die heilige Kirche ist nach dem Tod des letzten Papstes im Umbruch. Wir schlüpfen in die Rolle des privaten Exorzisten Ray Bibbia, der vor 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten ist. Die Geschichte beginnt mit einem ganz normalen Anruf eines Klienten, der die Durchführung eines ordinären Exorzismus wünscht. Das Kindermädchen eines Haushalts in der Nachbarschaft hat das Schweben und in der Gegend umherkotzen angefangen, also ein ganz normaler Auftrag. Während des Exorzierens gibt uns der Dämon allerdings Hinweise, dass eine Verschwörung im Gange sein soll. Danach fällt uns auf, dass in der Stadt überall seltsame Dinge geschehen. Wir verfolgen einzelne Hinweise und kommen immer weiter ins Gewirr einer Verschwörung, an der die Kirche nicht ganz unbeteiligt scheint…

Während wir uns dieser Verschwörung annehmen, treffen wir eine Vielzahl an lustigen und charakterstarken Figuren. Bei denen auch mal gut aus dem Topf der Stereotypen geschöpft wird. Die Dialoge laufen wie in klassischen RPGs über eingeblendeten Text ab.

Das Spielprinzip ist an sich einfach: Tippe die Wörter, die am unteren Bildschirmrand erscheinen ab und lasse dich währenddessen nicht von Projektilen treffen. Klingt in der Theorie einfach, ist aber in der Praxis nicht ohne. Wir müssen laufen, beziehungsweise Ausweichen, während wir Exorzismustexte tippen und uns aber auch nicht zu weit vom Gegner entfernen, da wir auch eine maximale Austreibungsreichweite haben. Sobald wir getroffen werden, lassen wir unsere Bibel fallen und müssen diese zuerst wieder einsammeln, bevor wir mit der Austreibung fortfahren können. Brauchen wir hierfür zu lange, muss der aktuelle Vers von vorne begonnen werden. Werden wir ohne die Bibel in der Hand getroffen verlieren wir eines unserer drei Leben.

Zwischen diesen Kämpfen sind immer kleine Abschnitte, in denen unsere Detektivfähigkeiten unter Beweis gestellt werden. Das Spiel gibt uns nämlich nur Hinweise, an welchen Ort wir als Nächstes müssen. Anfangs sind diese Hinweise noch recht eindeutig, wie ein Telefonanruf, der uns um Hilfe an einer bestimmten Adresse bittet, im weiteren Verlauf werden diese allerdings immer komplexer und subtiler. Ab einem bestimmten Punkt müssen wir Informationen auch über unseren Computer suchen, der eine komplett nachgebildete DOS-Oberfläche besitzt. Uns steht dann auch Goddle zur Verfügung, eine, wer hätte es gedacht, abgespeckte Suchmaschine zum Durchsuchen des Internets. Haben wir den richtigen Ort dann gefunden, müssen wir diesen nur noch in unser Navigationsgerät tippen, um den Platz des nächsten Kampfes zu betreten. Nebenbei können wir aber in unserem Büro noch Informationen zu Gegnern finden, in dem wir zum Beispiel die Bibel lesen.

Das Spiel bietet die Möglichkeit mit einem Controller zu steuern. Dabei wird das Spielgeschehen an sich einfacher, da anstatt der kompletten Tastatur, nur noch zwei Tasten zum Schreiben verwendet werden. In den Zwischenstages kann eine beliebige Taste für jeden Buchstaben gedrückt werden. In den Kämpfen hingegen, haben wir immer einen Buchstaben pro Knopf. Das heißt, wir müssen uns immer für den richtigen der beiden uns angebotenen Buchstaben. Dies verringert zwar den Schwierigkeitsgrad, macht das Ganze aber trotzdem noch nicht zu einem Zuckerschlecken.

Das Spiel bleibt sich die ganze Zeit selbst treu, da jede Aktion getippt werden muss. Zwischen den Kämpfen ist meist nur ein Verb beziehungsweise Wort erforderlich. Also reicht meist ein „Untersuchen“ um Hinweise aufzudecken. Bevor in den Kämpfen wieder ganze Textpassagen getippt werden müssen.

Das ganze Spiel ist in Pixelgrafik gehalten. Die Umgebung spiegelt eine dunkle und bedrückende Stadt wider. Jedes Level hat seine eigene Charakteristik, auch hier wird wieder mit Stereotypen gearbeitet. Als Beispiel sei hier unsere Basis, beziehungsweise das Büro zu nennen. Es ist eingerichtet, wie man sich ein Privatdetektivbüro in den 90ern vorstellt. Ein massiver Schreibtisch genau gegenüber der Tür, und ansonsten relativ wenig Möbel, eine kleine Schlafecke und ein Bad. Das einzige Ungewöhnliche ist vielleicht der relativ große Altar im Zimmer, was bei einem Privatexorzisten aber auch nicht allzu verwunderlich sein sollte. Es werden viele kleine Details in den Stages versteckt, aber einige Details werden besonders hervorgehoben, was die Hinweissuche meist recht einfach gestaltet.

Die Musikauswahl bringt eine gewisse Spannung und einen meist funkigen Beat mit. Das sorgt zum einen dafür, dass man sich wirklich wie bei einem Exorzismus fühlt, andererseits aber auch nicht den witzigen Charakter dies Spiels vergessen lässt.

Fazit

Textorcist: The Story of Ray Bibbia bringt recht viel Witz und Charme mit. Vor allem durch viele Wortwitze, aber auch durch die ungewöhnlichen Settings und Referenzen auf Filme und Ähnliches. Das innovative Spielkonzept durch die Mischung von zwei relativ gegensätzlichen Genres funktioniert erstaunlich gut. Allerdings entsteht dadurch auch ein relativ hoher Schwierigkeitsgrad. Persönlich hatte ich mit dem eigentlich leichteren Controller-Modus massive Probleme, da hier das tippen für mich noch hektischer und der Sprung von Bewegung zu tippen schwieriger wurde.

Ich hätte nicht gedacht, dass eine Mischung dieser Mechaniken überhaupt funktionieren kann, wurde aber von Textorcist: The Story of Ray Bibbia sehr positiv überrascht. Das Setting, mit der passenden Stimmung, und die ganzen Witze haben die Atmosphäre für mich noch schön abgerundet.

Positiv

  • Innovatives Spielkonzept
  • Stimmige Darstellung
  • Bringt viel Witz mit

Negativ

  • Hoher Schwierigkeitsgrad
89

Geschrieben von: Tjark Würstlein

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

Textorcist: The Story of Ray Bibbia

Publisher:Headup
Entwickler:MorbidWare
Release Datum:14. Februar 2019
Kurzbeschreibung:Mischung aus Bullethell und Typing Game Mechaniken

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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