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Staxel – Baut die Klötzchen-Farm eurer Träume

Von Stephanie Walter am 10. Mai 2019 in Review

Mit Staxel hat kürzlich eine neue Farming-Simulation den Early Access verlassen. Ob das voxelbasierte Sandbox-Abenteuer mit der Konkurrenz mithalten kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Bevor wir uns in das beschauliche Städtchen Staxel begeben, dürfen wir unseren eigenen kleinen Pixel-Helden bauen. Dabei haben wir einige Auswahlmöglichkeiten, um unserer Spielfigur mit Gesicht, Frisur und Kleidung Individualität zu verleihen. Außerdem können wir als Mensch, Elf oder als Caith (eine katzenartige Rasse) in das Abenteuer starten.

In unserer neuen Heimat angekommen, werden wir von „Farm-Fan“ begrüßt und in die Grundlagen des Spiels eingeführt. Nach einem kleinen Stadtrundgang geht es auch schon gleich los. Wir haben kaum die Koffer auf der baufälligen Farm abgestellt, schon muss der erste Botengang für den örtlichen Wirt erledigt werden. Dieser hat natürlich keine Zeit, sein übelriechendes Paket selbst von Händler Leif abzuholen denn, wer weiß, im komplett leeren Wirtshaus könnte ja plötzlich doch ein unerwarteter Gast auftauchen? Aber hey, wir sind schließlich ein guter Mitbürger und außerdem dient unser Einsatz dem guten Zweck. Schließlich wollen wir als Gegenleistung einen Saft haben. Auf diesen wartet „Farm-Fan“ natürlich schon ganz ungeduldig. Wo? Natürlich auf unserer Farm. Aber warum selbst ins Wirtshaus gehen, wenn es einen Neuen in der Stadt gibt, der sonst nichts Besseres zu tun hat? Wir sind natürlich ein freundlicher Nachbar und erledigen den Auftrag. Zum Dank wartet ein tierischer Begleiter auf der Farm auf uns und nach dem humorvollen Einstieg beginnt unser Abenteuer.

Macht euer Ding

Staxel lässt uns gleich von Anfang an freie Hand, wie wir das Spiel gestalten wollen. Wir können unser Geld mit dem Anbau von Feldfrüchten verdienen oder uns einen großen Hof mit Tieren aufbauen. Alle, die lieber auf Erkundungstour gehen, können ihre Zeit aber auch mit der Suche nach Sammelobjekten verbringen, die die Haushaltskasse ebenfalls füllen. Unsere Waren können wir dann auf dem örtlichen Markt verkaufen. Dort und auch in den kleinen Läden kann man rund um die Uhr einkaufen und sich neben Samen und Tierbedarf auch mit wichtigen Handwerksmaterialien, Baustoffen oder Möbeln ausstatten. Hier sollte man öfter vorbeischauen, denn das Sortiment der Händler verändert sich immer wieder. Wer Zeit hat, kann sich auch auf einen Plausch mit den Dorfbewohnern treffen. Diese haben immer wieder neue Aufgaben für uns und bitten uns um Botengänge. Wie gut, dass wir nicht nur einen grünen Daumen haben, sondern auch begnadete Heimwerker sind, denn wann immer ein neuer Bewohner die Stadt beziehen will, ist es unsere Aufgabe, das Haus von Grund auf zu bauen und einzurichten. Entsprechende Baustoffe und Einrichtungsgegenstände können wir entweder käuflich erwerben oder selbst herstellen. Zuvor müssen wir allerdings die Bauanleitung in Form einer Blaupause gelernt haben. Diese verschenken die Dorfbewohner manchmal, sonst müssen wir sie kaufen.

Insgesamt hat man von Anfang an freie Wahl, wo man seine eigenen Spielschwerpunkte setzt. Ein großes Plus des Titels ist neben der Spielfreiheit definitiv die individuelle Gestaltungsmöglichkeit. Indem wir die weiteren Häuser für die Stadt selbst bauen und einrichten, geben wir unserer Umgebung ein völlig eigenes Gesicht. Dabei können wir überall bauen und das Gelände ganz frei formen und gestalten. Staxel ist also definitiv ein Titel, bei dem man seiner Kreativität freien Lauf lässt. Dies kann man übrigens nicht nur allein tun. Baut euch gemeinsam mit Freunden im Mehrspieler-Modus eure eigene Farm-Welt auf. Im Laufe des Spiels wird es auch möglich, sich Items oder Briefe zu schicken.

Unermüdliches Arbeitstier

Ein Punkt, der Staxel von seinen Genre-Kollegen unterschiedet, ist, dass unser Farmer einfach nicht schlapp macht. Die Hofarbeit oder das Handwerken verbrauchen keine Energie und so können wir bis zur Schlafenszeit unermüdlich weiterarbeiten. Auch die Arbeit auf dem Hof ist nicht so zeitintensiv wie bei anderen Titeln, denn das Gießen und Pflanzen geht super schnell von der Hand. Futtertröge werden außerdem für mehrere Tage gefüllt. So kann man seinen Hof am Laufen halten und hat trotzdem noch genug Zeit, sich in die Dorfgemeinschaft einzubringen. Außerdem ist Geld mit eigenen Pflanzen und Sammelobjekten schnell verdient.

Leider geht das Gameplay an anderer Stelle nicht ganz so reibungslos von der Hand. Zum Bauen eines Gebäudes benötigt man zunächst ein Bauschild. Ist dieses platziert, erhalten wir einen Überblick über alle benötigten Baumaterialien. Zwar können wir mit dem Klötzchen-Prinzip schnell ein paar Wände hochziehen und die Vorgaben erfüllen. Um allerdings herauszufinden, welche Bodenschichten wie weit abgetragen werden müssen, um einen richtigen Boden einzuziehen, oder, um zu verstehen, wie man ein schickes Dach konstruiert, braucht man schon Zeit. Hier wäre ein zusätzliches Tutorial schön gewesen. Ein anderes Problem ist, dass die Bauvorgaben bisweilen für Verwirrung sorgen. Möchte man beispielsweise einen Angelplatz bauen, gibt uns das Schild als Vorgabe den Rohstoff Holz vor. Man sucht also ewig herum, fällt Bäume, sägt und schnitzt. Nur um dann herauszufinden, dass man gar kein Holz, sondern eine Holzplanke benötigt. Solche Momente haben beim Testen definitiv für Frust gesorgt.

Auch an anderer Stelle war das so. Die Dorffestivals sollen den Spielalltag abwechslungsreicher gestalten. So erwartet uns im Frühling das Feenmasken-Fest. Dieses kann aber nicht starten, weil freche Feen das Feenschloss verwüstet haben. Die Feenkönigin gibt uns also die Aufgabe, die frechen Feen zu fangen und das Schloss in Ordnung zu bringen. Unter anderem auch das Zimmer 108. Dass dieses Zimmer jedoch gar kein Zimmer ist, sondern ein Gartenareal, vor dem ein schlecht sichtbares Schild steht, findet man leider erst nach sehr langem Suchen heraus und auch das Fangen der Feen gestaltet sich nicht unbedingt als spannend, da man einfach wahllos die riesige Karte absuchen muss. Spaß sieht anders aus.

Eine heile Welt

Um an Staxel wirklich Spaß zu haben, sollte man natürlich Gefallen an der voxelbasierten Pixelgrafik à la Minecraft finden. Gehört ihr zu diesen Spielern, erwartet euch eine sehr bunte und liebevoll gestaltete Spielwelt. Kleinigkeiten wie Spinnenweben, die gefegt werden müssen und zerbrochene Fenster, die man erst ersetzen muss, sorgen für schöne Details. Neben dem beschaulichen Städtchen Staxel, in dem immer Bewohner unterwegs sind, erwartet euch eine üppige Waldlandschaft mit vielen Blumen, Bäumen und Tieren. Im Laufe des Spiels ist es auch möglich, neue Areale zu erkunden, um Loot-Kisten und neue Items zum Craften zu finden. Ergänzt wird die niedliche Spielwelt durch einen stimmungsvollen Soundtrack und durch einen gelungenen Humor, der dafür sorgt, dass es sich lohnt, immer wieder mit den Einwohnern zu sprechen. Diese lassen nicht nur ihre eigenen Marotten durchblitzen, sondern tratschen auch immer wieder über ihre Nachbarn, manchmal auch im Dialekt.

Viele Neuerungen zum Start

Mit der Release-Version hat sich in Staxel nochmal Einiges getan. Hier sieht man, dass die Entwickler bemüht sind, dafür zu sorgen, dass der Farm-Alltag nicht langweilig wird. Das überarbeitete Rezept-Buch hat die Herstellung von Gegenständen, die ich zuvor häufig nervig fand, deutlich verbessert. Außerdem wurden nicht nur neue Festivals, sondern auch Magie ins Spiel implementiert. Das Arcade-Update sorgt mit seinen Minispielen für Abwechslung. Neue Bewohner und andere NPCs haben ebenfalls Einzug gehalten. Mit ihnen könnt ihr euch nicht nur anfreunden, sondern sie auch als Mitbewohner auf eurer Farm einziehen lassen.

Fazit:

In Staxel baut ihr eure eigene Farm und bewirtschaftet diese. So weit, so bekannt. Was wirklich gefällt und die Simulation von anderen Genre-Vertretern abhebt, sind die kreativen Spielräume, mit denen es möglich ist, die ganze Welt und auch die kleine Stadt komplett seinen eigenen Wünschen anzupassen. Mir war das Bauen und Einrichten der neuen Häuser zwar irgendwann zu aufwendig, aber viele Spieler sollte das sicher reizen, zumal es wirklich viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Der Titel punktet auch mit Liebe zum Detail, Humor und vielen Neuerungen, die für Abwechslung sorgen. Trotzdem bleibt die Simulation für mich hinter Harvest Moon oder Stardew Valley zurück. Das liegt nicht zuletzt auch an der Grafik, die mir persönlich zu anstrengend ist. Auch das Bausystem ist an vielen Stellen zu aufwendig und hat für den einen oder anderen Frustmoment gesorgt. Trotzdem glaube ich, dass der Titel für alle interessant ist, die neben dem Farmerdasein auch gerne bauen und Spaß daran haben, gemeinsam mit Freunden ihre eigene Welt zu errichten.

Positiv

  • Liebe zum Detail
  • Viele kreative Möglichkeiten
  • Eigenes Spiel kann sehr frei gestaltet werden

Negativ

  • An manchen Stellen zu umständlich
  • Grafik ist nicht für jeden etwas
69
Stephanie Walter

Geschrieben von: Stephanie Walter

Staxel

Publisher:Humble Bundle
Entwickler:Plukit
Release Datum:23. Januar 2018
Kurzbeschreibung:Ein Farming-Simulator mit Pixel-Optik

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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