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Rise of Liberty

Von Tim-Oliver Siegwart am 25. April 2018 in Preview

Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg war schon immer ein beliebtes Szenario für Computerspiele. Das klassische zwei Fraktionen Feindbild inspirierte zahlreiche Strategiespiele. Shooter wagten sich bisher nur in Randgebiete, mieden aber bisher das klassische Schlachtfeld mit Linieninfanterie und tausenden von Soldaten. Rise of Liberty wagt sich nun aber genau dorthin. Grund genug für uns, dass wir uns das Ein-Mann-Projekt genauer anschauen.

Bisher hat sich noch kein großes Entwicklerstudio an die komplexen Schlachten im Unabhängigkeitskrieg oder den zeitgleichen europäischen Konflikten aus der Shooter-Perspektive herangewagt. In Assassin’s Creed III spielen wir am Rande dieser Schlachten, sind aber nicht wirklich Teil der Massenaufmärsche und marschieren auch nicht in der Formation mit. Außerhalb der Zeitepoche wäre da noch Call of Juarez: Bound in Blood. Auch hier sind wir nur am Rande der großen Schlachten und kommen nicht wirklich in Berührung mit der Linieninfanterie. Somit ist Rise of Liberty aus verschiedenen Blickwinkeln ein interessantes Experiment

Zum einen können wir hier das Gameplay beobachten, wie agiert man als Spieler, wo sind die Freiheiten zu groß und wo wird man eingeengt, sodass es keinen Spaß macht. Stellt euch vor, das Spiel verlangt von euch an vorderster Position zu stehen. Nur einen Steinwurf entfernt  legt der Gegner auf euch an und tödlich getroffen sinkt ihr zu Boden. GAME OVER. Das wäre viel zu frustrierend, wenn auch realistisch. In diesem Fall wurde es durch Respawns am Startpunkt gelöst. Der Spieler hat in Rise of Liberty unendlich viele Leben und kann zudem vor jedem Einstieg seine Bewaffnung anpassen. Grundsätzlich wäre auch das Übernehmen eines noch lebenden Kameraden eine Lösung gewesen.

Der hier verwendete Ansatz könnte auch bei einem Titel mit Story zum Einsatz kommen. Damit würde die Identität des Charakters bestehen bleiben. In Rise of Liberty gibt es keine Story oder zusammenhängende Missionen. Daher ist hier die angewandte Lösung kein Problem. Für andere Titel wären feste Spawnpunkte  oder das schnelle Anlegen eines Speicherstandes eine Option. Zurück zu unseren Freiheitskämpfern.

Bevor man sich auf das Schlachtfeld begibt, müssen einige Einstellungen vorgenommen werden. Zunächst die wichtigste Frage, auf welcher Seite möchte man aufmarschieren. Als britischer Soldat die unrechtmäßige Rebellion in den Kolonien niederwerfen und die Interessen der Krone schützen oder aber als amerikanischer Patriot für die Unabhängigkeit von der britischen Krone kämpfen. Für das Gameplay macht es allerdings keinen Unterschied, denn in den weiteren Schritten legen wir die Anzahl der Truppen fest, die Größe der Kavallerie und ob Kanonen (Artillerie) vorhanden sind. Letztere kann auch der Spieler bedienen. Die Bewaffnung ist für beide Konfliktparteien, wie in der damaligen Zeit üblich, praktisch identisch. Der Spieler schaltet zwar in einem einfachen Unlock-System durch Kills  weitere Waffen frei, aber die grundsätzliche Ausrüstung mit Hauptwaffe (Gewehr) und Zweitwaffe (Pistole) bleibt bestehen. Danach wird noch ein historischer Schauplatz ausgewählt und die Schlacht kann beginnen.

Rise of Liberty steuert sich wie ein normaler Ego-Shooter mit Maus und Tastatur, die Belegung der Funktionen darf der Spieler anpassen. Geschossen wird über Kimme und Korn, danach muss die Waffe neu geladen und gestopft werden. Einer Handvoll von Truppen kann der Spieler befehlen, dass sie ihm folgen. So kann man etwa den Gegnern umlaufen und dessen Artillerie ausschalten oder abseits der Linieninfanterie Stellung beziehen und das Kreuzfeuer eröffnen. Seit Kurzem dürfen auch Pferde geritten werden, zuvor war dies nur der KI möglich. Großen Schaden richtet man mit den Kanonen an und lichtet hier mit einem gezielten Treffer ganze Reihen der anrücken Feinde.

Für den Sieg müssen nun entweder alle feindlichen Truppen eliminiert werden, seit jeher natürlich offensichtlich die sicherste Methode einen militärischen Konflikt zu lösen, oder alternativ gilt es Flaggen einzunehmen und als erstes die vorgegebene Punktzahl zu erreichen. Die KI strebt immer diese Lösung an, da sie natürlich die effizienteste Vorgehensweise darstellt. Ist die Entscheidung gefallen und die Schlacht beendet wird derzeit ein einfach nur ein Victory Botschaft eingeblendet. Im Anschluss gibt es keine Videos, die die heldenhaften Taten des Spielers in glorreichen Momentaufnahmen einfangen. Eine kurze Einblendung muss derzeit im Early Access ausreichen. Bedenkt man, dass dieses Spiel von nur einer einzigen Person entwickelt wird, ist das nicht weiter schlimm.

Das Gameplay wird derzeit kontinuierlich weiterentwickelt und es besteht ein offener Dialog im Steam-Community-Hub. Hier kann man direkt Ideen mit dem Entwickler austauschen und so für neue Features im Spiel sorgen. So kamen mit den letzten Updates vor Verfassung dieses Textes die reitbaren Pferde für den Spieler dazu. Auf Anfrage eines Users wurde kurzerhand eine Linux-Version erstellt und hochgeladen. Darf gespannt sein, wie sich Rise of Liberty noch verändern wird. Derzeit wird eine Multiplayer-Option im klassischen Deathmatch überlegt.

Fazit

 

Rise of Liberty ist eine sehr interessante Geschichte und wir sind gespannt, wie sich diese weiterentwickelt. Für knapp 8€ ist der Titel, was den Umfang betrifft, recht teuer. Dafür kann man derzeit noch richtig Einfluss nehmen und mitfahren. Spielerisch ist es derzeit natürlich noch sehr repetitiv und eher für eine Runde zwischendurch zu empfehlen. Wer sich für das historische Szenario interessiert und schon immer einmal in Reih’ und Glied im Angesicht der feindlichen Mündungen furchtlos nach vorne marschieren wollte, der sollte einen Blick riskieren. Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.

 

Tim-Oliver Siegwart

Geschrieben von: Tim-Oliver Siegwart

Beim Mighty Games Mag der Mann für Hardware, Rennsimulationen und First Person Shooter. Mit dem 286er und MS-DOS aufgewachsen und das Internet auf seinen ersten Schritten begleitet. Beruflich in der Gamesbranche tätig.

Rise of Liberty

Release Datum:24. Jan. 2018

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

2 Kommentare hinzugefügt

  1. Tim-Oliver Siegwart
    Tim-Oliver Siegwart
    25. April 2018 um 23:19 | antworten

    Ja das wäre noch ne lustige Sache. Der Entwickler „Jack“ scheint dem nicht abgeneigt zu sein, dennoch hoffe ich dass zuvor noch mehr am Gameplay gefeilt wird und weitere Maps kommen.

  2. Daniel Walter
    Daniel
    25. April 2018 um 22:59 | antworten

    Sieht wirklich interessant aus, vor allem die grafische Umsetzung. Wenn der Multiplayer da ist, schau ich auch mal rein.


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