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Pro Evolution Soccer 2018 – Überzeugt die Simulation auch am PC?

Von Daniel Walter am 5. Oktober 2017 in Review

Nachdem wir in den letzten Jahren jeweils die Konsolenvariante von Konamis Pro Evolution Soccer für euch getestet haben und davon immer ziemlich angetan waren, haben wir uns in diesem Jahr mit der oft kritisierten PC-Version auseinandergesetzt. In unserem Test zeigen wir euch, wie sich der PES 2018 auf dem PC geschlagen hat.

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Schnappt euch einen Controller

Leider steht bereits nach wenigen Minuten fest, dass sich der Pro Evolution Soccer 2018 am PC ein wenig schwer tut. So ist es beispielsweise nicht möglich, das Menü mit der Maus zu bedienen. Stattdessen können wir uns mühsam mit der Tastatur durch die Menüs schalten, was aber bei einem PC-Titel einfach nicht so sein sollte. Wir könnten natürlich auch direkt einen Controller anschließen, denn schließlich zeigt uns das Spiel im Navigationsmenü schon die entsprechenden Buttons des Xbox-Controllers an. Man sollte aber davon ausgehen können, dass es bei einem PC-Spiel möglich sei, die Menüs mit den gängigen Bedienmöglichkeiten Maus und Tastatur komfortabel zu steuern. Dies ist bei PES 2018 leider nicht der Fall.

Auch wenn wir uns mit der Tastatur an den gewünschten Ort manövriert haben, stellen wir spätestens beim Start der ersten Partie fest, dass eine Steuerung mit der Tastatur auf dem Rasen nicht möglich ist. Hier schaffen wir es nicht einmal, das Menü zu öffnen und das Spiel auf diese Weise zu beenden. Also mussten wir wohl oder übel zum Controller greifen, der dann auch ohne Widerworte vom Spiel erkannt wurde. Die Steuerung mit dem Controller ist gewohnt komfortabel wie an der Konsole, dennoch bleibt der etwas fade Beigeschmack, dass man als Käufer der PC-Version einen Controller besitzen muss, um das Spiel überhaupt normal spielen zu können. Auch wenn eine Tastatursteuerung bei einer Fußball-Simulation sicherlich nicht die komfortabelste Variante ist, sollte es doch wenigstens die Möglichkeit geben, diese in Ermangelung eines Controllers zu nutzen, wenn man dies möchte.

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Bewährte Spielmodi mit einigen Verbesserungen

Wenn wir die Probleme mit der Steuerung einmal außen vor lassen, präsentiert sich der PES 2018 gewohnt souverän. So steht uns im Karrieremodus, der Meister-Liga, beispielsweise ein detaillierter Charakter-Designer zu Wahl, der es uns erlaubt, einen Trainer nach Maß zu erstellen. In den grundlegenden Einstellungsoptionen, die wir vor dem Start einer Karriere anpassen können, lässt sich neuerdings die Schwierigkeit der Manager-Elemente unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Simulation auf dem Rasen regeln. Dies bringt mehr Tiefe in den Spielablauf und ermöglicht es uns, den Anspruch zu steigern, auch wenn wir auf dem Spielfeld vielleicht nicht in der Lage sind, ein höheres Niveau an den Tag zu legen.

Der Karrieremodus ist auch in der Saison 2018 sehr umfangreich ausgefallen. Dank der verbesserten Menüführung und Untergliederung können wir nun auch endlich komfortabel auf die einzelnen Bereiche zugreifen, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. So können wir über das Team Management zum Beispiel das Training jedes einzelnen Spielers anpassen oder uns mit dem Training der Jugendmannschaft beschäftigen, um einzelne Talente gezielt zu fördern. Das Fähigkeitstraining erlaubt es uns außerdem, speziell qualifizierten Spielern neue Fähigkeiten wie besondere Bewegungsarten, Dribblings, Pässe oder Schüsse beizubringen. Strategen kommen hingegen im Strategie-Menü auf ihre Kosten, wo sie nicht nur den Kader anpassen und als individuellen Datensatz abspeichern sondern auch die Aufstellung entsprechend der eigenen Vorlieben verändern oder strategische Anweisungen für die Offensive sowie die Defensive festlegen können. Weiterhin ist das Strategie-Menü der richtige Ort für Vertragsverhandlungen. Hier werden unsere finanziellen Mittel in ein Transfer- sowie ein Gehaltsbudget unterteilt. Die Verteilung kann bei Bedarf verändert werden, sodass sich Gelder von der einen auf die andere Seite schieben lassen, um einem Spieler zum Beispiel ein höheres Gehalt anzubieten. Über das Verhandlungsmenü haben wir außerdem Zugriff auf die Jugendmannschaft, sodass wir talentierte junge Spieler verpflichten und in der A-Mannschaft einsetzen können. Dank einer detaillierten Suchfunktion ist es zudem möglich, nach Spielern anderer Teams Ausschau zu halten und diese nach Alter, Position oder Fähigkeiten zu filtern. Wer weniger Zeit in die Suche neuer Spieler investieren möchte, kann die Arbeit auch an einen Scout abtreten, der verschiedene Regionen der Erde nach vielversprechenden Talenten absucht.

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Es sind genau diese detaillierten Managerfunktionen, die den Reiz der Meister-Liga-Spielvariante ausmachen. Für alle diejenigen, die sich lieber direkt ins Geschehen stürzen und kein Interesse an der Leitung eines Teams haben, ist der „Werde-zur-Legende“-Modus die richtige Wahl. Hier kümmern wir uns nur um die Belange eines einzelnen Spielers, entweder um die eines vorhandenen Profis oder eines selbst erstellten Newcomers. Wenn wir uns für die zweite Variante entscheiden, stehen uns die gleichen detaillierten Optionen wie beim Erstellen eines Trainers zur Verfügung. Da es beim Spieler aber nicht nur auf das Gesicht ankommt, lassen sich auch die Körperproportionen sowie der Trikotstil individualisieren. Bei Letzterem stehen wir unter anderem vor der Entscheidung, ob der Spieler sein Trikot lieber in der Hose oder darüber trägt. Zudem lassen sich Bandagen oder Handschuhe hinzufügen oder die Optik der Schuhe verändern. Die Gestaltungsoptionen sind für eine Sportsimulation wirklich bemerkenswert, sodass all diejenigen, die gerne viel Zeit in das Designen eigener Figuren legen, absolut auf ihre Kosten kommen. Der „Werde zur Legende“-Modus wirkt allerdings, wenn wir jetzt einmal „The Journey“ als Vergleich heranziehen, schon etwas nackt und könnte gerne noch ein wenig mehr Drumherum bieten.

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Neben den beiden zeitintensiveren Varianten stehen uns auch weniger komplexe Spielmodi zur Wahl, in denen wir eine einzelne Liga ohne Managerfunktionen oder ein Pokalevent spielen können. Darüber hinaus punktet der PES wie in den letzten Jahren auch mit Original-Lizenzen zur Champions League sowie der Europa League, die sich ebenfalls einzeln, außerhalb der Karriere spielen lassen. Beim Thema Lizenzen lässt sich sagen, dass die französische und die niederländische Liga vollständig lizensiert sind. Ligen aus Spanien, England oder Portugal hingegen nur teilweise. Dass die Bundesliga selbstverständlich nicht dabei ist, da die Exklusivrechte nach wie vor bei der Konkurrenz liegen, muss wahrscheinlich nicht mehr erwähnt werden. Aber auch in diesem Jahr sind drei deutsche Mannschaften mit dabei, nämlich RB Leipzig, Schalke 04 und Borussia Dortmund mitsamt Signal Iduna Park. Außerdem kann die deutsche Nationalmannschaft in Originalbesetzung gesteuert werden.

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Dichte Atmosphäre im Stadion

Das Niveau auf dem Platz ist auch bei der diesjährigen Ausgabe des Pro Evolution Soccers extrem hoch. Das realistische Spielgefühl ist nach wie vor die große Stärke des Titels und hier ist er der Konkurrenz auch immer noch ein Stück weit voraus, egal, ob es um die Darstellung der Bewegungen der Spieler, um die Manövrierfähigkeit oder einfach um das schlichte Spielgefühl geht. Auch die physischen Voraussetzungen der einzelnen Spieler haben mehr denn je spürbare Auswirkungen auf das Spiel. So hat man beim PES immer das Gefühl, sehr nah am Geschehen zu sein und dank der verbesserten Stadionatmosphäre stimmt nun auch das Drumherum. Ein Wehrmutstropfen in Sachen Präsentation bleibt aber dennoch bestehen, und zwar die ausbaufähigen Kommentare. Diese fallen viel zu häufig mit schlechten Schnitten, Lautstärkeschwankungen oder unrealistischen Pausen mitten im Satz auf und trüben den ansonsten sehr guten Gesamteindruck im Stadion. Es ist nicht einmal unbedingt der Inhalt der Kommentare, der sogar an viele Stellen recht passend gewählt wurde, sondern vielmehr die technische Umsetzung.

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Fazit

Wenn wir den Pro Evolution Soccer wie in den vergangenen Jahren für die Konsole getestet hätten, wäre auch in diesem Jahr sicherlich eine 90er Bewertung drin gewesen, denn die übersichtlichen Menüs in der Karriere, die verbesserte Stadionatmosphäre und das bewährte Niveau auf dem Platz machen den Konami-Titel erneut zum echten Highlight für Fußballfans. Daran ändern auch die etwas unprofessionell wirkenden Kommentare nichts. Was hingegen definitiv stört und nicht wirklich nachvollziehbar ist, ist die Tatsache, dass es einerseits nicht möglich ist, die Menüs komfortabel mit der Maus zu bedienen, sondern dass wir auf eine umständliche Tastaturnavigation zurückgreifen müssen, wenn wir nicht sofort den Controller anschließen wollen. Da uns das Spiel auf dem Rasen andererseits aber gar keine andere Wahl lässt, da eine Steuerung per Tastatur schlichtweg nicht möglich ist, können wir den Controller eigentlich auch schon im Menü nutzen und das Konsolen-Feeling dadurch perfekt machen. Wen dies nicht stört, der erhält eine hochwertige Fußballsimulation, die auch in diesem Jahr mit der Konkurrenz mithalten kann.

Positiv

  • Gelungene Stadionatmosphäre
  • Spielmodi für jeden Geschmack
  • Wie gewohnt realistisches Spielgefühl
  • Detaillierte Managerfunktionen
  • Charakterdesigner für Trainer und Spieler

Negativ

  • Steuerung in den Menüs ohne Controller nicht komfortabel, ...
  • ... auf dem Rasen sogar unmöglich
  • Qualitätsschwankungen in der Kommentarspur
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Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Pro Evolution Soccer 2018

Publisher:Konami
Release Datum:14. September 2017
Kurzbeschreibung:Mit PES 2018 startet ihr in die neue Saison.

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.

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