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Prey – Ein kleiner Stich ins Auge birgt große Macht

Von Daniel Walter am 15. Mai 2017 in Review

Im Sci-Fi-Shooter Prey von Bethesda bekommen wir es unter anderem mit gefährlichen Alien-Hybriden im Stil von Marvels „Venom“ zu tun. Wir zeigen euch, ob der futuristische Ausflug ins Jahr 2032 gelungen ist.

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Wir erwachen am 15. März des besagten Jahres in unserem Apartment. Je nachdem, wie wir uns im Vorfeld entschieden haben, ist der Hauptcharakter Morgan Yu entweder männlich oder weiblich. Kurz nach unserem Erwachen erfahren wir per Videonachricht, dass ein Helikopter auf uns wartet, um uns für verschiedene Tests im Labor abzuholen. Nachdem wir uns in unserer Wohnung ein wenig umgesehen sowie unsere futuristische Uniform angelegt haben, geht es weiter durch den einladenden Flur, der uns schließlich zum Dach des Hauses führt, wo der Hubschrauber schon bereitsteht.

Nach unserem Helikopterflug durch die Stadt landen wir auf einem der zahlreichen Hochhäuser, um zu unserem Arbeitsplatz in der Firma Transtar zu gelangen. Sobald wir im Testraum angelangt sind, wartet dort auch schon der zuständige Arzt Dr. Bellamy auf uns, um mit den Tests zu beginnen. Während der zugegebenermaßen etwas merkwürdigen Aufgaben, die es zu bewältigen gibt, kommt es zu einem höchst seltsamen Zwischenfall, bei dem der Arzt von einer Art Hybridwesen angegriffen wird. Wir selbst befinden uns derweil in einem der Testräume und können das Geschehen durch die Glasscheibe beobachten, allerdings nicht sehr lange. Denn schon wenige Augenblicke später werden wir mithilfe eines Gases ruhig gestellt und verlieren unser Bewusstsein.

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Als wir unsere Augen wieder öffnen, befinden wir uns wieder dort, wo alles angefangen hat, nämlich in unserem Apartment. Auch wenn zunächst alles normal aussieht, stellt sich schnell das Gefühl ein, dass etwas nicht stimmt. Dieses wird bestätigt, sobald wir die Wohnungstür öffnen und uns in den Flur begeben. Dort, wo vor kurzer Zeit noch eine einladende Stimmung vorherrschte, wird die Umgebung nun von flackernden Lichtern erhellt. Teile der Einrichtung wurden zerstört und auch die nette Elektrikerin, mit der wir uns bei unserem ersten Gang durch den Flur noch unterhalten konnten, liegt nun tot und entstellt auf dem Boden. Sie erweist sich aber dennoch als nützlich, denn neben ihr finden wir eine Rohrzange, die unsere erste Waffe sein wird. Kaum haben wir das Werkzeug aufgehoben, werden wir auch schon von einer mysteriösen Person namens January kontaktiert, die uns weitere Informationen verspricht, sobald wir das Gebäude hinter uns gelassen haben. Wer die Dame ist und was es mit den seltsamen Vorkommnissen auf sich hat, decken wir im Verlauf der Geschichte nach und nach auf und erleben dabei die eine oder andere Überraschung.

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Detaillierte Räume mit viel Entdeckungspotenzial

Die Umgebung wartet mit zahlreichen Details auf uns, die für eine realitätsnahe Spielwelt sorgen. So können wir beispielsweise diverse Lichtschalter oder auch Klospülungen betätigen, wie auch Wasserhähne an Waschbecken sowie an der Dusche an- und wieder abschalten. Interessant ist auch, dass wir nahezu jeden Gegenstand, auch diejenigen, mit denen keine anderweitige Interaktion möglich ist, aufheben und nach Lust und Laune herumwerfen können. Diese Option ist zwar nicht unbedingt hilfreich, sie macht die Räume aber realistisch und eignet sich zudem zum Frustabbau. Sehr viel nützlicher ist hier schon das Durchstöbern der unzähligen Schränke, Schubladen und sonstigen Ablagen oder Aufbewahrungsmöglichkeiten, denn hier lassen sich nützliche Items finden, mit denen wir uns heilen oder unsere Waffe bestücken können. Darüber hinaus gibt es in der Spielwelt gelungene Dekorationen zu entdecken, wie zum Beispiel das Aquarium im Korridor unserer Wohnung, in dem ein glaubhaft animierter Fisch umher schwimmt. Bei aller Detailverliebtheit ist es hier umso verwunderlicher, dass wir in dem beschlagenen Spiel im Badezimmer unserer Wohnung nicht einmal den Ansatz einer Silhouette unseres Charakters erkennen können.

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In Sachen grafischer Darstellung und Atmosphäre überzeugt der Titel ebenfalls von Beginn an. Die einzelnen Räume besitzen eine greifbare Stimmung und auch Details wie der Blick aus dem Apartmentfenster, der uns die beeindruckende Skyline der Stadt zeigt, bieten uns gelungene Lichteffekte und Spiegelungen. Unser Schatten, der auf dem Boden gut erkennbar ist, sowie Reflexionen auf glatten Oberflächen oder auch die einzelnen Wassertropfen, die wir an der Duschwand bestaunen können, sehen ebenfalls sehr gut aus und unterstreichen die detailverliebte Umsetzung der Umgebung. Ein weiteres Plus ist die Tatsache, dass wir an Wänden oder Gegenstände sichtbare Schäden hinterlassen können, wenn wir sie mit Waffen bearbeiten und auch Glas lässt sich selbstverständlich hervorragend zerstören.

Leider wirken die Texturen aus der Nähe betrachtet an manchen Stellen etwas unscharf, dies beeinträchtigt die Atmosphäre des Spiels aber nicht im Geringsten. Die Darstellung anderer Personen überzeugt ebenfalls nicht in sämtlichen Belangen. So wirken die Gesichter oftmals etwas steif und gerade auch die Haare präsentieren sich leider als nicht besonders realistisch. Andererseits werden Kleinigkeiten wie die Lichteffekte auf den Brillengläsern oder auch Gesichtsdetails wie Falten oder Schattenwürfe sehr gut dargestellt.

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Viele Wege führen zum Ziel

Das Spiel lässt uns sehr viel Freiraum in unseren Entscheidungen. So gibt es immer mehrere Wege, um Hindernisse zu überwinden oder Gegner auszuschalten. Verschlossene Türen lassen sich zum Beispiel mit der entsprechenden Codekarte öffnen, die wir in Schubladen, Kisten oder dem Inventar von toten Personen entdecken können. Es ist aber auch möglich, die Türen zu umgehen und nach einer alternativen Route zu suchen. Zudem ist es auch nicht unbedingt nötig, alle Gegner in unserer Nähe zu bekämpfen. Wenn wir uns geschickt anstellen, lassen sich einige der Feinde meiden oder aus dem Hinterhalt angreifen. Neben schleimigen Hybridwesen im Stil von „Venom“ aus den Spider-Man-Filmen bekommen wir es auch mit härteren Brocken wie den sogenannten Phantomen zu tun, die uns auch aus der Ferne attackieren können.

Die Fähigkeiten, die wir im Laufe des Spiels freischalten können, eröffnen uns weitere Handlungsoptionen. Unter anderem können bestimmte Gegenstände nur bewegt werden, wenn wir ein gewisses Level an Hebelkraft erreicht haben. Bei bestimmten Computern ist hingegen eine bestimmte Hacker-Stufe erforderlich, um auf sie zugreifen zu können. Aber auch das Plündern von Gegnern ist effektiver, wenn wir unser Nekropsie-Level erhöht haben, da wir dann zusätzliche Items erhalten. Das Erlernen von neuen Fähigkeiten ist mithilfe sogenannter Neuromods möglich, die immer wieder in der Spielwelt aufgesammelt werden können. Im Neuromod-Menü, zu dem wir durch Drücken des Touchpads gelangen, lassen sich Kategorien wie Wissenschaftler, Techniker oder Sicherheit aufrüsten, die uns Medizin- und Hackingskills, Reparatur- und Hebelfertigkeiten sowie erhöhten Waffenschaden oder auch einen Konditionsschub ermöglichen. Um bei uns für die nötige Gänsehaut zu sorgen, werden Neuromods mithilfe einer Art Nadel in unser Auge injiziert, was wir aber dank der Ego-Perspektive nicht so richtig zu sehen bekommen.

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Wie schon erwähnt gibt es in der Umgebung allerhand Nützliches zu entdecken, von Waffen über Munition bis hin zu Medipacks. Im Laufe der Zeit sammelt sich aber auch einiges an Plunder in unserem Inventar an, wie zum Beispiel diverse kaputte Bauteile. Dieser Schrott ist allerdings alles andere als nutzlos und kann an Recycling-Stationen zu Materialien umgewandelt werden, die wir dann wiederum im sogenannten Fabrikator nutzen können. Dieser ermöglicht es uns unter anderem, Waffen oder Werkzeuge anzufertigen. Neben primitiven Schlagwaffen können wir uns außerdem auf Highlights wie die Gloo-Kanone freuen. Diese verschießt eine schaumartige Substanz, die Ziele für kurze Zeit bewegungsunfähig macht oder zumindest verlangsamt. Sie ist zudem die richtige Wahl, wenn es um das Löschen von Feuer oder das Bauen von improvisierten Plattformen geht, denn der Schaum kann, sobald er ausgehärtet ist, auch betreten werden.

Fazit

Prey fesselt uns von Beginn an mit einer packenden Story, die zahlreiche unerwartete Wendungen für uns bereithält. Auch die Umgebung, die zum einen sehr detailliert gestaltet wurde und zum anderen auch die Erkunder und Entdecker zufriedenstellen sollte, zieht uns ab der ersten Spielminute in ihren Bann. Sowohl die optische Darstellung als auch die eindringliche Atmosphäre, die durch die düsteren Hintergrundgeräusche passend untermalt wird, wurden stimmig umgesetzt und verzeihen auch die eine oder andere unscharfe Textur. Das Kampfsystem bringt uns sehr nahe ans Geschehen heran und auch die zahlreichen Upgrade-Möglichkeiten mithilfe der Neuromods überzeugen, da sich dadurch viele verschiedene Handlungsoptionen ergeben, sodass jeder Spieler seinen eigenen, individuellen Weg wählen kann. Daher sollte Prey Story-Enthusiasten ebenso zufriedenstellen wie alle, die ihre Umgebung gerne bis ins kleinste Detail erkunden. Aber auch Shooter-Fans und Horror-Fanatiker, die sich nach einer dichten, gruseligen Atmosphäre sehnen, dürften ihre Freude an dem Sci-Fi-Abenteuer haben.

Positiv

  • Spielwelt bietet Vieles zum Entdecken
  • Atmosphäre überzeugt
  • Spannende Story mit unerwarteten Wendungen
  • Actionreiche Kämpfe
  • Verschiedene Herangehensweisen möglich

Negativ

  • Etwas steife Gesichter und unrealistische Haare
  • Texturen aus der Nähe betrachtet nicht immer scharf
90
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Prey

Publisher:Bethesda
Entwickler:Arkane Studios
Release Datum:5. Mai 2017

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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