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Preview: Remothered: Tormented Fathers

Von Nikolas Rau am 22. Januar 2018 in Preview

Das erste Horrorspiel des Entwicklerstudios Stormind Games ist seit einiger Zeit als Early-Access-Game erhältlich. Remothered: Tormented Fathers soll der erste Teil einer Trilogie sein und wirbt mit cineastischem, purem Horror. Wir haben für euch getestet, wie viel Potenzial bis jetzt in dem Gruselabenteuer steckt.

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Story

Als Spieler schlüpfen wir in die Rolle der jungen Frau Rosemary Reed, die sich als Ärztin ausgibt, um in das Haus des Notars Dr. Felton zu gelangen, um diesen zu seiner Tochter Celeste zu befragen. Diese ist in ihrer Kindheit verschwunden und wurde nie gefunden. Dabei wird klar, dass Felton unter einer Krankheit leidet. Nach dem wir den Notar mit unseren Fragen und Behauptungen reizen, lässt er uns von seiner Haushälterin Gloria aus seinem Haus geleiten.

Dies erhärtet für Rosemary den Verdacht, dass Felton und ein von ihm mit hergestelltes Medikament, mit dem Verschwinden von Celeste und anderen Kindern zu tun hat. Also brechen wir in sein Haus ein, um mit der Ehefrau Arianne zu sprechen, die uns gegebenenfalls mehr Antworten geben kann, als ihr jähzorniger Mann. Mit dieser Entscheidung beginnt der Wahnsinn von Remothered: Tormented Fathers.

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Gameplay

Das Spiel beginnt sehr ruhig. Durch Texteinblendungen wird erklärt, wie man sich normal fortbewegt, sprintet und schleicht. Dabei ist die Steuerung sehr intuitiv. Das Interagieren mit Gegenständen ist sehr schlicht gelöst. Interaktionsmöglichkeiten sind mit einem kleinen weißen Punkt markiert, die beim Näherkommen größer werden. Dann wird angezeigt, wie mit dem Objekt interagiert werden kann.

Dadurch werden auch schnell die unterschiedlichen Spielmechaniken klar. Gerade zu Beginn geht es darum, dass Anwesen der Feltons zu erkunden. Durch Zeitungsartikel und Fotos wird die Hintergrundgeschichte zu dem Haus und der Familie Felton erläutert.

Außerdem sammeln wir unterschiedliche Gegenstände auf, mit denen wir im späteren Verlauf des Spiels unsere Gegner ablenken oder sogar abwehren können. Zum einen sind dies zerbrechliche Wurfobjekte wie Vasen, Wecker oder Gläser, die uns Zeit verschaffen können. Zum anderen sind es Waffen wie zum Beispiel Messer, die den Gegner im Nahkampf abwehren können. Tödlich sind diese aber nicht.

Nach der Einleitung ist immer ein bestimmter Charakter auf der Suche nach uns und versucht uns umzubringen. Zuerst ist dies Felton selbst und danach eine skurril aussehende Nonne mit einem sehr seltsamen Schwert.

Bei den Feinden fühlt man sich ein wenig an Resident Evil 7 erinnert. Der Spieler schleicht umher und versucht möglichst nicht entdeckt zu werden, während der NPC durch das ganze Haus die Verfolgung aufnimmt. Allerdings sind wir schneller als die beiden Gegner und können so meist wegrennen und uns ein Versteck suchen. Mögliche Zufluchtsorte sind Betten und Schränke. Meist kann aus diesen herausgeschaut werden, um nicht dem Jäger in die Arme zu rennen.

Wurden wir entdeckt und verstecken uns schnell in einem Schrank müssen wir noch ein Minispiel bestehen. Dafür müssen wir darauf achten, dass ein Punkt nicht aus einem Kreis herauskommt. Dies soll symbolisieren, dass der Charakter es schafft sich ganz ruhig zu verhalten.

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Schaffen wir es nicht, zerrt uns der Killer aus dem Versteck und schmeißt uns zu Boden. Dann gilt es wieder, die Beine in die Hand zu nehmen. Auf der Flucht ist es auch möglich Türen zu schließen und diese dann zu zuhalten. Bestehen wir das folgende Quicktime-Event, gibt unser Verfolger auf und sucht sich einen anderen Weg.

Falls wir doch einmal erwischt werden, verträgt Reed eine ganze Menge Schläge, bis sie sich dann in einem Quicktime-Event noch mit ihrer Waffe wehren kann. Falls wir unbewaffnet sind, wird der Charakter in einer Animation brutal ermordet.

Dann starten wir am letzten Speicherpunkt. Das Spiel speichert nach erreichten Zielen oder kann an Spiegeln gesichert werden, die verteilt im Haus zu finden sind. An diesen kann Reed auch geheilt werden. Eine Lebensanzeige gibt es nicht, es lässt sich nur anhand der Verletzungen am Charakter erkennen, wie viel er schon einstecken musste.

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Bis jetzt sind die Rätsel sehr linear aufgebaut und müssen zum großen Teil nacheinander gelöst werden. Zum Beispiel muss erst ein Schacht geöffnet werden, um einen Schlüssel zu finden, der eine Uhr öffnet. In dieser ist dann das nächste Objekt zum Lösen eines Rätsels.

Manchmal sind Items auch erst an gewissen Orten, wenn der Spieler ein gewisses Event ausgelöst hat. Dies führt dazu, dass man teilweise ewig durch das Haus läuft, nur weil das benötigte Teil in einem schon erkundeten Raum aufgetaucht ist. Dies führt oft zu Frustration und sollte noch überarbeitet werden.

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Hierin spiegelt sich auch eine große Problematik des Spiels. Der Spieler ist eigentlich die ganze Zeit unterwegs und sucht alle Räume ab, da nie ganz klar ist, wo welcher Gegenstand zu finden ist. Zwar gibt es formulierte Ziele, welche aber sehr vage sind. So ist es möglich schnell die Schwächen des Verfolgers herauszufinden und man gewöhnt sich an die umherirrende Bedrohung. Hätten die Entwickler unterschiedliche Gegnertypen im weiteren Verlauf des Spiels eingeführt, wäre es abwechslungsreicher und es müssten neue Strategien entwickelt werden. Allerdings verhalten sich beide bereits vorhandene Gegner bis jetzt identisch.

Dafür wird es in einer Passage komplett dunkel, weil der Strom ausfällt. Dies bringt noch einmal eine ganz andere Spielmechanik ins Spiel. Felton reagiert nämlich auf unsere Taschenlampe und der Spieler sieht ohne fast oder überhaupt nichts. Das setzt einen ordentlich unter Druck, weil Felton hinter jeder Ecke hervorkommen könnte.

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Grafik

Die Grafik von Remothered: Tormented Fathers ist bis jetzt solide, aber nicht unbedingt zeitgemäß. In aktuellen Titeln sind oft besonders die Gegner und die Charaktere sehr schön dargestellt. Dies ist leider nicht der Fall. Sie wirken matschig und kantig. Auch die Mimik wirkt bis auf wenige Ausnahmen sehr neutral. Positiv ist aber die Darstellung des Verletzungsgrades von Reed, der klar erkennbar ist. Zwar weiß man nicht genau, wann sie kurz vor dem Tod steht, aber es wirkt authentisch.

Leider gibt es auch noch einige Grafikfehler, so rutscht der Charakter zum Beispiel manchmal von einer Schublade zur anderen, ohne einen Schritt zu machen. Einige Körperteile verschwinden öfters in Wänden oder Türen. Auch gibt es Passagen, in denen das Spiel stark ruckelt oder zu dunkel wirkt. Das stört ein wenig die Atmosphäre.

Grafisch gibt es also noch einiges nachzubessern und zu beheben. Es muss aber berücksichtigt werden, dass das Spiel noch nicht fertig ist.

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Sound

Auch der Ton deutet schon an, was alles möglich ist. Während des Herumschleichens sind tolle Effekte zu hören und die Musik leistet einen großen Beitrag zur dichten und packenden Atmosphäre.

Auch die Stimmen der Charaktere wirken schon sehr ordentlich und bringen einiges an Emotionalität und Wahnsinn rüber. Sie lassen ganz klar erkennen, was in den Menschen vorgeht und wie sehr sie die ganze Thematik bewegt.

Allerdings weisen sie auch ein großes Problem auf: Oft klingen die Stimmen der Gegner so, dass sie direkt neben dem Spieler sind. Dabei befindet dieser sich in einem anderen Stockwerk. Da man nur anhand der Stimmen abschätzen kann, wo der Verfolger sich befindet, muss hier dringend nachgebessert werden, um das Spielgefühl intensiver zu gestalten.

Die deutschen Untertitel und Übersetzungen der Texte müssen noch einmal überarbeitet werden, da es einige Fehler gibt, die den Lesefluss stören.

Auch hier zeigt sich, dass das Spiel noch einiges an Optimierungsbedarf hat.

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Fazit

Remothered: Tormented Fathers ist insgesamt ein starkes Horrorspiel. Es zeigt eine sehr interessante und packende Story, die jetzt schon sehr viel zu bieten hat und eine Menge Potenzial aufweist. Auch die schaurige Atmosphäre ist schon sehr gut gelungen. Sie zieht den Spieler hinein in die düstere Welt des Felton-Anwesens und lässt einen das Grauen der Figuren miterleben. Spielmechanisch zeigt sich auch hier großes Potenzial. Die Ideen der Entwickler gehen ganz klar in Richtung eines Outlast, in dem man seinen Gegner ganz klar unterlegen ist und nur durch Geschick und Verstecken entgehen kann. Das Spielerlebnis wird durch die Quick-Time-Events noch einmal aufgefrischt und bringen einiges an Abwechslung in das sonst doch sehr lineare Spielerlebnis. Dazu kommen noch die wenigen, aber sehr gut eingebauten Schockmomente, die einem entweder Gänsehaut über den Rücken laufen lassen oder den ein oder anderen Schrei entlocken. Aber man merkt ganz klar, dass die Entwickler noch Zeit benötigen, ihr Projekt fertigzustellen. Grafik und Sound zeigen schon gute Ansätze müssen aber überarbeitet und optimiert werden. Wenn dies gelingt, könnte uns hier ein toller Auftakt für die geplante Trilogie erwarten, der sehr viel Lust auf mehr macht.

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Positiv

Negativ

Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

Remothered: Tormented Fathers

Publisher:Darril Arts
Entwickler:Stormind Games
Release Datum:Early Access

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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