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Ni no Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

Von Witali Blum am 9. April 2018 in Review

Ni no Kuni: Der Fluch der Weißen Königin war ein Überraschungshit für die PS3 im Jahre 2013. Die gut gelungene Mischung aus RPG, Pokémon sowie Action-Adventure wusste zu überzeugen. Die Grafik aus der Zeichenfeder von Studio Ghibli und der Soundtrack von Joe Hisaishi verhalfen dem Titel zu einer meisterhaften Brillanz. Umso höher sind die Erwartungen an den offiziellen Nachfolger Ni no Kuni 2: Schicksal eines Königreichs. Wir haben uns die Serienfortsetzung angeschaut und präsentieren im Folgenden unser Erlebnis.

Ein Putsch im Märchenland

Ähnlich wie der Vorgänger führt Ni no Kuni 2 den Spieler in eine spannende Hintergrundgeschichte ein, die für sich alleine schon ein interessanter Animationsfilm wäre. Ein noch unbekannter Protagonist fährt in einer schwer gepanzerten Limousine, die mit eindeutigen Machtsymbolen gekennzeichnet ist, zu einer offensichtlich wichtigen Unterredung in einer Großstadt. Ehe der Zielort erreicht wird, trifft ein Marschflugkörper mit einem atomaren Sprengkopf die Metropole und macht sie dem Erdboden gleich. Die entstandene Druckwelle schleudert die Limousine wie ein starker Wind eine leere Streichholzschachtel zur Seite. Der wichtige Amtsträger kann gerade aus dem Fahrzeug klettern und verliert das Bewusstsein – nur um überraschend in einer ihm unbekannten Umgebung aufzuwachen.

Der erste Held, den der Spieler lenken darf, nennt sich Roland und ist der eben vorgestellte Würdenträger. Er scheint ein Überlebenstalent zu sein, denn die Tatsache, dass er in einer neuen Umgebung aufgewacht ist, während er vor Kurzem noch dem Tod ins Angesicht geblickt hat, scheint ihn in keiner Weise zu verwirren. Gezielt macht er sich daran, seine Umgebung zu erkunden und stolpert in einen handfesten Staatsstreich. Hier beginnt der zweite Teil der einführenden Hintergrundgeschichte. Im Königreich Katzbuckel, das bereits aus dem ersten Teil bekannt sein sollte, leben Katzen- sowie Mäusemenschen friedlich nebeneinander. Der aktuelle König sowie dessen kleiner Sohn Evan gehören zur Katzenbevölkerung, während der Großteil der Armee wie auch der Regierungsberater den Nagern angehören. Zudem gibt es vereinzelte Menschen, die unterschiedliche Berufe ausüben.

Alles scheint zunächst idyllisch zu verlaufen, doch die Nager haben Ambitionen, die gesamte Macht an sich zu reißen. Natürlich können sie dies nicht einfach mit Gewalt tun, denn der Königspakt, ein Beschwörungszauber für einen mächtigen, mystischen Wächter, schützt den aktuellen Monarchen, sofern dieser seinen königlichen Pflichten nachkommt. Die Macht des Beschützers ist mit einer Armee vergleichbar, dementsprechend hätten die Mäuse in einem offenen Putsch keine Chance. Sie greifen jedoch zu Gift, das sie dem König immer wieder ins Essen mischen. So verstirbt der aktuelle Regent an einer mysteriösen Krankheit, während sein Nachfolger noch fast zu jung zum Regieren ist. Die Zeremonie, in der der Wächterpakt mit dem designierten Nachfolger erneuert werden soll, wird immer wieder verschoben und schließlich ganz abgesagt. Da schlägt die Stunde der Verräter. Der junge König soll in einem gewaltsamen Aufstand getötet werden, ehe er den Nagern gefährlich werden kann.

In diesen Umsturz stolpert Roland hinein und ergreift sogleich Partei für den jungen, schutzlosen König Evan. Die kämpferische Kammerzofe Almina steht ihm ebenso im Kampf bei. Nur mit großer Mühe kann der Fremdweltler zusammen mit dem Jungen entkommen, während die Zofe ihr Leben für ihren Regenten opfert. Anstatt zu verzweifeln und anschließend ein Leben im Exil zu führen, beschließt Evan, ein eigenes Königreich zu gründen, in dem alle friedlich zusammenleben können. Komisch, so mancher Herrscher hätte eher für Rückeroberung und Mausezid plädiert. Viele Aufgaben müssen angegangen werden. Ein Ort für ein Königreich will gefunden werden, ein neuer Wächterpakt soll etabliert werden, Verbündete dürfen gesucht werden und ein Reich ist nichts ohne treue Untertanen. Minapolis soll das Königreich heißen. Es steht noch ein langer Weg bevor, der die Helden in viele Regionen führt und vor allem neue Mitstreiter finden lässt. Noch mehr von der fabelhaften Hintergrundgeschichte sollte man nicht vorwegnehmen.

Opferbereitschaft und Fürsorge für das Volk

Ni no Kuni 2 bietet ein äußerst vielschichtiges Spielerlebnis. Das Abenteuer beginnt mit einem einzelnen Helden, der aber nicht der wichtigste Protagonist zu sein scheint. Laufen, Dinge aufsammeln sowie Schalter aktivieren werden immer mit der aktuellen Figur durchgeführt und sind Teil des einführenden Tutorials. Genrekenner werden keine Schwierigkeiten haben, sich zurecht zu finden. Für andere Spieler gibt es zusätzlich Video-, Text- sowie Bildbox-artige Tutorials in ausreichender Ausführlichkeit. Bei Bedarf können alle Lektionen erneut über das Optionsmenü aufgerufen werden. Sehr hilfreich ist auch die Tatsache, dass der Spielumfang erst nach und nach mit dem Vorankommen in der Hintergrundgeschichte freigeschaltet wird. Die Lernkurve bekommt somit eine sehr bequem erklimmbare Steigung.

Ziemlich schnell kommen weitere Mitstreiter dazu und das Final Fantasy Gefühl kann sich frei entfalten. Insgesamt nehmen nun drei Kämpfer an Gefechten teil, die sowohl im Nah- wie Fernkampf versiert sind. In einer Art räumlich begrenzten Arena werden Monster oder humanoide Gegner vermöbelt. Der Kampfplatz erscheint immer, wenn der führende Spielcharakter einen Feind berührt. Der Teamleader ist dabei immer derjenige, der wie in der Spielumgebung Aktionen durchführt, während die Begleiter automatisch ihre Schläge austeilen. Es gibt keine Aktionsbalken oder Reihenfolgen – alles geschieht in Echtzeit. Damit aber Spieler nicht permanent ihre stärkste Attacke spammen können, müssen sie dafür erst Mana durch die Nutzung von Basisangriffen generieren. Auch Schusswaffen nutzen diese Ressource, sodass irgendwann doch zum Nahkampf übergegangen werden muss. Schnelle wie harte Schläge mit Schwert, Axt, Hammer oder Speer – je nach gewähltem Charakter – setzen dem Feind zu und sobald dieser zum Gegenschlag ausholt, kann man entweder parieren, blocken oder einfach zur Seite hechten. Die letztgenannte Taktik hat sich bei uns übrigens fast immer bewährt. Unerwartete Unterstützung erhält man im weiteren Spielverlauf, wenn sogenannte Gnuffis – quirlige Naturgeister – Evan und dessen Truppe begleiten. Nach einer gewissen Vorbereitungszeit können diese aktiv auf Befehl in den Kampf positiv für den Spieler eingreifen. Damit sind sie fast nützlicher als der Wächter, mit dem der Katzenjunge einen Pakt schließt. Der wirft nur gelegentlich Mana-, Heil- oder Machtkugeln zum Aufsammeln in die Runde.

Sollte die kämpferische Herausforderung zu groß sein, kann der Spieler das Gefecht verlassen, indem er an den Rand der Arena läuft und für längere Zeit versucht, darüber hinaus zu laufen. Wenn der Gegner ihn nicht angreift und der kurze Countdown verstreicht, wird die Schlacht abgebrochen. Dann darf der Spieler sich zurückziehen, um seine Wunden zu pflegen. Bei Bosskämpfen ist diese Rückzugsmöglichkeit leider nicht gegeben. Dafür speichert das Spiel automatisch an wichtigen Schlüsselstellen und meistens ist auch ein Speicherpunkt, der zusätzlich alle Figuren revitalisiert, nicht weit. Für das Besiegen von Monstern gibt es genretypisch Erfahrungspunkte, die schließlich zu einem Stufenaufstieg führen. Leben sowie Schlagkraft steigen dann automatisch um einige Punkte an. Zusätzlich erhält man pro Level sogenannte Kampfpunkte, die im Untermenü Kampfequalizer gegen verstärkende Maßnahmen wie zum Beispiel mehr Nah- oder Fernschaden investiert werden sollten. Nicht nur die Werte im Kampf können dort manipuliert werden – auch Boni gegen Monstertypen oder die Wahrscheinlichkeit, bessere Beute zu machen, sind dort beeinflussbar.

Das A und O eines Rollenspiels sind natürlich Gegenstände, Rüstungen sowie Waffen, die frei in der Umwelt gefunden oder von erlegten Feinden hinterlassen werden. Ziemlich früh steht dem Spieler eine riesige Anzahl an Items zur Verfügung. Vom Arsenal über Heilgegenstände bis hin zu Produktionsmaterialien, die aber erst später im eigenen, neu gegründeten Königreich wichtig werden, sammeln sich zahlreiche Objekte. Sie alle werden durch ausführliche Textboxen erläutert. Niemand muss ihren Zweck erraten, so wie es in manchen anderen Titeln üblich zu sein scheint. Zusätzlich kann der Spieler Gulden einsacken, die als Primärwährung von Ni no Kuni 2 fungieren. NPC-Händler bieten ihre Waren zum Tausch für die Moneten an, wobei sie meist in großen Siedlungen anzutreffen sind. Doch Vorsicht, nicht alle Einkäufe sind sinnvoll, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis äußerst bescheiden ausfällt. Nur Medizinal-Items besitzen einen gewissen reellen Wert, während Waffen oder Rüstungen einer starken Inflationsrate unterliegen. Schon das nächste besiegte Monster kann ein seltenes Schwert fallen lassen, das die vorhergehende Investition von Tausend Gulden als unnötig deklassiert. Natürlich gibt es keine Rücknahmeverpflichtung seitens der Händler. Sie nehmen das gekaufte Stück nur zum Zehntel des ursprünglichen Preises wieder zurück.

Gulden sollten auch gespart werden, um später besondere Kampffertigkeiten für die Spielcharaktere freizuschalten und hochzustufen. Ein besonderes Gebäude namens Magielabor hilft dabei. Wo gerade von Bauwerken die Rede ist, können wir gleich die wichtigste Neuerung von Ni no Kuni 2 präsentieren, nämlich das Königreich Minapolis. Nachdem Evan, der vertriebene Katzenkönig, mithilfe von Verbündeten einige Banditen aus einer strategisch günstigen Position in einer Echtzeit-Strategie-Schlacht verjagt hat, gründet er dort sein neues Reich. Anfangs ist die Domäne noch so groß wie ein kleines Dorf und zählt nur wenige Bewohner. Im weiteren Spielverlauf schließen sich immer mehr Leute an, sofern man sie anspricht und gegebenenfalls ihre Bedingungen, die in eine Nebenquest führen, erfüllt. Von einem einfachen Botengang bis hin zu einer langwierigen Schnitzeljagd oder Ressourcensuche ist alles dabei, was vom Spieler gefordert werden kann. Besonders spaßig sind die Nebenaufgaben, in denen man sogenannte besessene Monster, eine Bossvariante der üblichen Vertreter, besiegen soll. Nur wenn man genug gelevelt hat, ein hochwertiges Arsenal besitzt und für den Fall der Fälle genug Genesungsitems hat, sind diese Ungetüme bezwingbar. Hinterher gibt es meistens eine ordentliche Belohnung in Sach- wie Geldwert. Zum Glück lässt das Spiel genug Zeit für Vorbereitungen, denn die Hauptqueste pausiert, wenn man sich mit anderem Kram beschäftigt.

Je mehr Untertanen sich in Minapolis sammeln, desto mehr zugewiesene Jobs können diese verrichten. Jagen, Kochen, Sammeln, Erze Abbauen aber auch Forschung an Waffen, Rüstung oder Magie sind nur wenige Möglichkeiten, die durch ständigen Ausbau der Heimstätte bereitgestellt werden. Alles kommt dem Spieler, seinen Figuren und seinem Inventar zugute. Darüber hinaus spielt das Ansehen, das zusätzlich durch Gebäudebau sowie Aufwertung angehoben werden kann, eine große Rolle. Es bestimmt nämlich, wie viel Steuern pro vergangene Zeiteinheit eingenommen werden. Die gesammelten Kronen gehen als Sekundärwährung in die Staatskasse und können leider nur für das Wohl Minapolis ausgegeben werden. Der Spieler profitiert eher passiv, wenn seine Schmiede zum Beispiel bessere Waffen produzieren kann, weil die Steuern die Forschung dafür finanziert haben. Viele Optimierungsmöglichkeiten für das Abenteurer-Team müssen übrigens auch mit gesonderten Bauwerken freigeschaltet werden und manchmal sind sie sogar notwendig, um weiter in der Hintergrundgeschichte voranzukommen.

Als Staatsmann muss der junge König Evan trotz seiner Friedensliebe gelegentlich Soldaten ins Gefecht führen, sei es nur um sein Königreich zu verteidigen. Dazu stehen ihm auf einer dreidimensionalen, ebenen Karte vier Truppenverbände mit unterschiedlicher Bewaffnung zur Verfügung. Axtkämpfer, Schwertmeister, Speerträger sowie Schützen mit Bogen oder Gewehr werden über ein entsprechendes Menü ausgewählt und setzen sich aus den angeworbenen Untertanen zusammen. Gemäß dem „Stein, Schere, Papier“ Prinzip ist eine Waffengattung stark gegen eine andere und unterliegt wiederum ihrem Gegenpart. Außerdem haben die Verbände unterschiedliche Spezialaktionen, die gegen Einsatz von Ressourcenpunkten aktiviert werden. Letztere sind für das laufende Gefecht stark limitiert und dürfen gegen Kronen zu Kampfbeginn leicht erhöht werden. Gelegentlich hinterlassen getötete Feinde Vorräte, die ebenfalls ein paar Nachschubpunkte liefern. Nur wenn genügend Punkte vorhanden sind, darf der Spieler sie neben Spezialangriffen dazu verwenden, um gefallene Kämpfer zu ersetzen oder eroberte Befestigungsanlagen für sich zu akquirieren. Bei erfolgreichem Strategie-Missionsabschluss winken zahlreiche Belohnungen sowie Erfahrungspunkte für die eigenen Truppen, die dann sogar wie die Hauptcharaktere im Level aufsteigen. Mit stärkeren Soldaten können dann auch Schlachten mit etwas mehr Herausforderung erfolgreich bestritten werden. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Strategie-Gefechte optional und dienen überwiegend der Abwechslung. Zudem hat eine verlorene Schlacht absolut keine Folgen für König Evans Reich.

Wie reist aber nun ein König in der Welt von Ni no Kuni 2? Direkt nach dem Putsch wie jeder Geflüchtete hauptsächlich zu Fuß! Während die Protagonisten in Leveln oder Kämpfen noch richtig proportioniert dargestellt werden, bewegen sie sich auf der Weltkarte als Chibis – Zwerge mit großen verniedlichten Köpfen – modelliert. Zahlreiche Monster streifen umher und stürmen sogar auf die Helden zu, wenn sie ihnen Level-mäßig mindestens ebenbürtig sind. Dieser Part erinnert sehr stark an den Vorgänger des Spiels. Wenn Städte oder etwa Höhlen betreten werden, schaltet die Ansicht wieder in den Normalmodus. Die meisten Gebiete können auf diese Art und Weise erkundet werden, zudem ist auf der Weltkarte im Gegensatz zu den Dungeon-Leveln überall ein Speichern möglich. Später kommt zunächst ein Schiff dazu, um einen entlegenen Kontinent zu bereisen und dieses bekommt sogar ein Upgrade, mit dem es über Risse im Meer springen kann. Leider wird das neue Gefährt nur sehr kurz genutzt, denn bereits im nächsten Abschnitt der Hintergrundgeschichte erhält Evan ein Luftschiff, das alle anderen Fortbewegungsarten überflüssig macht.

Die Liste der spielerischen Möglichkeiten in Ni no Kuni 2 kann noch lange fortgesetzt werden. Spannenden Strategie-Missionen, spaßige Monsterkämpfe mit Gegnern in Überzahl sowie eine riesige Vielfalt, die Charaktere sowie Gefolgsleute RPG-typisch weiterzuentwickeln, sind nur die Dinge, die sofort ins Auge springen. Selbst nach stundenlangem Grinden für bessere Ausrüstung, Erfahrungspunkten sowie Gulden kommt keine Langeweile auf. Das Spiel hat natürlich nicht den Genre-Mix erfunden, ihn aber hervorragend umgesetzt. Sehr viele Zocker kommen bei dem Titel auf ihre Kosten, sofern die kindgerechte Grafik sowie Hintergrundgeschichte sie nicht abschrecken. Manchmal tut es der Seele einfach gut, solche animierten, interaktiven Kinderbücher durchzuspielen – genauso wie die Trickfilme der Ghibli-Studios.

Des Kaisers neue Kleider

Die soundtechnische Untermalung von Ni no Kuni 2 ist ebenso meisterhaft wie im Vorgänger. Kein Wunder, denn sehr viele Stücke wurden recycelt. Es gibt leider nur wenige neue Soundtrack-Hits. Darüber hinaus existiert die deutsche Synchronisation nur in Textform. Der O-Ton ist Japanern, Angelsachsen sowie deren ehemaligen Kolonien vorbehalten. Schade ist auch, dass nicht alle Dialoge vertont worden sind. Selbst einige Gespräche, die für die Hintergrundgeschichte relevant sind, laufen über Textboxen hinterlegt mit einem undeutlichen Gemurmel ab.

Die Grafik orientiert sich ebenfalls am Vorgänger, wobei die Entwickler nun deutlich mehr Fokus auf die Spielumgebung sowie Charakterdesign gelegt haben. Vernachlässigt wurde dagegen die Monstervielfalt, denn diese setzt sich nur aus wenigen Typen zusammen, die aber dann unter neuem Namen und anderer Farbe wie auch etwas veränderten Statuswerten auf der Spielkarte auftauchen. Die Bossgegner der Hintergrundgeschichte sind natürlich davon ausgenommen, denn sie genießen eine bevorzugte Behandlung. Die Level, in denen Evan und seine Truppe der Geschichte folgen, sind linear und schlauchartig. Es ist unmöglich, sich darin zu verirren. Die freie Weltkarte ist ein krasser Gegensatz dazu. Spätestens mit dem Luftschiff hat der Spieler alle ihn bindenden Grenzen überwunden und darf alles frei entdecken – manchmal auch zu seinem Nachteil, wenn er zum Beispiel ein Gebiet betritt, dessen Bewohner noch zu stark für seine Helden sind. Das allgemeine Bild ist natürlich von japanischer Trickfilmanimationskunst geprägt. Wer was anderes erwartet hat, kennt nicht den Vorgänger oder hat den Spieltitel nicht gelesen.

Fazit

Ni no Kuni 2: Schicksal eines Königreichs ist ein sehr gut gelungenes Spiel, das von Anfang bis Ende fesselt, sofern man Genremixes mit starkem japanischem Rollenspielcharakter mag. Dadurch, dass die Hintergrundgeschichte des Vorgängers im aktuellen Spiel nur angedeutet wird, können auch Neueinsteiger bei diesem Hit zugreifen und sich nicht später fragen müssen, was die Entwickler mit ihrer Story darlegen möchten. Vorwissen ist überhaupt nicht nötig. Bei Titeln mit einer Zwei im Namen kommt das sehr selten vor. Der Schwierigkeitsgrad ist vergleichsweise zu anderen aktuellen JRPG-Titeln wie etwa Monster Hunter World lässig. Die musikalische Untermalung ist herausragend, auch wenn wir uns über ein paar neue Stücke mehr im Soundtrack gefreut hätten. So hat man zumindest einen hohen Wiedererkennungswert in einer völlig anderen Spielumgebung. Die Grafik ist kindgerecht und manchmal vielleicht etwas detailarm. Das stört aber nicht weiter, zumal man selbst mit seinem Königreich der Welt von Ni no Kuni einen eigenen Stempel aufdrücken kann. Sowohl Konsoleros als auch PC-Meister-Rassisten dürfen in den Genuss dieses Spiels kommen, denn alle Plattformen werden bedient. Eine definitive Kaufempfehlung für Fans des JRPG können wir hiermit bedenkenlos aussprechen.

Positiv

  • sehr einsteigerfreundliches Spiel
  • starke Hintergrundgeschichte im Ghibli-Format
  • gut gelungener Genremix

Negativ

  • Soundtracks aus Vorgänger recycelt
  • Umgebung etwas detailarm
  • Monster generisch gestaltet
93

Geschrieben von: Witali Blum

NI NO KUNI II

Entwickler:Level-5
Release Datum:23. März 2018
Kurzbeschreibung:Schließe dich dem jungen König Evan auf seinem epischen Abenteuer an, ein neues Königreich zu erschaffen, mit der Hilfe neuer Freunde seine Welt zu vereinen und sein Volk vor einem schrecklichen Übel zu retten.

Verfügbar für

|

Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

1 Kommentar hinzugefügt

  1. Daniel Walter
    Daniel
    10. April 2018 um 9:59 | antworten

    Meistens sind mir JRPGs ja etwas zu pathetisch aber Ni No Kuni hat mir damals ziemlich gut gefallen. Auch Teil 2 sieht vielversprechend aus 🙂


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