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LostWinds: The Blossom Edition

Von Jessica Rinnus am 22. April 2016 in Review

Am 24. März 2016 erschienen „LostWinds“ und „LostWinds 2: Winter of the Melodias“ auf Steam und können seitdem einzeln sowie in dem Bundle „LostWinds: The Blossom Edition“ erworben werden. Bei den Jump’n’Run-Titeln handelt es sich um PC-Portierungen der gleichnamigen Wii-Spiele aus den Jahren 2008 und 2009. Diese hatten sich einen Namen durch ihre stimmige Atmosphäre und ihre innovative Steuerung gemacht, wie und ob diese auch auf dem PC gelungen ist, könnt Ihr im folgenden Artikel erfahren.

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In kleinen Schritten voran

Der Spieler steuert den kleinen Jungen Toku durch die fantasiehafte Welt des Landes Mistralis. Zu Beginn des ersten Teils stürzt er gerade erst aufgewacht in eine Höhle. Dort trifft er den Windgeist Enril, die ihn durch beide Teile begleiten wird und ihm die Kräfte des Windes zu Verfügung stellt. Enril erzählt Toku von dem Bösewicht Balasar, der das Land einst terrorisierte und nun wieder das Land bedroht.

In beiden Spielen erfüllt man Teilschritte auf dem Weg zum Sieg über Balasar. So hilft man im ersten Teil Deo, Tokus Babysitter und alter Bekannter von Enril, sich an die Geschehnisse mit Balasar zu erinnern, und im folgenden Teil versucht Toku, seine vermisste Mutter zu finden wie auch das Schicksal des seit Jahren verschwundenen Volks der Melodia aufzuklären. Der übergeordnete Handlungsstrang ist folglich nicht nach LostWinds 2: Winter of the Melodias abgeschlossen, sondern bleibt für eine mögliche weitere Fortsetzung bis heute offen.

Abenteuer eines kleinen Jungen

Im Spielverlauf navigieren wir den kleinen Toku durch verschiedene Landschaften – durch dunkle Höhlen, Täler, Dörfer oder auch Gebirge. Diese Welten sind bei dem 2D – Jump’n’Run natürlich nur in dem Sinne frei erkundbar, dass man in die Höhe oder Tiefe gleiten kann. Ansonsten gibt es natürlich nur die Möglichkeit, nach Links oder Rechts zu gehen, doch es ist durchaus möglich mithilfe geschickter Flugmanöver kleine Gimmicks wie sammelbare Items zu entdecken.

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Die einzelnen Bereiche sind nicht linear und haben nicht selten mehre Ausgänge, die in manchen Fällen weiter untereinander verzweigt sind. Das sorgt für Abwechslung und fordert auch gerade im zweiten Teil den Orientierungssinn des Spielers – auch wenn es natürlich zur Not eine Karte gibt. Beim Streifen durch die Welt treffen wir auf feindlich gesonnene Glorbs, die aus Balasars bösen Mächten entstanden sind. Sie kommen in verschiedenen Formen daher, wie vereist oder mit einem Steinpanzer. Diese, dem Stil des Spiels entsprechend, eher niedlichen Kerlchen stellen aber kein großes Hindernis da und sind recht einfach zu besiegen, wenn man den Dreh erst einmal raus hat. Generell ist der Schwierigkeitsgrad, der leider auch nicht anpassbar ist, eher niedrig und auch Gelegenheitsspieler sollten relativ problemlos und entspannt durch die Welt von Mistralis reisen können. Die Spiele bieten keinerlei Einstellungsmöglichkeiten, weder für Auflösung, Sound noch Gameplay. Für jüngere Spieler ist der Schwierigkeitsgrad jedoch durchaus angemessen.

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Beide Titel weisen eine Vielzahl an verschiedenen Windfähigkeiten auf und ein zentrales Element in den Spielen, sind Puzzles, die gelöst werden müssen, um weiterzukommen und neue Bereiche zu entdecken. Beim Vergleich beider LostWinds-Spiele fällt die erhöhte Komplexität im zweiten Teil auf. In diesem gibt es mehr Fähigkeiten und dazu kommt ein ganz neues Element durch den möglichen Jahreszeitenwechsel von Winter zu Frühling. Das Wechseln dazwischen ist auch nötig, um alle Puzzles lösen zu können, da einige Gebiete nur unter bestimmten Bedingungen zugänglich sind. So sind zum Beispiel sammelbare Items in einem See nur bei getautem Wasser erreichbar. Zusätzlich haben die Jahreszeiten auch direkten Einfluss auf Toku. Man muss gerade am Spielanfang im Winter darauf achten, dass er nicht zu lange der Kälte ausgesetzt ist, da er sonst erfriert. Des Weiteren kann der Spieler im zweiten Teil zwischenzeitlich auch mal Riveren, zugehörig zum Volk der Melodia, spielen. Besonders ist dabei, dass bestimmte Aktionen nicht wie bei Toku mit Hilfe des Windes, sondern durch ihren Gesang ausgelöst werden.

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Spiel mit dem Wind

Im Grunde handelt es sich bei der LostWinds – Reihe um klassische Vertreter des Jump’n’Run- Genre in 2D-Optik. Der herausragende Unterschied zu herkömmlichen Titeln aus diesem Bereich ist, am PC wie auch schon auf der Wii, die innovative Steuerung. Steuert man die Spielfiguren sonst ausschließlich mit Hilfe der Tastatur, wird in LostWinds der Fokus auf die Verwendung der Maus gelegt.

LostWind

Durch verschiedene Bewegungen der Maus werden fast alle Aktionen ausgeführt. Je nach Intensität bestimmt man die Sprung- bzw. Flughöhe des kleinen Tokus oder wie lange er durch die Luft gleiten soll. Viele Interaktionen mit Gegenständen werden ebenfalls mit der Maus, in diesem Spiel dient sie als generelle Verkörperung der Windkraft, ausgeführt. Das ist besonders bei den Puzzleelementen relevant. Das Einzige was mit Hilfe der Tastatur bestimmt wird, ist die Richtung, in die sich Toku bewegen soll. Dies geschieht entweder mit den linken und rechten Pfeiltasten oder den Tasten A und D. Auch einige wenige Aktionen, die nichts mit dem Wind zu tun haben, wie beispielsweise das Reden mit den Bewohnern Mistralis, werden durch das Drücken der Leertaste ausgeführt. Nach einer kurzer Eingewöhnungszeit hat man als Spieler den Dreh bei dieser doch recht ungewöhnlichen Steuerung raus und findet auch zunehmend Spaß daran.

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Fantastische Traumwelt

Die Grafik besticht nicht durch besonders klare Kanten oder eine Ultra HD-Auflösung, sondern durch die liebevoll gestaltete 2D-Welt. Jeder neue Bereich ist individuell mit Flora und Details wie Häusern dekoriert. Im Vorder- und Hintergrund befinden sich viele Einzelheiten wie zahlreiche Pflanzen, Bäume oder Wasserfälle. Sie alle reagieren realistisch auf Bewegungen mit der Maus: Blätter fallen von den Kirschbäumen, Gräser wiegen im Wind oder Schnee wird aufgewirbelt. Alles verstärkt das Gefühl von Kontrolle über das Windelement und trägt zur märchenhaften Atmosphäre bei.

Melodische Klänge

Begleitet wird der Spieler während des gesamten Spielverlaufs von asiatisch angehauchten Klängen. Diese sind eher dezent und passen zu den idyllischen Landschaften sowie der liebevoll gestalteten Welt Mistralis. Wird Toku angegriffen, wechselt die Musik zu schnellen Trommelklängen. Ansonsten wird immer derselbe melodische Klang beibehalten, der glücklicherweise nicht irgendwann nervig oder eintönig zu werden beginnt.

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Das Spiel verfügt leider über keine Sprachausgabe, dafür wurden aber viele Aktionen schön vertont. So hört man unter anderem beim Streichen mit dem Wind, alias der Maus, die Blätter rauschen, das Wasser lauter plätschern oder das Feuer knistern.

Fazit

Die beiden Teile der „LostWinds“ – Reihe sind für Alle zu empfehlen, die gerne in zauberhafte Welten abtauchen und märchenhafte Storys mögen. Wer kurzweiligen, entspannenden Spielspaß sucht und dabei keinen Wert auf allerneuste Grafikstandards setzt, wird auch auf seine Kosten kommen. Auch für Spieler, die Interesse an der alternativen Steuerung haben, lohnt es sich, mal einen Blick auf diese Spiele zu riskieren, da sie beim Testen nach der anfänglichen Umstellung wirklich Spaß gemacht hat.
Ein Wermutstropfen ist definitiv die zu kurze Spieldauer und der relativ hohe Preis. Der erste Teil ist in gut dreieinhalb Stunden zu hundert Prozent durchgespielt, inklusive aller sammelbaren Items, der zweite Teil ist bei normalem Spieltempo ungefähr zwei Stunden länger. Eine Option bietet das Bundle „LostWinds: The Blossom Edition“, damit lässt sich im Verhältnis zu den Einzelpreisen der Spiele 25% sparen. Wenn dann noch mehrere Personen Freude an den „LostWinds“-Spielen haben, wie zum Beispiel bei Familien mit Kindern, relativiert sich der hohe Preis auf jeden Fall wieder.
Wer sich also angesprochen fühlt und gerne mal für ein liebevoll gestaltetes Spiel wie auch für eine wirklich gute Portierung von Wii auf den PC ein klein wenig mehr auszugeben bereit ist, kann ruhig zuschlagen.

Positiv

  • liebevolle Weltgestaltung
  • gute Umsetzung der Wii-Steuerung auf den PC, spielt sich dadurch sehr flüssig
  • gut für Familien geeignet, kommt ohne wirklichen Kämpfe aus

Negativ

  • relativ kurze Spieldauer: 3-4 Stunden im ersten Teil und etwa 2 Stunden mehr im Zweiten
  • keine Einstellungsmöglichkeiten
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Jessica Rinnus

Geschrieben von: Jessica Rinnus

LostWinds: The Blossom Edition

Release Datum:24. März 2016

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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