• ' . get_the_title() . ' Logo

Layers of Fear

Von Nikolas Rau am 5. August 2016 in Review

 

Mit “Layers of Fear“ vom Entwicklerteam “Bloober Team SA“ haben wir ein neues Horrorspiel, das mit einer tollen Story und Atmosphäre wirbt. Wir haben geschaut, ob diese genannten Features auch wirklich überzeugen können und was aus dem damaligen Early-Access-Projekt geworden ist.

Die Geschichte des Spiels wird aus der Sicht eines Künstlers erzählt, der versucht, sein nächstes und diesmal wirklich perfektes Gemälde zu schaffen. Zu Beginn betreten wir ein Haus, das in viktorianischem Stil gehalten ist. Draußen ist es dunkel, weshalb alles sehr düster wirkt. Einzelne Räume können schon betreten werden, andere sind für uns noch verschlossen. Nachdem die Küche, das Bad und das Esszimmer untersucht worden sind, entdecken wir eine Nachricht an einer der zugesperrten Türen, die besagt, dass der Schlüssel für diese Tür in unserem Büro liegt. Also geht es auf in den ersten Stock, Schlüssel vom Schreibtisch nehmen und zurück zu der Tür. Nach dem Öffnen sehen wir einen Raum mit einer Leinwand vor uns, die noch mit einem Tuch bedeckt ist. Nach dem Freilegen der Leinwand geht der Horror erst richtig los.

391720_20160803164222_1

Das Spiel beginnt sehr langsam und ruhig. Man wird in die Spielmechaniken eingeführt und an die Steuerung gewöhnt. Alles ist sehr intuitiv. Aber schon in der Anfangszeit kann “Layers of Fear“ überzeugen. An einer Stelle fällt ein Bild von der Wand, an der nächsten wird der ganze Raum schlagartig von einem Blitz erhellt. Die Atmosphäre ist sehr bedrückend und düster. Man fragt sich die ganze Zeit, wann denn das erste wirklich schlimme Ereignis passiert.

391720_20160803164440_1

Nachdem man die Leinwand entblößt hat, geht man durch eine Tür. Das ist die Hauptspielmechanik. Türen öffnen und in den nächsten Raum laufen. Dieser wird dann untersucht und es können entweder Zeitungsartikel oder Notizen, die sich der Künstler und seine Frau geschrieben haben, gefunden werden. Manchmal spürt man auch Briefe von Nachbarn, Freunden oder anderen Menschen auf, die einiges zum Hintergrund der Geschichte erklären. Außerdem sind noch Erinnerungsstücke aufzusammeln, die meist mit Kommentaren des Charakters begleitet später angesehen werden können.

391720_20160803164702_1

Natürlich klingt es weder spannend noch schwer von Raum zu Raum zu laufen und nach Gegenständen zu suchen. Trotzdem haben es die Entwickler geschafft, eine so starke Atmosphäre zu schaffen, dass man dabei ständig Angst hat, etwas könnte passieren. Diese wird vor allem durch die wirklich gut dosiert eingesetzten Jumpscares gefördert. Dabei springt einem ganz selten etwas ins Gesicht. Meistens fällt etwas um, zerspringt oder schießt an einem vorbei. Dadurch kann man sich auch nicht daran gewöhnen, weil nicht immer der gleiche Schocker kommt.

391720_20160803165033_1

Zusätzlich zu diesen Ereignissen passieren noch viele andere irritierende Dinge. Räume ändern sich, wenn man kurz ein Bild betrachtet. Falls man durch eine Tür geht und diese sich schließt, heißt das nicht, dass dahinter wieder derselbe Raum ist, wenn sie wieder geöffnet wird. Dadurch verliert der Spieler die Orientierung und weiß nicht, was als nächstes auf ihn zukommt.

Man bewegt sich zwar die meiste Zeit durch das Haus, was man zu Beginn erkundet hat, aber die Entwickler haben es geschafft, eine solche Varianz in die verdrehte und unnatürliche Welt zu bekommen, dass sich oft gefragt wird, war ich hier schon oder ist das ein ganz neuer Raum.

391720_20160803165339_1

Einen ernsthaften Gegner, der bekämpft werden soll, gibt es nicht. Man stirbt nur, wenn eine falsche Entscheidung getroffen wird. Es ist auch möglich das Ende zu erreichen, ohne einmal zu getötet zu werden.

Generell wurde der Schwerpunkt sehr auf den Protagonisten gelegt. Je weiter man seinem Bild nahe kommt, desto tiefer dringt der Spieler in dessen Psyche ein. Und je mehr man dort hineingelangt, umso schrecklicher und bizarrer wird alles.

Gegen Ende freut man sich über jeden Zettel und jedes Rätsel, was einen ein bisschen aus der bedrohlichen und angsterfüllten Atmosphäre rausholt.

391720_20160803170335_1

Grafisch ist das Spiel wirklich sehr stark. Der viktorianische Stil des Hauses ist toll dargestellt. Alles wirkt lebendig und realistisch. Gerade auch die Vielzahl der Bilder, die in dem Haus hängen, ist toll. Einige davon sind schön, andere abstoßend, verstörend und krank. Aber sie passen hervorragend zum Ambiente. Auch die Veränderung und das Verschwimmen der Farbe bei einigen Portraits wirkt realistisch. Die Entwickler haben hier sehr viel Wert auf Details gelegt.

Das sieht man auch im Schattenspiel und an der Physik. Schatten sind toll dargestellt. Das Wehen eines Vorhangs lässt einen vermuten, dort stünde jemand, während der Stoff sich realistisch im Wind bewegt. Auch Gegenstände, die sich um Raum bewegen, tun dies meist realistisch.

391720_20160803170523_1

Einen besonderen Eindruck hat auch der Sound hinterlassen. Nicht nur, dass jede Szene und jeder Ort eine ideale Soundkulisse hat. Die Musikstücke sind auch noch sehr toll gelungen und man lauscht sehr gerne einfach im Hauptmenu der Melodie. Die Atmosphäre wird hierdurch noch einmal viel dichter. Zum Schluss hin hat man zum Beispiel die ganze Zeit ein Schluchzen auf dem Ohr, was mal lauter, mal leiser, aber immer zu hören ist. Das spannt die Nerven fast bis zum Zerreißen an, weil man die ganze Zeit glaubt, jetzt kommt wieder etwas.

391720_20160803170709_1

In dem gesamten Spiel, gab es fast keine Bugs. Gegen Ende hin hat sich der Charakter zwar manchmal angefangen einfach zur Seite zu drehen, ohne dass man die Maus bewegt hat, aber mit einem Druck auf die “Escape“-Taste war das Problem beseitigt.

Die Steuerung war teilweise etwas schwammig, weil man die Türen mit Mausbewegungen öffnet und schließt. Manchmal hat das Spiel aber nicht die richtige Bewegung erkannt und eine andere Bewegung ausgeführt. Außerdem konnte man Lichtschalter teilweise durch die Wand betätigen. Diese Kleinigkeiten haben aber den Spielspaß und die Atmosphäre kaum beeinträchtigt.

391720_20160803171456_1

Fazit:

“Layers of Fear“ ist in diesem Jahr für mich das bis dato beste Horrorspiel. Es hat eine spannende Story, die einen immer weiter treibt durch diese wirklich gruselige und angsterfüllte Welt. Man möchte wissen, was ist passiert ist und vor allem, wie beenden wir unser Gemälde.

Besonders die Schockmomente sind nichts für schwache Nerven und oft habe ich Gänsehaut bekommen von der düsteren Atmosphäre. Diese konnte das Spiel auch konsequent bis zum Schluss abwechslungsreich beibehalten, sodass keinerlei Langeweile aufkam.

Zwar hat das Spiel seine kleinen Macken aber darüber kann man gerne hinwegsehen, da die wichtigsten Dinge fast bis zur Perfektion vom Entwickler gemeistert worden sind.

Insgesamt kann ich jedem Horrorfan dieses Spiel nur ans Herz legen und dazu folgendes raten:

Licht aus, Kopfhörer auf und genießen beziehungsweise gruseln.

Positiv

  • Dichte und starke Atmosphäre im gesamten Spielverlauf
  • Fesselnde Story, die motiviert, weiterzuspielen
  • Tolle Grafik
  • Brillanter Soundtrack und starke Soundkulisse
  • Wohl dosierte und liebevoll geplante Schockmomente
  • Schöne Verzerrung der Wirklichkeit durch Verändern der Räume

Negativ

  • Steuerung manchmal etwas schwammig
  • Kleiner Bug gegen Ende des Spiels
94
Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

Layers of Fear

Publisher:Aspyr
Entwickler:Bloober Team SA
Release Datum:15. Februar 2016

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

Es gibt noch keine Kommentare.


Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Top