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Landwirtschafts-Simulator 19

Von Florian Richter am 21. Dezember 2018 in Review

„Farm like never before.“ So bewerben Entwickler Giants Software und Publisher Focus Home Interactive den mittlerweile fünften Teil des Landwirtschaftssimulators. Vor zehn Jahren erschien der Landwirtschaftssimulator 2008 und ebnete den Weg für eine Erfolgsgeschichte die in ihrem speziellen Segment Ihresgleichen sucht. Nun versucht man mit dem LS19 an die Erfolge der Vorgänger anzuschließen. Ob dies gelingt, klären wir in unserem Test.

Old McDonald had a Farm

Und wenn euer Name nicht Old McDonald ist, dann ist das auch kein Problem. Farmer werden kann jetzt jeder. Wie die meisten seiner Artgenossen kann auch der aktuelle Landwirtschaftssimulator nicht wirklich mit einer Geschichte dienen. Die vielfältigen Zweige bieten aber jedem Spieler die Möglichkeit, seine ganz eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben. Ob man sich nun als reiner Ackerbauer mit dem Anbau und Verkauf von Getreide einen Namen machen will, als Tierhalter mit Kühen, Schweinen oder Hühnern die Erfolgsleiter nach oben klettern will, oder aber eine gesunde Mischung als Zielführend erachtet, hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Tu was auch immer du willst

Wie schon im vorangegangenen Teil läuft auch beim LS19 ein neues Spiel etwa so ab: Zunächst wählt man einen der 20 möglichen Speicherplätze aus und wählt anschließend die Karte, auf der man spielen möchte. In der Grundversion des Spiels hat man die Auswahl zwischen einem mitteleuropäischen Bergsetting oder einem aus dem nordamerikanischen Raum. Danach geht es um den Charakter, den man im Folgenden verkörpern will. Auch dieses Mal hat man die Auswahl zwischen einem männlichen und einem weiblichen Charakter und zusätzlich die Möglichkeit, aus vier verschiedenen Ethnien zu wählen. Die Farbe des karierten Hemdes kann ebenso ausgewählt werden wie die Frisur, die Kopfbedeckung oder Accesoires wie etwa eine Brille. Wer jetzt einen Charaktereditor im Stil von Fallout erwartet, der wird bitterlich enttäuscht, denn sonderlich umfangreich sind die Gestaltungsmöglichkeiten nicht.

Ist anschließend ein wohlklingender Name ausgewählt, muss man entscheiden, ob man sich das Leben einfach gestaltet oder doch die Herausforderung sucht. Ist im einfachsten Szenario das Starkapital sehr großzügig, die Verkaufspreise gut und kaum eine der Optionen aktiviert, die negativen Einfluss auf das Pflanzenwachstum haben, so muss man sich bei der schwierigsten Variante mit Geldsorgen, Getreidepreisen im Keller und absterbenden Pflanzen herumärgern. Eine Neuerung gegenüber allen vorangegangenen Spielen ist, dass man quasi bei null anfängt. Kein Hof, keine Maschinen, kein Land. Eine entsprechend hohe Geldsumme (bei mittlerem Schwierigkeitsgrad 1.250.000 €) ist alles was zu Beginn vorhanden ist. Nun heißt es, clever investieren.

Natürlich kann man sich sofort die größten Gerätschaften anschaffen und sich an ihrer Monstrosität erfreuen, aber ohne zu bearbeitendes Land sind auch sie nicht viel wert. So sollte man sich ein wenig in Bescheidenheit üben und zunächst in den kleineren Leistungsklassen nach brauchbaren Maschinen suchen. Diesmal gehören auch große Marken wie John Deere und Fendt zu den Standardfahrzeugen, die von Beginn an zur Verfügung stehen. Danach schaut man sich nach bezahlbarem Land um. Diesmal werden auch nicht einzelne Felder gekauft, sondern etwas größere Landabschnitte, zu denen dann neben den Äckern auch angrenzende Grünflächen gehören, die dann ebenfalls bewirtschaftet werden können. Das Farmhaus, Unterstände, Ställe und Silos sind optional. Genug Platz ist vorhanden. Sind das nötige Equipment und Land zusammengestellt, kann die Arbeit auch endlich losgehen. Dreschen, Pflügen, Säen, Tiere versorgen und vieles mehr. Ist die Arbeit auf den eigenen Feldern erledigt, oder wird eine Maschine längere Zeit nicht benötigt, gibt es die Möglichkeit für andere Landbesitzer Arbeiten auszuführen. Im Gegensatz zum LS17 kann die Arbeit auch mit der eigenen Maschinerie erledigt werden, oder man mietet sich die benötigten Fahrzeuge einfach an. Der Umfang der Missionen hat ebenfalls zugenommen. So gilt es zum Beispiel nicht nur die Wiese zu mähen, nein auch wenden, schwaden, pressen und die Ballen zum Zielfahren gehören dazu.

Zum ersten Mal hat der Spieler in diesem Teil auch die Möglichkeit, Baumwolle und Zuckerrohr anzubauen und zu ernten. Hierzu steht eine Vielzahl an spezialisierten Maschinen zur Verfügung. Ebenfalls neu ist die Pferdezucht. Verschiedene Rassen können gekauft, im eigenen Stall untergebracht und durch regelmäßiges Reiten zu wertvollen Turniersiegern ausgebildet werden. Zudem ist das Ausreiten durch Wald und Wiesen eine schöne Abwechslung zu der durchmechanisierten Arbeit auf dem Hof. Einer der größten Pluspunkte des LS ist die Mod-Unterstützung und die extrem fleißige und kreative Community. Mit dem Modhub gibt es eine vom Entwickler betreute Plattform, auf der neue Maschinen, Karten und andere Erweiterungen heruntergeladen werden können. Dazu kommen etliche Community-geführte Plattformen. Zudem ist auch wieder der Mehrspielermodus mit an Bord, über den man zusammen die anstehende Arbeit erledigen kann.

Gucke hier, gucke da

Überzeugen konnte der Landwirtschaftssimulator zuletzt vor allem durch seine Grafik und die Liebe zum Detail. Auch dieser Teil ist da keine Ausnahme. Der extrem groß gewachsene Maschinenpark ist bis auf kleinste Schrauben extrem detailliert gestaltet, die Farben sind perfekt getroffen, können bei diversen Maschinen auch angepasst werden und selbst die Bewegungen von beispielsweise den Pferden sind sehr gut gelungen. Jetzt reagieren auch die Sitze der Traktoren und anderen Fahrzeuge auf Bodenunebenheiten und Lenkbewegungen. Ebenso gut gelungen ist, dass nun Getreide und andere Pflanzen ausweichen, wenn man zum Beispiel in den Bestand fährt. Auch werden jetzt Pflanzen zerstört, über die man hinweg fährt. Ein wenig steif wirkt die Spielfigur und auch die anderen Passanten. Sturer Blick geradeaus und außer den Armen beim Lenken oder den Beinen beim Laufen bewegen sie sich kaum. Aber um sie geht es ja auch nicht.

Brumm brumm

Ähnlich gut wie die Grafik ist auch der Sound gelungen. Ob Startgeräusche der Traktoren und anderen motorisierten Gerätschaften, das tiefe Grollen wenn die Hubraummonster richtig gefordert werden oder auch einfach das Rauschen der Bachläufe in den malerischen Bergregionen. Man merkt, dass sich der Entwickler Mühe gegeben hat, die Maschinen glaubhaft mit Ton zu versehen. Ein wenig schade ist, dass die Passanten auch komplett stumm sind. Ein paar Gespräche im Hintergrund, auch wenn sie noch so belanglos sind, wären schön gewesen. Wieder mit an Bord ist auch das Radio, das entweder vorinstallierte Titel abspielt oder aber die eigene Playlist wiedergibt.

 

Fazit

Der neue Landwirtschaftssimulator schließt nahtlos an seine Vorgänger an und kann wieder mal begeistern. Gerade der nochmals größer gewordene Fuhrpark und die neuen Wirtschaftszweige wissen zu begeistern. In der Riege der eigentlich eher verpönten und oftmals belächelten Simulatoren sticht der Landwirtschaftssimulator durch Qualität heraus. Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung für jeden der die Vorgänger mochte.

Positiv

  • sehr detailreich
  • neue Wirtschaftszweige
  • langer Spielspaß dank Mods

Negativ

  • wenig Neuerungen
  • zu Anfang etwas zäh
89
Florian Richter

Geschrieben von: Florian Richter

Nerd,Technikbegeistert, Gamer aus Überzeugung. Nebenbei auch noch auf YouTube ab und zu aktiv. Fan der Uncharted - und Ratchet&Clank - Spielereihe.

Landwirtschafts-Simulator 19

Entwickler:Giants Software
Release Datum:20. November 2018

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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