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Holy Potatoes! We’re in Space?! – Besser als FTL: Faster Than Light?

Von Dominik Probst am 9. Februar 2017 in Review

Freunde der gepflegten Weltraumschießerei werden sich freuen, denn Daedalic veröffentlicht das von Daylight Studios entwickelte Holy Potatoes! We’re in Space?! (Im folgenden auch HPWiS). In diesem Lebensmitteluniversum erleben wir als Kartoffeln unser größtes Weltraumabenteuer. Wie sich das Spiel im Vergleich mit dem Genreurgestein FTL: Faster Than Light schlägt, finden wir in diesem Test heraus.

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Direkt zu Beginn des Spiels sind wir Zeuge eines Streites zwischen dem jungen Jiji und dem jungen Hal. Die beiden scheinen Freunde gewesen zu sein, doch ein Interessenskonflikt hat sie zu Feinden gemacht. Hal hat andere Pläne als Jiji und dafür müssen etliche unschuldige Lebewesen sterben. Dass das nur eskalieren kann, zeigt der anschließende Kampf zwischen den beiden. Wir übernehmen das Steuer von Jiji’s Root Force One und kämpfen gegen das Schiff Astral Premier von Hal. Auf den Kampfablauf kommen wir später noch einmal zurück. Der Kampf läuft für uns allerdings nicht sonderlich gut und wir müssen eine Notfall-Flucht einleiten.

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14511 Sols (Mars-Tage) später dürfen wir wieder einem Gespräch lauschen, diesmal aber von Fay und Cassie, die auf der Suche nach Jiji sind. Ab jetzt beginnt unsere große Reise durch das Universum, um den verschollenen Jiji aufzuspüren. Doch bevor wir das tun dürfen, braucht unser Raumschiff erst einmal einen Namen. Ist dieser vergeben, beginnt auch schon das Tutorial. Im Gegensatz zu FTL finden wir hier die Story besser, da alles persönlicher und mit mehr Dialogen ist.

Auf unserem Schiff gibt es fünf verschiedene Abteilungen. Zum einen wäre da die Brücke, auf der natürlich unser Captain, Fay oder Cassie, das Schiff steuert. Daneben sind dort noch unsere Crewmitglieder untergebracht, die sich um die Waffen kümmern.

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Die Werkstatt kümmert sich allein um das Crafting, also die Herstellung von Waffen. Hierfür benötigen wir Baupläne, die wir entweder im sogenannten Zentrum kaufen, oder durch das Zerstören der Waffen unseres Feindes erhalten können. Für die Herstellung wird immer eine bestimmte Menge an Rohstoffen benötigt, nie aber mehr als zwei verschiedene. Es gibt insgesamt fünf Ressourcen: Antimaterie, Plasma, Erz, Nanofasern, Biomüll. Jede Waffe besitzt eine bestimmte Anzahl Lebenspunkte, eine Präzision in Prozent, eine kritische Trefferchance in Prozent, die benötigte Energie, sowie Schadenspunkte, die zugefügt werden können. Je besser eine Waffe hergestellt wurde, desto höher sind diese Werte. Die benötigte Energie würde in diesem Fall natürlich schrumpfen. Wie es beim Crafting üblich ist, gibt es auch hier verschiedene Qualitätsstufen, die von SS (das Beste vom Besten), über S, A, und B zu C (das schlechteste) reichen. In unserem Test haben wir nie etwas schlechteres als C hergestellt, deswegen gibt es hier keine genaue Angabe, wie weit es noch nach unten gehen kann.

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Der dritte Raum ist eine Praxis, in der sich die Crewmitglieder von ihren Traumata erholen können, zum Beispiel, wenn die gesteuerte Waffe zerstört wird. Für einen kleine Menge $tärke, die Währung des Spiels, können wir ein Besatzungsmitglied in ein Bett stecken und ein Trauma von ihm heilen.

Das waren die drei von Anfang an verfügbaren Räume auf dem Schiff. Die letzten beiden können vom Start des Spiels an direkt gekauft werden, deswegen erläutern wir auch diese kurz. Es gibt dann noch das Labor, in dem wir für eine bestimmte Menge $tärke Upgrades für unser Schiff erforschen können, wie zum Beispiel schnellere Schildladezeiten oder weniger Treibstoffverbrauch.

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Zu guter Letzt können wir uns die Akademie, ein Trainingsraum, kaufen, in dem wir die Fähigkeiten unserer Crew erhöhen können. Jedes Crewmitglied besitzt vier Fähigkeiten, die jeweils bis zu Level fünf gesteigert werden können. Manche sind besser im Umgang mit bestimmten Waffenarten, von denen es insgesamt sechs an der Zahl gibt: Laser, Rakete, Welle, Railgun, Schrapnell und einzigartige Waffen, und manche sind eben besser bei der Herstellung oder beim Erforschen. Mit jedem Level wird natürlich die nächste Stufe wieder teurer, deswegen muss man gut mit seinem Geld umgehen.

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Ziehen wir hier wieder einen Vergleich mit FTL, so könnte man sagen, dass beide sich hier nicht groß unterscheiden. So haben wir in diesem Spiel nur wenige Räume, die unter anderem eben Crafting und Forschung hinzufügen, andererseits aber nicht zerstört werden können wie bei FTL. Dort gibt es auch mehr Räume als hier, und es gibt bestimmte Räume, die jeweils nur für eine Waffe zuständig ist. Bei Holy Potatoes! We’re in Space?! sind die Waffen ja alle in der Brücke untergebracht.

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Da wir ja vorhin vom Zentrum gesprochen haben, erläutern wir dieses auch ganz kurz. Das Zentrum ist ein Handelsplatz an den Warptoren in jeder Galaxie. Dort können wir neue Besatzungsmitglieder, neue Waffen, benötige Ressourcen oder eben die oben angesprochenen Räume hinzukaufen. Es gibt aber natürlich noch andere Upgrades für unser Schiff zu kaufen, wie bessere Schilde oder mehr Lagerplatz. Hier kann man auch seinen überflüssigen Müll loswerden, also nicht benötigte Waffen und Ressourcen, um wieder an etwas $tärke zu kommen. Bei jedem Besuch des Zentrums wird außerdem unser Treibstoff aufgefüllt und unser Schiff repariert. Das Beste daran: Es ist kostenlos!

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So viel zum Handeln und den einzelnen Räumen auf unserem Schiff. Wir reisen also während des gesamten Spiels immer wieder von einer Galaxie zur nächsten, und dort von einem Planeten zum anderen. Immer auf der Suche nach Hinweisen, zu dem Aufenthaltsort von Jiji. In jeder Galaxie bekommen wir direkt zu Beginn eine Quest, die wir erledigen müssen, bevor wir weiterreisen dürfen. Hierfür steht uns eine bestimmte Anzahl an Sols zur Verfügung, die wir nicht überschreiten sollten, ansonsten holt uns die Eclipse ein, die von Hal geleitet wird. Gegen diese hat unser kleines Schiff natürlich keine Chance.

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Sind wir also gerade im Zentrum oder auf unserem Schiff, gehen wir auf die Übersichtskarte der Galaxie. Dort sehen wir alle Planeten, die es gibt, und auch ob diese in unserer Reichweite liegen. Klicken wir auf einen beliebigen Planeten, werden uns zum einen der Name und die Größe des Sterns angezeigt, dann noch das Wetter und der Schwierigkeitsgrad, und natürlich noch die dort anwesenden Gegner, die auffindbaren Ressourcen und die Spritkosten. Puh, klingt alles doch etwas komplizierter als es eigentlich ist. Die Anzeigen haben eine schöne Größe und liefern auf den ersten Blick alles schnell und präzise. Jeder Flug kostet uns genau ein Sol.

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Sind wir mit unserem Raumschiff über dem Planeten, könnte man jetzt direkt zum nächsten weiterfliegen, oder die Crew darf einen Ausflug auf die Oberfläche machen. Bei Letzterem taucht das Schiff in die Atmosphäre ein und es kommt die Größe des Planeten zu tragen. Je größer der Planet, desto mehr Begegnungen hat man beim Erkunden. Eine Begegnung kann ein Kampf mit einem anderen Schiff sein, oder eine Entscheidungsfrage. So könnten wir gefragt werden, ob wir zum Beispiel einer alten Dame helfen wollen, an einer Tankstelle anhalten und volltanken möchten, eine Ruine untersuchen oder aber eine geheimnisvolle Truhe an Bord holen. Hier haben die Entwickler eine angenehme Vielfalt eingebaut, sodass es nie langweilig wird.

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Wir haben jetzt schon oft von den Kämpfen mit anderen Raumschiffen gesprochen, deswegen schauen wir uns diese jetzt einmal genauer an. Wir sind in diesen Rundenbasierten Kämpfen glücklicherweise immer als erstes am Zug und dürfen, je nachdem wieviel Energie wir haben und wieviel Energie unsere ausgewählten Waffen benötigen, angreifen. Entweder wir nehmen uns eine bestimmte Waffe des Gegners zum Ziel und ballern drauf los, was das Zeug hält. Oder wir nehmen uns den Rumpf des gegnerischen Schiffes ins Visier und zerstören ihn, bevor er uns zerstören kann. Je mehr Waffen wir von ihm erledigen, desto mehr $tärke bekommen wir als Bonus nach dem Kampf. Wir bekommen außerdem ein bisschen Treibstoff, ein bisschen $tärke für den Sieg und mit etwas Glück einen Bauplan für eine neue Waffe.

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Sollte unser Gegner doch einmal mächtiger sein als wir, ist es jederzeit möglich, den Rücktritt anzutreten. Ob dieser gelingt, ist nicht 100%ig sicher, jedoch gibt uns unser Feind hin und wieder die Möglichkeit ihn zu bezahlen. Das Gleiche kann unser Gegner auch tun, nachdem wir alle seine Waffen zerstört haben. Er wird um Vergebung fragen und uns für die Zustimmung seiner Unversehrtheit bezahlen. Gehen wir nicht darauf ein, dürfen wir ihn, sofern wir schnell genug sind, in alle Einzelteile pulverisieren.

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Für einen kompletten Durchlauf des Spiels haben wir ungefähr 14 Stunden benötigt. Es würde natürlich auch schneller und langsamer gehen, je nachdem wie viele Planeten man besucht und erforscht. Schauen wir uns hier noch einmal FTL als Vergleich an. Ein Durchlauf dauert dort ungefähr genau so lange, die Schwierigkeit ist allerdings etwas höher. In HPWiS kommt man leichter an neue Waffen und auch an mehr $tärke. In FTL gibt es auch mehr als ein Raumschiff, das gesteuert werden möchte, in Holy Potatoes! We’re in Space?! gibt es allerdings nur ein einziges. Ob man das jetzt als Kritikpunkt auslegt, liegt bei jedem selbst. Wir finden, dass hier jedes Spiel seine Vor- und Nachteile hat, aber keiner eine Nasenlänge weiter vorne liegt.

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Schauen wir uns jetzt mal die Grafik des Spiels an, die komplett im Comic Stil gehalten ist. Alle Charaktere, Schiffe, Waffen und Hintergründe sehen wirklich schön aus. Teilweise ist alles sehr farbenfroh, teilweise aber auch eher karg, Je nachdem, in welcher Umgebung wir sind. Alles passt sehr schön zur Atmosphäre. Die Animationen der Waffen sind passend. Wie oben schon gesagt, spielen wir in einem Universum voller Lebensmittel. Unsere Kapitäne sind Kartoffeln, und wir treffen auf unserer Reise auch noch Katzen, Lauch, Möhren und andere Dinge. Das ist eine witzige Abwechslung und erlaubt natürlich etliche passende Witze, wie „Ich habe den schwarzen Gürtel in Karotte“. Die Witze sind nicht alle gut, aber trotzdem sehr schön gemacht.

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Musikalisch wird das Spiel eigentlich dauerhaft von einem angenehmen, nicht aufdringlichem Soundtrack begleitet. Dieser lässt den Spieler tiefer in das Geschehen hineingleiten und klingt sehr gut. Auch die Soundeffekte passen sehr gut, wie zum Beispiel der Sound beim Abschuss der Waffen. Diese verleihen einem das Gefühl, man hat eine mächtige Waffe abgefeuert und geben dadurch dem Spieler ein Feedback. Leider gibt es keine Sprachausgabe, dafür aber verschiedene Sprachen als Text.

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Fazit

Mit Holy Potatoes! We’re in Space?! hat der Entwickler Daylight Studios ein schönes und langes Spiel auf den Markt gebracht, das vielen FTL: Faster Than Light und Weltraumspiel-Fans gefallen dürfte. Die Möglichkeit, sich in den Galaxien umzusehen und alles zu erkunden, was man möchte, sowie das Craften von etlichen Waffen und das Upgraden der Crew macht das Spiel auch taktisch zu einem sehr interessantem Titel. Ich hatte mit meinen circa 14 Stunden Spielzeit viel Spaß und mir wurde auch nie langweilig. Auch der Schwierigkeitsgrad ist nicht zu leicht und nicht zu schwer, also vollkommen in Ordnung.

Positiv

  • Lange Spielzeit
  • Etliche Waffen, die eingesetzt werden können
  • Niedliches Lebensmitteluniversum
  • Schöne Story

Negativ

  • Keine Sprachausgabe
  • Grafik könnte manchen Leuten zu niedlich sein
  • Wortwitze sind okay
84
Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

Holy Potatoes! We’re in Space?!

Entwickler:Daylight Studios
Release Datum:12. Februar 2017

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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