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Führt euer Radsport-Team zum Sieg im Pro Cycling Manager 2018

Von Daniel Walter am 9. Juli 2018 in Review

Am 7. Juli startete die diesjährige Ausgabe der Tour de France. Passend hierzu hat Focus Home Interactive den jährlichen Radsport-Manager vorgelegt. Ob uns die 2018er Variante des Spiels überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Qual der Wahl

Wie in den letzten Jahren bietet uns der Pro Cycling Manager auch 2018 mehrere Möglichkeiten, um ins Spiel zu starten. Den umfangreichsten Modus, die Karriere, bei der wir die Kontrolle über eines von zahlreichen Profi-Teams übernehmen, stellen wir euch später mit sämtlichen Funktionen vor. Gleiches gilt für den Pro-Cyclist-Modus, bei dem wir in die Rolle eines einzelnen Fahrers schlüpfen und ihn auf seinem Weg zur Spitze begleiten. Neben den beiden längerfristig angelegten Modi haben wir außerdem die Chance, ein Einzelrennen zu wählen und so zum Beispiel ohne Umwege in die diesjährige Tour de France zu starten. Auch andere größere Rundfahrten wie der Giro in Italien oder die Vuelta in Spanien können hier bestritten werden, ohne dass wir uns um tiefergehende Manageraufgaben kümmern müssen. Mit dem Bahn-Modus kommen außerdem alle Fans des Bahnradsports auf ihre Kosten. Hier stehen uns die sieben wichtigsten Disziplinen zur Verfügung, die einzeln angewählt werden können. Neben dem Sprint, dem Ausscheidungsrennen und dem Punkterennen, gehören auch Keirin und Scratch sowie das Omnium oder das 200-Meter-Zeitrennen zur Auswahl. Bevor es losgeht, lassen sich im Bahn-Modus die Anzahl der Durchgänge sowie der Austragungsort festlegen, zudem kann das eigene Equipment individuell zusammengestellt werden, vom Rahmen des Rads bis hin zum Helm. Auf der Bahn selbst müssen wir die Energie unseres Fahrers geschickt einteilen, um am Ende siegreich zu sein. Daher gilt es, den Einsatz mit Bedacht zu regeln, um im entscheidenden Moment noch genügend Reserven zu haben. Wer möchte, kann sich außerdem im Online-Multiplayer austoben und dort an Turnieren, Einzelnrennen oder auch Bahnrad-Events teilnehmen.

Die Karriere

Entscheiden wir uns für den Karrieremodus, steht zunächst die Teamwahl an. Neben den bekannten Top-Teams, wie dem deutschen Bora-Hansgrohe-Team, der Astana-Mannschaft aus Kasachstan oder auch der spanischen Movistar-Truppe, die in der Kategorie der Cya-World-Tour-Teams zu finden sind, stehen außerdem weniger bekannte Kontinental-Pro-Teams zur Wahl. Hier finden sich kleinere Mannschaften, die dennoch regelmäßig an größeren Rundfahrten teilnehmen, wie das französische Cofidis-Team oder auch die polnische CCC-Mannschaft. Wer die Karriere besonders anspruchsvoll gestalten möchte, kann sich außerdem für ein Kontinental-Team entscheiden. Die Teamwahl hängt entscheidend damit zusammen, welche Rennen wir in der Saison bestreiten können. So werden die World-Tour-Teams zu allen großen Rundfahrten eingeladen, wohingegen die Kontinental-Pro- sowie die Kontinental-Mannschaften meist mit kleineren Rennen zufrieden sein müssen. Erst durch erreichte Erfolge wird es möglich, auch die großen Rundfahrten zu bestreiten.

Wer vollkommen unabhängig sein möchte und seiner Kreativität freien Lauf lassen will, hat darüber hinaus die Chance, ein eigenes Team ins Leben zu rufen. Hier starten wir mit einem Budget von 800.000 Euro, das wir nutzen können, um die Fahrer unserer Wahl in die Mannschaft zu holen. Hierbei stehen auch die Top-Stars zur Verfügung, die aktuell in einem anderen Team unter Vertrag sind. Da wir mindestens zehn Fahrer rekrutieren müssen, um eine neue Mannschaft zu gründen, reicht das Budget nicht für allzu viele Top-Fahrer, sodass wir mit Bedacht wählen sollten. Der beliebte Slowake Peter Sagan verlangt zum Beispiel alleine schon ein stolzes Gehalt von mehr als 190.000 Euro. Besonders schön ist es, dass wir als Teamgründer auch das Trikot der Mannschaft bestimmen können. Hierfür steht eine riesige Auswahl an Vorlagen bereit, aus denen das passende herausgesucht werden kann. Ein selbst erstelltes Team gehört übrigens automatisch der Kontinental-Klasse an, sodass wir uns von ganz unten hocharbeiten müssen.

Besonders löblich ist an dieser Stelle, das sämtliche Top-Teams mit ihren originalen Trikots vertreten sind und auch die lizensierten Fahrer sind in diesem Jahr merklich mehr geworden. Dadurch sind fast alle Stars der Szene mit ihrem echten Namen dabei, vom kolumbianischen Bergspezialisten Nairo Quintana, über den Allrounder Tom Dumoulin vom deutschen Sunweb-Team, bis hin zum Sprinter-Ass Marcel Kittel. Lediglich die Top-Fahrer der amerikanischen BMC-Mannschaft um Richie Porte, die des Teams Dimension Data um Sprinter Marc Cavendish sowie die der Mannschaft Quick-Step Floors wurden mit Fantasienamen versehen. Dies sah in der Vergangenheit des Managers schon deutlich düsterer aus. Wem dies noch nicht reicht, der hat die Möglichkeit, den Steam-Workshop zu durchsuchen, wo entsprechende Datapacks bereitliegen, die für eine vollständige Datenbank sorgen.

Nach der Wahl des Teams beginnt die eigentliche Arbeit. Wir finden uns in der Manager-Zentrale wieder, in der alle wichtige Entscheidungen getroffen werden. Hier erwartet uns in diesem Jahr eine sehr aufgeräumte Oberfläche, die einen schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen gestattet. Auch das Postfach ist strukturierter als jemals zuvor und bietet dank zahlreicher Filter die Möglichkeit, gezielt nach Nachrichten unterschiedlicher Kategorien zu suchen, von Meldungen über Verletzungen bis hin zu Ergebnissen oder Transferbenachrichtigungen. Unser Dashboard ist in vier Kategorien unterteilt. Der Reiter „Manager“ hält nicht nur die aktuellsten Nachrichten und Meldungen, sondern auch sämtliche Informationen rund um die Themen Sponsoren und Finanzen bereit. An dieser Stelle können Verträge mit Ausrüstern geschlossen oder auch die Ziele des Hauptsponsors eingesehen werden. Außerdem erkennen wir, ob wir Gefahr laufen, dass der Sponsor unseren Vertrag kündigt, da er mit der aktuellen Entwicklung nicht zufrieden ist. Falls wir im späteren Verlauf ein Nationalteam betreuen möchten, ist dies ebenfalls im Manager-Bereich möglich.

Sämtliche Ergebnisse, ganz gleich ob es um aktuelle Rennergebnisse oder um Siegerlisten aus den vergangenen zehn Jahren geht, finden wir in der Kategorie „Ergebnisse“. Diese informiert uns zudem über Entwicklungen im Bereich der U23 und bietet darüber hinaus die Chance, diverse Regelwerke zu studieren. Über den Reiter „Welt“ ist es möglich, gezielt nach Spielern zu suchen sowie Transfers vorzunehmen. Auch laufende Vertragsverhandlungen lassen sich hier im Blick behalten, ebenso wie der Fortschritt der Regeneration bei verletzten Fahrern. Die wichtigste Kategorie ist aber der Team-Bereich. Dieser bietet eine ausführliche Übersicht über den Mannschaftskader und lässt außerdem die aktuelle Form der einzelnen Teammitglieder erkennen. Des Weiteren können individuelle Trainingsziele festgelegt oder auch Trainingslager in der ganzen Welt geplant werden. Weitere wichtige Bereiche, auf die wir in der Team-Kategorie Einfluss nehmen können, sind die Entwicklung von neuem Material sowie die Förderung von Nachwuchsfahrern, die sich später für das Team rekrutieren lassen. Aber auch Trainer, Scouts und Teamärzte dürfen wir an dieser Stelle einstellen oder auch entlassen, wenn wir mit ihrer Arbeit unzufrieden sind oder sie uns schlichtweg nicht mehr leisten können.

Am meisten werden wir uns aber wohl mit dem Rennkalender auseinandersetzen, denn hier legen wir fest, welche Rennen bestritten und welche ausgelassen werden, um die Kräfte der Fahrer zu schonen. Zudem müssen wir über den Rennplaner die Fahrer für die anstehenden Rennen registrieren. Ihr seht also, dass uns der Pro Cycling Manager 2018 viele verschiedenen Bereiche regeln und verwalten lässt und uns dabei einen umfassenden Einblick in den Job eines Teammanagers im Radsport bietet. Trotz der vielen Möglichkeiten geraten wir beim Verwalten eigentlich nie unter Druck, sodass die Teamleitung weitestgehend stressfrei vonstattengeht. Langweilig wird es bei der Vielzahl an Optionen aber ebenfalls nicht.

Der Pro-Cyclist-Modus

Wem der Karriere-Modus zu anonym ist, der hat im Pro-Cyclist-Modus die Chance, einen eigenen Rennfahrer zu erstellen und diesen auf seiner Karriere zu begleiten. Der Charakterdesigner ist dabei übersichtlich gehalten und bietet dennoch ausreichend Optionen, um den Fahrer zu individualisieren. Neben Name, Größe und Gewicht kann außerdem das Herkunftsland festgelegt werden. Entscheiden wir uns für Deutschland, lässt sich an dieser Stelle sogar das Bundesland bestimmen. Hinzu kommt eine große Auswahl an Abstufungen bei der Hautfarbe sowie die Möglichkeit, dem Fahrer einen Bart zu verpassen. Abschließend stehen diverse Gesichter zu Auswahl, die aber leider nicht weiter bearbeitet werden können. Eine etwas detailliertere Gestaltungsmöglichkeit wäre an dieser Stelle schön gewesen. Sind die Grundlagen abgeschlossen, geht es weiter mit Details wie dem Alter des Fahrers sowie seinen Spezifikationen. Hier steht uns neben einer Hauptachse auch eine Nebenachse zur Verfügung, in der wir die Fähigkeiten des Sportlers definieren können. Insgesamt stehen sieben Fähigkeitsbereiche zur Wahl, sodass wir unseren Fahrer nicht nur zum Berg- oder Sprintspezialisten, sondern beispielsweise auch zum Puncheur, Zeitfahrer oder Ausreißer machen können. Zu guter Letzt legen wir das Potential des Fahrers fest. Je größer dieses ist, desto schneller entwickelt er sich. Mit der Wahl des Teams, in dem die Karriere beginnen soll, schließen wir die Vorbereitungen ab und dürfen anschließend endlich loslegen. Da unser Fahrer ein neues Talent ist, stehen zu Beginn erst einmal kleinere Mannschaften zur Wahl, sodass wir nicht direkt in einem World-Tour-Team fahren können.

Da wir uns im Pro-Cyclist-Modus nur um einen Fahrer kümmern, bietet das Dashboard deutlich weniger Umfang. So dürfen wir uns zum Beispiel lediglich mit unserer eigenen Fitness befassen und müssen auch keinen Sponsor zufrieden stellen, sondern nur unser Management. Durch das Einfahren von Erfolgen steigen wir nach und nach in der Stufe auf und können dadurch unsere Fähigkeiten im Training verbessern. Auf diese Weise sammeln wir außerdem Punkte, die wir im Bereich „Anfragen“ einlösen können, um für bestimmte Rennen bis zu drei Fahrer anzufordern, um uns zu unterstützen. Je besser der gewünschte Begleiter ist, desto mehr Punkte müssen wir investieren, um ihn beim Trainer anzufordern.

 

Authentische Präsentation

Im eigentlichen Rennen müssen mehrere Faktoren im Auge behalten werden. Jeder Fahrer unseres Teams verfügt über drei farbige Balken, die für die Ausdauer (Grün), den Angriff (Rot) und die Zähigkeit (Gelb) stehen. Während sich die Ausdauer im Verlauf eines Rennens kontinuierlich leert, gehen die Bereiche Angriff und Zähigkeit in erster Linie dann zurück, wenn der entsprechende Fahrer besonders gefordert ist, zum Beispiel bei einem längeren Anstieg, einer Attacke oder einem Sprint. Die beiden zuletzt genannten Bereiche laden sich aber auch während eines Rennens wieder auf, wenn die Anstrengung abnimmt, beziehungsweise wenn der Angriff zu Ende ist. Darüber hinaus stehen uns mehrere Befehle zur Verfügung, die wir den einzelnen Teammitgliedern erteilen können. Diese reichen vom Angriffsbefehl bis hin zur Forderung Führungsarbeit zu leisten, um beispielsweise den Vorsprung einer Ausreißergruppe auszubauen, in der wir vertreten sind. Unabhängig von der Art des Befehls lässt sich die Intensität festlegen, mit der dieser befolgt werden soll. Je höher die Intensität, desto schneller gehen die oben genannten Werte des entsprechenden Fahrers in den Keller, gerade dann, wenn er sich außerhalb seiner Wohlfühlzone befindet. Ein Sprinter kommt daher in den Bergen logischerweise schneller an seine Grenzen als ein Bergfahrer. Außerdem können die Wasserträger des Teams damit beauftragt werden, die restlichen Fahrer mit neuen Wasserflaschen zu versorgen. Wer kein Interesse daran hat, das gesamte Team während eines Rennens detailliert zu betreuen, der kann im Vorfeld eine genaue Strategie festlegen und die Fahrer anschließend in den automatischen Modus schalten. Sie verfolgen nun die gewählte Strategie so lange, bis wir ihnen etwas anderes sagen. Was in der aktuellen Ausgabe des Managers ebenfalls sehr gut gelungen ist, ist die Möglichkeit, einen nächsten Befehl festzulegen, der in Kraft tritt, wenn der temporäre Angriffsbefehl vollständig ausgeführt ist. So können wir längerfristig planen und müssen nicht ständig jeden einzelnen Fahrer im Auge behalten.

Die eigentliche Präsentation des Rennens ist auf einem gewohnt hohen Niveau. Es stehen mehrere Kameraperspektiven zur Wahl, sodass wir selbst entscheiden können, wie wir das Rennen erleben möchten. Die Kamera kann zudem nach Belieben gedreht werden. Auch die Renngeschwindigkeit lässt sich anpassen, beispielsweise um langweiligere Passagen zu überspringen. Die übersichtlichen Anzeigen bieten uns außerdem einen Überblick über das Streckenprofil, die aktuelle Gruppenverteilung mitsamt Zeitabständen oder die Spezifikationen einzelner Fahrer, wenn wir diese auswählen. Die grafische Darstellung wird begleitet von dezenten und realistischen Soundeffekten, die Stimmung am Streckenrand, die wir von den Fernsehübertragungen gewohnt sind, kommt hier allerdings noch nicht so richtig rüber. Der englische Kommentar ist dagegen wirklich gelungen und nicht zu aufdringlich, so dass er uns auch bei längeren Etappen nicht auf die Nerven geht.

Fazit:

Wer sich für Radsport interessiert, der kommt seit Jahren nicht um den Pro Cycling Manager herum. Auch in diesem Jahr liefert uns Focus Home Interactive ein hochwertiges Produkt, das allen Wünschen gerecht wird. Die Managerfunktionen sind wieder einmal äußerst umfangreich und dank der übersichtlichen Strukturierung des Dashboards in diesem Jahr auch sehr komfortabel zu bedienen. Die Auswahl an lizensierten Fahrern ist größer geworden, sodass nur noch wenige Stars mit Fantasienamen daher kommen, was den Realismus natürlich noch einmal deutlich erhöht. Wem dies nicht reicht, der kann wie immer auf den Steam-Workshop zurückgreifen, um die fehlenden Namen komfortabel zu ergänzen. Der Pro-Cyclist-Modus überzeugt ein weiteres Mal, auch wenn beim Charakterdesigner noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Was man sich für die Zukunft noch wünschen könnte, wäre eine Karriere mit Sequenzen, die für einen gewissen Story-Rahmen sorgen, aber wir meckern hier schon auf ganz hohem Niveau. Auch die Präsentation auf der Strecke lässt im Jahr 2018 kaum Wünsch offen, sodass lediglich die etwas dünne Stimmung am Streckenrand bemängelt werden kann. Insgesamt ist und bleibt der Radsport-Manager das Aushängeschild des Sports, was er auch in der 2018er Ausgabe wieder einmal unter Beweis gestellt hat.

Positiv

  • Gewohnt umfangreiche Managerfunktionen in der Karriere
  • Mehr lizensierte Fahrer
  • Sämtliche Original-Trikots der großen Mannschaften
  • Steam-Workshop bietet die Möglichkeit, die Datenbank aufzufüllen
  • Pro-Cyclist-Modus erlaubt Fixierung auf einen einzelnen Fahrer
  • Hochwertige grafische Präsentation
  • Gelungene englische Kommentarspur
  • Bahnrad-Modus wieder mit dabei

Negativ

  • Etwas dünne Atmosphäre auf der Strecke
  • Charakterdesigner im Pro-Cyclist-Modus ist ausbaufähig
  • Nach wie vor keine Lizenz für den Giro
90
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Tour de France 2018

Entwickler:Cyanide Studios
Release Datum:28. Juni 2018
Kurzbeschreibung:Mit Tour de France 2018 startet ihr in die neue Saison, sowohl am PC als auch auf den Konsolen

Verfügbar für

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Genre

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USK Alterseinstufung

Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.

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