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Flotsam – Trainieren für die Sintflut

Von Tjark Würstlein am 16. Oktober 2019 in Preview

Was passiert, wenn die ganze Welt überflutet ist und wir aus den umhertreibenden Rohstoffen unser Überleben sichern müssen. Pajama Llama Games gibt uns in der Überlebenssimulation Flotsam die Chance, genau das herauszufinden.

Durch die anhaltende Klimaerwärmung und andere Ereignisse wurde die ganze Welt überflutet. Auf der Welt sind nur noch ein paar kleine Inseln davon verschont geblieben, vom Wasser verschluckt zu werden. Ist es deswegen eine aussichtslose und deprimierende Welt? Mitnichten. Die Erde in Flotsam hat trotzdem einen Wohlfühl-Charakter. Zwar muss man dauerhaft für das eigene Überleben sorgen, aber dies schafft das Spiel in eine niedliche Atmosphäre zu verpacken. Das aktuelle Problem der Plastikmüllstrudel auf den Ozeanen ist in Flotsam eines der besten Dinge, die passieren konnten. Schwimmendes Plastik bietet uns dadurch eine weit verfügbare und durchaus wichtige Bauressource.

Aber nun von vorne. Der Titel ist aus dem Genre der unendlichen Überlebenssimulationen. Das heißt, es gibt kein Ende und man spielt solange wie man dem steigenden Schwierigkeitsgrad standhält. Wir verwalten dabei eine kleine Stadt, die aus dem Treibgut des Meeres zusammengezimmert ist. Am Anfang steht uns nur ein kleiner Turm, der das Stadtzentrum darstellt, zur Verfügung. Um diesen können wir in einer kreisförmigen Anordnung weitere Bauwerke anbringen. Es gibt Bauwerke für verschiedenste Bereiche. Diese reichen von Unterkünften über Trinkwasserdestillatoren bis zu Schiffsankerplätzen. Dabei hat jede Struktur einen bestimmten Zweck und wird zu irgendeinem Zeitpunkt benötigt.

Um das Fortbestehen unserer kleinen Siedlung gewährleisten zu können, müssen wir konstant die Versorgung mit Grundnahrung organisieren. Die Grundversorgung besteht in Flotsam nur aus zwei Parametern, nämlich Trinkwasser und Fisch. Trinkwasser können wir auf kleinen Inseln finden oder durch eine Verdunstungsanlage wie auch alternativ einen Destillator aus Meerwasser generieren. Fische können wir in der Umgebung unserer Stadt fangen. Durch das weiterverarbeiten, wie trocknen oder braten, steigt der Nährwert des Fisches, damit unsere Siedler länger davon essen können.

Zum Weiterverarbeiten oder Generieren von Trinkwasser benötigen wir verschiedene Gebäude. Um diese bauen zu können, brauchen wir Baumaterialien. Das sind in der Regel vorwiegend Holz und Plastik. Diese beiden Rohstoffe haben praktischer Weise beide die Eigenschaft zu schwimmen, und so können unsere Siedler sie einfach Bergen. In der Nähe unseres Stadtzentrums geschieht das Schwimmend, für weiter entferntes Treibgut benötigen wir kleine Schiffe. Die meisten Gebilde lassen sich aus getrocknetem Holz und Plastik bauen, aber im späteren Spielverlauf erhalten wir noch weitere seltenere Baumaterialen, wie zum Beispiel Metall. Diese besonderen Rohstoffe werden benötigt um neue oder effizientere Bauwerke zu schaffen.

Aber im Gegensatz zu anderen Spielen des Survivalgenres ist unsere Basis nicht vollkommen statisch. Wir erhalten relativ zu Beginn des Spiels die Möglichkeit, ein Segel für unsere Stadt zu bauen. Mit diesem können wir uns auf einer Weltkarte an bestimmte Punkte bewegen. Dabei ist zu beachten, dass man nicht mehr unbedingt an einen Ort zurückkehren kann und auf bestimmten Routen Rohstoffe verbraucht werden. Innerhalb eines jeden solchen Levels gibt es immer einen ähnlichen Aufbau. Es gibt immer circa zwei Inseln, die erkundet werden können. Diese können neue Überlebende, Rohstoffe, Wasser oder Forschungspunkte bringen. Forschungspunkte sind notwendig, um neue Gebäude freizuschalten. Neben den Inseln gibt es die üblichen normalen Rohstoffe: Holz, Plastik und Fische. Dabei fällt auf, dass immer mindestens einer der drei in geringerer Intensität vorhanden ist, so dass er uns früher oder später aus geht. Das zwingt einen dazu, immer wieder mit seiner Stadt den Standort zu wechseln. Die Entscheidung, in welche Richtung navigiert werden soll, wird dadurch erleichtert, dass an den Navigationspunkten kleine Symbole sind. Diese Symbole geben Hinweise darauf welche Ressourcen an diesem Punkt zu finden sind.

In jedem Levelabschnitt ist ein fester Ablauf sinnvoll. Also ein abgrasen der verschiedenen erforschbaren Inseln und das Auffüllen der Lager. Dann muss natürlich noch geplant werden, welches Gebäude als nächstes gebaut werden soll, um eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Dieser Ablauf ist schnell zu erlernen und geht schon bald in Fleisch und Blut über. Das heißt aber nicht, dass Flotsam schon nach kurzer Zeit eintönig wird. Für Abwechslung sorgen sowohl die zufällige Generierung der Spielwelt als auch die kleinen Gimmicks und Details, die eingebaut wurden. Zum Beispiel hat jeder Siedler einen Spitznamen, der eine Referenz auf seine Charakterzüge oder auf die Überflutung der Erde.

Grafisch präsentiert sich der Titel in einem freundlichen, hellen Comicstil. Die Spielwelt schafft es mit ihren hellen Farben und schönen Details, sogar die Apokalypse nett aussehen zu lassen. Es lassen sich auch alle Aktionen unserer Siedler einzeln verfolgen, da quasi alles eine Animation hat. Von einsammeln der Rohstoffe, über das anwerben von neuen Überlebenden bis zum Trocknen der Fische hat alles eine nachvollziehbare und gut animierte Darstellung.

Fazit

Flotsam ist ein netter Titel, bei dem sogar die Apokalypse Spaß macht. In Zeiten, in denen unsere Welt von Folgen des Klimawandels getroffen wird, kann man hier schon mal ausprobieren, wie es ist in den Niederlanden der Zukunft zu Leben. Das Spiel ist im Early-Access erschienen, aber es ist noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Trotzdem läuft alles flüssig und stabil. Es scheint ein vielversprechender Titel zu werden.

Positiv

  • Schöne Animationen
  • Gut umgesetzte Idee

Negativ

  • Leicht Repetitiv
  • Noch recht früh in der Entwicklung

Geschrieben von: Tjark Würstlein

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

Flotsam

Publisher:Kongregate
Release Datum:Early Access

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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