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Firewall Zero Hour – das VR-Genre lebt

Von Daniel Walter am 12. September 2018 in Review

Mit dem Taktik-Shooter Firewall Zero Hour wird die Auswahl an PSVR-Exklusivspielen um einen Titel reicher. Ob uns die Ballerei in der virtuellen Realität überzeugen konnte, erfahrt ihr hier.

Das Problem mit der Übelkeit

Das PSVR-System wurde bisher nicht gerade mit hochwertigen Shootern überhäuft. So sind es lediglich einige wenige Titel, die in der Praxis wirklich überzeugen konnten, dazu zählen beispielsweise die Sci-Fi-Vertreter Farpoint oder das kurzlich veröffentlichte The Persistence. Auch die VR-Umsetzung von Doom ist insgesamt recht gut gelungen, allerdings kämpft man hier schon häufig mit der allgegenwärtigen Motion Sickness, die wahrscheinlich ein Grund ist, warum gerade Shooter es extrem schwer haben, sich in der virtuellen Realität zu behaupten. Denn ohne Action wird ein Shooter langweilig, doch zu viel Geschwindigkeit und schnelle Drehungen sorgen schon nach wenigen Spielminuten für Übelkeit. Daher stellt sich nun die Frage, wie die Balance zwischen Spielgefühl und dem Motion-Sickness-Problem in Firewall Zero Hour gelungen ist. Die Antwort laut schlicht und einfach: hervorragend. Das Spiel fühlt sich von Beginn an wie ein klassischer Taktik-Shooter an, sodass die virtuelle Realität eigentlich gar nicht so präsent ist. In den ersten Spielminuten fiel uns das in Raster unterteilte Umschauen, das über den rechten Stick des Controllers möglich ist, noch negativ auf, aber schon nach ein bis zwei Runden spielt es so gut wie keine Rolle mehr, dass wir uns nicht stufenlos umsehen können. Dies gelingt wahrlich nicht in allen VR-Spielen, denn oftmals bleibt die „Einschränkung“ immer irgendwie präsent, bei Firewall definitiv nicht. Es ist auch sehr schön zu sehen, dass nicht zu sehr mit der virtuellen Realität geprotzt wird, obwohl es ein rein für VR entwickeltes Spiel ist. Im Prinzip spielt sich Firewall wie ein modernes Counter-Strike, bei dem wir aber die Möglichkeit haben, den Kopf zu drehen, um uns in der Umgehung umzuschauen. Dadurch fühlt man sich natürlich sehr viel mehr „mittendrin“ als bei Nicht-VR-Spielen, dennoch steht nicht sprichwörtlich auf jedem Schild „Dies ist ein VR-Spiel, sei gefälligst beeindruckt!“

Knackt die Firewall

Wenn man das zugegebenermaßen auf das Allernötigste reduzierte Tutorial ausklammert, warten in Firewall Zero Hour zwei Spielvarianten auf uns, nämlich ein Offline- sowie ein Online-Spielmodus. Diese sind im Prinzip identisch, nur dass wir offline alleine unterwegs sind und es mit Bots zu tun bekommen, online treten wir hingegen im 4-gegen-4-Modus an. Das grundlegende Spielprinzip ist schnell erklärt. So gibt es eine angreifende und eine verteidigende Fraktion. Die Angreifer versuchen, ein Laptop der Verteidiger zu hacken, um an die dort abgespeicherten Informationen zu kommen. Der Angriff gliedert sich in zwei Phasen. Zunächst müssen die Angreifer einen von zwei Zugriffspunkten hacken. Gelingt dies, wird ihnen die Position des Laptops angezeigt, den sie anschließend unter ihre Kontrolle bringen müssen. Schaffen sie dies innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits, ist der Angriff erfolgreich, ansonsten gewinnen die Verteidiger. Da die Karten insgesamt recht kompakt gehalten sind, verspricht der Spielmodus definitiv spannende und kurzweilige Gefechte. Spielt man online, hat man die Möglichkeit, sich per Headset abzusprechen, was definitiv keine schlechte Idee ist, wenn man den Gegnern taktisch überlegen sein möchte. Jeder Spieler hat übrigens nur ein Leben, sodass wir im Falle eines Abschusses bis zum Ende der Runde warten müssen, bevor wir erneut einsteigen können. Damit den bereits ausgeschiedenen Spielern nicht langweilig wird, können sie zwischen mehreren fest installierten Überwachungskameras hin und her schalten und ihren Mitstreitern dadurch wertvolle Tipps geben.

Wählt euer Team

Es stehen euch viele verschiedene Charaktere mit individuellen Fähigkeiten zur Verfügung. Sie stammen aus allen Ecken der Welt, von Russland über Großbritannien bis hin zu Japan oder China. Durch das Erreichen höherer Level kommen nach und nach weitere Figuren hinzu. Jeder Charakter besitzt von Beginn an eine besondere Fähigkeit. So bewegen sich manche Kämpfer besonders leise, wohingegen andere mit zusätzlicher Munition ausgestattet sind. Darüber hinaus kann eine von zunächst drei Klassen gewählt werden, die über spezifische Waffen verfügen. Neben dem klassischen Assault gibt es außerdem einen Nahkampf-Spezialisten mit Shotgun sowie einen Versorger, der die Mitstreiter mit Munition unterstützen kann. Neben Hauptwaffen wie MPs oder Sturmgewehren stehen euch außerdem Nebenwaffen wie schallgedämpfte Pistolen zur Verfügung, die gerade in der Anfangsphase des Spiels äußerst nützlich sein können, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Darüber hinaus könnt ihr Hand- und Rauchgranaten nutzen oder auch Minen und C4 einsetzen, das sich zum Beispiel an Türen anbringen lässt. Für jede Waffe gibt es im Spiel individuelle Herausforderungen, die von einfachen Kills bis hin zu einer bestimmten Anzahl an Kopfschüssen reichen.

Kartenvielfalt sorgt für Abwechslung

Bei der Auswahl an Karten kommt wirklich jeder auf seine Kosten. So kämpfen wir zum Beispiel in einem noblen Hotel oder auch in einem modernen Bürogebäude einer großen Firma. Etwas offener wird es in den Docks am Hafen oder auch in einem arabischen Stadtviertel, wo sowohl Außen- als auch Innenbereich auf uns warten. Besonders interessant sind ein schäbiger Bunker oder auch das Gebäude einer US-Botschaft, in denen es viele Winkel zum Verstecken gibt. Selbstverständlich müsst ihr auch auf das klassische Lagerhaus nicht verzichten, ebenso wenig wie auf ein umfangreiches Trainingsgelände. Die Maps wurden allesamt sehr detailliert gestaltet und können in Sachen Atmosphäre absolut überzeugen. Auch die vielen unterschiedlichen Schauplätze haben uns begeistert und garantieren ein abwechslungsreiches Spiel.

Fazit

Nach vielen ernüchternden VR-Titeln, gerade auch im Shooter-Bereich, schafft es mit Firewall Zero Hour endlich mal wieder ein rundum überzeugender Vertreter auf die PSVR-Brille. Der Spielmodus ist spannend und kurzweilig und bietet auch nach mehreren Durchgängen noch ausreichend Motivation. Da wir auch offline gegen Bots spielen können, sind wir nicht zwingend auf Mitspieler angewiesen, was in Anbetracht der Tatsache, dass es hier und da gerne mal etwas länger dauert mit dem Matchmaking, eine gute Sache ist. Die Auswahl an Maps ist groß und auch die Atmosphäre der Schauplätze ist sehr gut gelungen. Dank weiterer freischaltbarer Charaktere oder auch Waffen ist für eine längerfristige Beschäftigung gesorgt, auch wenn es sehr schön wäre, wenn Firewall Zero Hour noch um weitere Spielmodi ergänzt werden würde. Das Spiel unterstützt übrigens den aus Farpoint bekannten Aim-Controller, da wir einen solchen nicht besitzen, konnten wir diese Funktion allerdings nicht testen. Die Steuerung mit dem normalen PS4-Controller hat aber im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert, auch wenn es hier und da kleinere Ungenauigkeiten bei der Bewegungserkennen gab. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit Firewall Zero Hour endlich auch die Fans klassischer Shooter ohne Sci-Fi-Setting auf ihre Kosten kommen, denn hier war die Auswahl an würdigen VR-Vertretern bisher sehr dürftig.

Positiv

  • Klassischer Taktik-Shooter im VR-Gewand
  • Virtuelle Realität nicht zu aufdringlich
  • Motion Sickness stellte kein Problem da
  • Abwechslungsreiche Welten
  • Spannender Spielmodus
  • Freischaltbare Charaktere und Waffen
  • Offline-Modus mit Bots und 4-gegen-4-Online-Modus

Negativ

  • Nur ein Spielmodus
  • Matchmaking dauert gerne mal länger
  • Kleinere Ungenauigkeiten bei der Bewegungserkennung des Controllers
85
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Firewall Zero Hour

Release Datum:29. August 2018
Kurzbeschreibung:Ein Taktik-Shooter für PSVR

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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