• ' . get_the_title() . ' Logo

Eden Tomorrow – Ich und meine Drohne in virtuellen Welten

Von Daniel Walter am 12. März 2019 in Review

Bei Eden Tomorrow handelt es sich um ein VR-Adventure, das exklusiv für Sonys VR-Brille auf den Markt gekommen ist. Ob uns der Ausflug auf eine fremde Welt Spaß gemacht hat, verraten wir euch hier.

Allein, allein

Eden Tomorrow beginnt in einer Art Rettungskapsel, deren Außenhülle nach wenigen Augenblicken zu reißen beginnt, wodurch sich die Kapsel kurz darauf in rasender Geschwindigkeit in Richtung Boden bewegt. Sobald wir wieder zu uns kommen, finden wir uns alleine auf einem fremden Planeten wieder, ein Szenario, das bei VR-Entwicklern offenbar beliebt ist, denn sowohl Robinson: The Journey als auch Farpoint beginnen auf ähnliche Art und Weise. Schnell merken wir, dass wir nicht ganz allein sind, denn eine kleine Drohne namens Newton, die den Absturz offenbar ebenfalls halbwegs schadfrei überstanden hat, schwebt unmittelbar vor unseren Augen in der Luft. Newton hat Probleme mit seinem Speicher und wir selbst sind verletzt und dehydriert, sodass wir die steinige Höhle, in der wir uns befinden, schleunigst verlassen müssen. Bevor dies passieren kann, gilt es allerdings, einen Ausgang zu finden.

Mal Mensch, mal Drohne

Eine Besonderheit von Eden Tomorrow ist, dass wir sowohl unsere menschliche Figur, als auch die Drohne steuern können. Um den Wechsel vorzunehmen, sind wir auf eine sogenannte Safezone angewiesen, die wir an verschiedenen Orten in der Spielwelt entdecken können. In der Safezone parken wir sozusagen unseren menschlichen Protagonisten und schützen ihn mit einem Schutzschild, um die Umgebung fortan mit der Drohne erkunden zu können. Während wir als Mensch unbewaffnet sind, ist Newton in der Lage, Schockwellen auszusenden und damit sowohl Gegner anzugreifen als auch Hindernisse beiseite zu schaffen. Da er für einige Hindernisse allerdings mehr Energie benötigt, schauen wir uns nach der Landung in der näheren Umgebung um und entdecken einen wahren Friedhof mit Kapseln, die ebenfalls abgestürzt sind. Diese Kapseln liefern uns glücklicherweise die erhofften Energiequellen, sodass wir die enge Höhle schon bald verlassen können, nur um uns in einer noch größeren wiederzufinden.

Wie wir schnell merken, sind wir dort nicht allein, denn bald bekommen wir es mit gigantischen Würmern in verschiedenen Größen zu tun, nur eine von mehreren außerirdischen Gattungen, die uns im weiteren Spielverlauf erwarten. So dürfen wir uns unter anderem auch auf umprogrammierte feindliche Drohnen, drachenähnliche Flugwesen oder stürmische Herdentiere freuen. Während wir als Newton die Schockwellen nutzen, um die Würmer kurzzeitig ruhigzustellen oder ihre Königin mit Geräuschen abzulenken, bleibt uns als Mensch nichts anderes übrig, als die Gegner im Schleichmodus zu umlaufen und darauf zu hoffen, dass sie uns nicht bemerken. Wenn gar nichts mehr hilft, gilt es, zu rennen was das Zeug hält. Auf diese Weise verlassen wir am Ende auch das riesige Höhlensystem, um uns kurz darauf in einer steinigen Wüste wiederzufinden, die weitere Geheimnisse für uns bereit hält. Wo wir letztlich gelandet sind und was es mit den abgestürzten Kapseln, den Höhlenzeichnungen oder den Audioaufzeichnungen auf sich hat, die wir bereits entdeckt haben, offenbart sich uns im weiteren Verlauf der Geschichte.

Weitestgehend ein gutes Mittendrin-Gefühl

Ergänzend zum Sammeln von Objekten, der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Gegnerarten und der gelungenen Wechselmechanik zwischen den beiden Figuren bietet uns Eden Tomorrow außerdem kleinere Schieberätsel, bei denen wir einzelne Elemente von gesammelten Objekten so drehen müssen, bis die Einzelteile ineinander passen. Dies ist nicht wirklich anspruchsvoll, sorgt aber zwischendurch für ein wenig Abwechslung. Diese ist insgesamt aber leider zu wenig vorhanden, was nicht nur an den recht repetitiven Aufgaben liegt, sondern auch an langatmigen Elementen, die merklich die Spannung rausnehmen, wie zum Beispiel einer wirklich gähnend langweiligen Flugsequenz, die gefühlt eine Ewigkeit dauert, ohne uns optisch oder inhaltlich wirklich viel zu bieten. Auch die Geschichte, die wir anhand der Audiologs, Höhlenmalereien und eigenen Beobachtungen nach und nach zusammensetzen, ist leider nicht wirklich fesselnd und wird eher beiläufig erzählt.

Was Eden Tomorrow hingegen recht gut löst, ist die virtuelle Realität an sich. So sind die Monster zwar grafisch nicht perfekt, dafür werden uns ihre Größe und auch ihre Masse aber sehr gut vermittelt, beispielsweise durch den Einsatz von Vibrationen am Controller. Dadurch fühlen wir uns in dem Moment, in dem wir in den Schlund eines Riesenwurms schauen, auch wirklich sehr mickrig und klein. Auch das Spiel mit Geschwindigkeit und Höhe gelingt, zum Beispiel bei kleinen Balanceaufgaben, bei denen wir uns über Abgründe bewegen, oder auch bei Rutschpartien, die uns von einem Hügel zu einer weiter unten gelegenen Ebene führen. Hier ist das ungute Gefühl im Magen definitiv spürbar, sodass die Immersion in diesen Spielsituationen gut umgesetzt wurde. Was ihr dagegen entgegenwirkt, ist die Tatsache, dass das Spiel vor den eben genannten Passagen eine Ladezeit vom Bruchteil einer Sekunde benötigt, während der der Bildschirm kurz schwarz wird.

Stimmige außerirdische Welt

Die grafische Darstellung des Adventures ist weitestgehend in Ordnung. Leider sind einige Texturen etwas verwaschen wie auch unscharf und gerade auch die Bewegung der Monster wirkt oftmals etwas ungelenk. Dennoch schafft es das Spiel, auf der außerirdischen Welt eine stimmige Atmosphäre zu kreieren. Die Spielwelt an sich bietet uns sowohl enge, dunkle Tunnel, in denen sich die Platzangst definitiv bemerkbar macht, als auch weite offene Bereiche, die mit einer guten Fernsicht überzeugen. Das Setting wird dominiert von Felsenlandschaften und Wüstenabschnitten und hält außerdem sehenswerte menschliche Niederlassungen für uns bereit, in denen verschiedene futuristische Konstruktionen entdeckt werden können.

Fazit:

Eden Tomorrow nimmt uns mit auf eine Reise in eine ferne Welt. Dabei hat mich vor allem die Möglichkeit überzeugt, den aktiven Charakter häufig zu wechseln, sodass wir sowohl mit der Drohne als auch mit dem Menschen unterwegs sind. Da beide auf unterschiedliche Art und Weise mit Feinden umgehen und auch jeweils andere Möglichkeiten zur Interaktion haben, ist hier für Abwechslung gesorgt. Das Absuchen der Umgebung mit dem Scanner, das Sammeln von Objekten für verschiedene Interaktionen oder auch das Lösen kleiner Schieberätsel bieten am Ende aber doch zu wenig, um vollends zu begeistern. Gut gelöst wurde hingegen die Immersion, die gerade bei Rutsch- und Balancepassagen sowie bei der Begegnung mit den riesigen Monstern zum Tragen kommt. Grafisch ist das Spiel zwar stimmungsvoll, aber dennoch etwas zu detailarm und beliebig, als dass es mich vom Hocker gerissen hätte. Dennoch ist Eden Tomorrow ein vom Grundgedanken her gut gelöstes First-Person-VR-Adventure, bei dem aber mehr drin gewesen wäre.

Positiv

  • Mensch und Drohne spielbar
  • Atmosphärische außerirdische Welt
  • Schleichpassagen
  • Gute Immersion beim Rutschen und Balancieren
  • Kleinere Schieberätsel

Negativ

  • Story zu beiläufig
  • Grafik nicht auf ganz hohem Niveau
  • Zu wenig Abwechslung in den Aufgaben
  • Kurze schwarze Bildschirme stören Mittendrin-Gefühl
70
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Eden Tomorrow

Publisher:Sony
Entwickler:Soulpix
Release Datum:12. Februar 2019
Kurzbeschreibung:Ein exklusives VR-Adventure für Sonys PSVR.

Verfügbar für

Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

Es gibt noch keine Kommentare.


Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Top