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Digimon Story Cyber Sleuth

Von Daniel Walter am 10. Februar 2016 in Review

Zu Beginn des Spiels befinden wir uns in einem klassischen Chatroom. Nach einem längeren Gespräch über die Welt EDEN, einer Art „Second Life“, in der Nutzer über Avatare miteinander kommunizieren können, verabreden wir uns mit zwei anderen Chattern in der besagten Welt, um den dort allgegenwärtigen Hackern auf den Grund zu gehen. Diese sind überall in EDEN mit ihren Digital Monsters – kurz Digimon – unterwegs und richten dort angeblich großen Schaden an. Nachdem wir uns in EDEN eingeloggt haben, versuchen wir, unsere Freunde in der digitalen Welt zu finden. Dazu sind einige Dialoge mit den anwesenden virtuellen Menschen nötig, da unser Charakter offensichtlich keine Ahnung hat, wo er sich genau befindet. Nach einiger Zeit erfahren wir schließlich von einem ominösen Hacker die URL des Aufenthaltsortes unserer Freunde und können diesen anschließend mithilfe eines Transportterminals erreichen. Der Ort hört auf den Namen Kowloon Level 1. Kurz nach unserer Ankunft lernen wir eine der beiden Personen kennen, die wir bisher nur im Chat getroffen haben. Sie heißt Nokia und macht uns erst einmal Vorwürfe, weil wir in ihren Augen viel zu spät zum Treffen erschienen sind. Unser zweiter Mitstreiter, Arata, wirkt dagegen etwas ruhiger und ausgeglichener und heißt uns kurze Zeit später ebenfalls in EDEN willkommen.

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Es dauert nicht lange, bis wir Bekanntschaft mit einem Hacker namens Mr. Navit machen, den wir ebenfalls schon im Chatroom gesehen haben. Dieser hackt sich kurzerhand in die Avatare der drei Freunde und installiert in ihren Profilen ein Programm, das ihnen fortan den Zugang zur Welt der geheimnisvollen Digimon gewährt. Durch die installierte Software sind die Jugendlichen nun plötzlich selbst unwillentlich zu einem der berüchtigten Hacker geworden, die sie eigentlich bekämpfen wollten. Da Mr. Navit ebenfalls dafür gesorgt hat, dass sich die Drei nicht mehr aus EDEN ausloggen können, bleibt ihnen keine andere Wahl, als sich erst einmal mit ihren neu gewonnen Fähigkeiten abzufinden. Nachdem sich Mr. Navit aus dem Staub gemacht hat, versucht Arata, ihm zu folgen, in der Hoffnung, das eigene Profil wieder von der Schadsoftware befreien zu können. In dem Abenteuer, das uns von nun an erwartet, erfahren wir nicht nur nach und nach alles über die Geheimnisse der Digimon, sondern lernen zudem, dass es nicht nur böse Hacker in der digitalen Welt gibt. Was das alles mit uns zu tun hat und wer hinter dem mysteriösen Mr. Havit steckt, offenbart sich uns im Laufe einer spannenden Reise.

Gameplay

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Die Welt EDEN besteht aus mehreren Arealen wie dem Eingangsbereich, dem Community Center sowie verschieden Ebenen, in denen sich wilde Digimon aufhalten und wo somit auch die Kämpfe stattfinden. Wir können in den verschiedenen Bereichen mit allen anwesenden Avataren reden und so nützliche Informationen erhalten. Jeder Charakter, der storyrelevante Details für uns parat hält, wird mit einem geschlossenen Schloss über dem Kopf markiert. Wir können Ihn im Gespräch mithilfe bestimmter Keywords dazu bringen, uns diese Informationen mitzuteilen. Haben wir das geschafft, wird die jeweilige Person anschließend mit einem geöffneten Schloss markiert.

Um neue Areale erkunden und bereisen zu können, benötigen wir die URL des entsprechenden Ortes. Sobald wir diese kennen, lassen sich die speziellen Teleportationsplattformen im Boden nutzen, um von einem Bereich EDENs zum nächsten zu gelangen. Nach dem Prolog können wir uns deutlich freier in der Welt bewegen und gelangen nun auch zu den Arealen, in denen die wilden Digimon unterwegs sind. Damit wir uns auch dort zurechtzufinden, steht uns eine kleine Karte in der rechten oberen Ecke des Bildschirms zur Verfügung. Hier werden uns nicht nur die Umgebung, sondern auch Standorte von Kisten sowie nutzbare Access-Points angezeigt. Was es mit diesen speziellen Punkten auf sich hat, erfahrt ihr zu einem späteren Zeitpunkt im Test.

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Nach der Begegnung mit einem geisterhaften Jungen, einer Art Hilfsprogramm in EDEN, erhalten wir endlich unser erstes Digimon. Ähnlich wie bei Pokémon können wir zu Beginn aus drei unterschiedlichen Typen unseren Favoriten wählen. Zu Wahl stehen Terriermon, ein Tierdigimon, Palmon, ein Pflanzendigimon, sowie Hagurumon, ein Maschinendigimon. Jedes der Startdigimon nutzt andere Elemente und verfügt daher über individuelle Attacken und Fähigkeiten.

Im darauffolgenden ersten Kampf können wir unseren neuen Gefährten, der übrigens auch außerhalb des Kampfbildschirms zu sehen ist, direkt einsetzen. Bevor es losgeht, erklärt uns ein Tutorialbildschirm die verschiedenen Anzeigen im Kampfbildschirm. Dieser hält Informationen wie den Status unseres Digimons, die verbliebenen HP des Gegners oder die Timeline mit der Reihenfolge der Angriffe für uns parat. Auf diese Weise lässt sich unser Vorgehen im Kampf besser planen und wir können entsprechend die richtigen Angriffe wählen. Wie in klassischen japanischen Rollenspielen vertraut auch „Digimon Story: Cyber Sleuth“ auf rundenbasierte Kämpfe.

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Die Erfahrungspunkte, die nach einem Sieg eingefahren werden, helfen unseren Digimon dabei, sich weiterzuentwickeln. Mit jeder Stufe, die sie aufsteigen, stehen neue Attacken und Fähigkeiten bereit. Insgesamt kann jedes Digimon bis zu 20 verschiedene Angriffe und Fertigkeiten erlernen. Ab der zwanzigsten Fähigkeit ist es dann erforderlich, alte, nicht so oft genutzte Talente durch neue zu ersetzen, falls man diese fortan nutzen möchte.

Durch Drücken des X-Buttons lassen sich die verschiedenen Angriffe auswählen. Neben dem Standardangriff verfügen die Digimon auch über spezielle Skills, die sich von Typ zu Typ unterscheiden. Diese sind mächtiger als die Standard-Attacke, benötigen aber dafür auch Angriffspunkte. Weiterhin bietet uns das Kampfmenü die Möglichkeit, nützliche Items einzusetzen sowie den Verteidigungsmodus zu aktivieren, in dem unser Digimon wesentlich weniger Schaden nimmt, dafür aber auch in dieser Runde nicht angreift. Im Automodus, der sich über den Option-Button nutzen lässt, greift unser aktives Digimon nach eigenem Ermessen an. Durch Drücken der R1 und der X-Taste ist es zudem möglich, aus einem Kampf zu fliehen.

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Die wilden Digimon, die uns während unserer Reise angreifen, sind in der Spielwelt nicht zu sehen. Sobald wir einem Monster begegnen, wechselt das Spiel zum Kampfbildschirm, der durch eine kurze Sequenz eingeleitet wird. Jedes Mal, wenn wir einem bestimmten Digimon begegnen, scannen wir automatisch seine Daten und fügen diese nach und nach zu einem kompletten Datensatz zusammen. Sobald wir mindestens 100% erreicht haben, ist es möglich, die Daten zu nutzen, um dieses Digimon zu materialisieren und anschließend selbst im Kampf zu nutzen.

Um dies zu tun, müssen wir einem DigiLab einen Besuch abstatten. Dieses erreichen wir über die bereits erwähnten Access-Points, die wir sowohl in EDEN als auch in der realen Welt finden können. Im DigiLab ist es möglich auf die sogenannte DigiBank zugreifen. Hier können wir sehen, welche Digimon sich von uns bereits materialisieren lassen. Ist der Materialisierungsvorgang abgeschlossen, können wir die neu erschaffenen Wesen entweder unserem aktuellen Team hinzufügen oder auf der Reserve-Bank deponieren, bis wir sie brauchen. Gefällt uns ein Digimon nicht mehr, ist es zudem möglich, dieses wieder zu entmaterialisieren. Das DigiLab bietet uns aber noch weitere nützliche Funktionen wie das Heilen unserer angeschlagenen Digimon oder das Kaufen von nützlichen Items wie HP- oder AP-Auffüllern.

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Grafik

Die comichafte Grafik transportiert die futuristische, digitale Fantasiewelt sehr gut, wirkt allerdings insgesamt schon sehr retro. Die hellen Farben sorgen für eine angenehme und positive Atmosphäre und schaffen ein perfektes Asia-Feeling. Man fühlt sich eigentlich während der gesamten Reisen so, als würde man durch eine Welt der früheren Pokémon-Spiele laufen, die nun aber in 3D erstrahlt. Während der storyrelevanten Dialoge erscheinen die Charaktere in einem speziellen Dialogfenster und schauen von dort aus quasi direkt in die Kamera. Auf diese Weise wird die klassische Darstellung etwas unterbrochen, was für eine nette Abwechslung sorgt. Diese wird auch durch Ausflüge in die reale Welt sowie durch Reisen durch das Digital-Network sichergestellt, in dem wir als körperloser Pixelmensch umher schweben.

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Sound

Das Geschehen auf dem Bildschirm wird durch elektronische Beats im J-Pop Style untermalt. Hierzu gesellen sich hin und wieder poppige E-Gitarrenklänge, die perfekt zur spacigen Umgebung passen. Während der Kämpfe ist die Musik deutlich vordergründiger und hektischer als im regulären Bewegungs-Modus, was für zusätzliche Spannung sorgt und die Aktionen treffend in Szene setzt. Nur die storyrelevanten Dialoge bieten uns eine japanische Sprachausgabe, alle anderen erscheinen lediglich als Text auf dem Bildschirm. Die Untertitel sind auf Englisch gehalten und lassen sich sehr gut verfolgen, sodass wir auch alle Facetten der Story nachvollziehen können.

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Fazit

„Digimon Story: Cyber Sleuth“ dürfte alle Fans der beliebten Pokémon-Reihe sehr schnell begeistern. Der Grundablauf ähnelt dem Nintendo-Titel sehr, er wurde allerdings durch zahlreiche Ergänzungen erweitert und ist daher absolut eigenständig zu betrachten. Die futuristische Spielwelt und die dargebotene Story erfüllen so ziemlich jedes Klischee eines japanischen Rollenspiels. Auch die rundenbasierten Kämpfe sowie die musikalische Umsetzung gliedern sich nahtlos ein und sollten jeden Manga-Fan rundum zufrieden stellen. Die schrille japanische Sprachausgabe sowie die sehr bunte Farbgestaltung des Titels werden hingegen dem einen oder anderen auch sicherlich etwas zu viel sein. Wenn man aber gewillt ist, sich darauf einzulassen, erhält man hier ein kurzweiliges, unterhaltsames Rollenspiel, das uns in alte Gameboy-Zeiten zurückversetzt und für ein äußerst angenehmes Retro-Feeling sorgt. (Daniel Walter)

Positiv

  • Toller Retro-Charme
  • Atmosphärische, futuristische Spielwelt
  • Perfekt für alle Fans der Pokémon-Reihe

Negativ

  • Schrille japanische Sprachausgabe
  • Viele bunte Farben
82
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Digimon Story Cyber Sleuth

Release Datum:5. Februar 2016

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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