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Dead Cells – Actionreicher 2D-Plattformer mit dem Schwierigkeitsgrad von Dark Souls

Von Dominik Probst am 6. September 2018 in Review

Verbindet man die Schwierigkeit von Dark Souls mit den typischen Eigenschaften des Metroidvania-Genres und kreuzt das Ganze noch mit hübschen 2D-Grafiken, bekommt man einen Action-Plattformer namens Dead Cells. Headup Games vertreibt das Spiel seit Kurzem als physische Boxen mit inkludiertem Artbook. Ob man auch unterwegs mit dem Titel Spaß haben kann, zeigt unser Test der Nintendo-Switch-Version.

Ein grünes Etwas fällt durch eine Röhre in einen riesigen Raum, in dem ein gigantisches Skelett im Hintergrund liegt. Dieses Etwas wabbelt und rollt zu einer kleinen Leiche und übernimmt diese. Ein paar Sekunden später übernehmen wir das Kommando über diese Kreatur und so beginnt unser Abenteuer. Ein wirklich sehr kurzes Tutorial und einen Doppelsprung später treffen wir auf eine menschliche Kriegerin. Sie erzählt uns, dass wir von den Toten auferstanden sind und uns zum Sprechen eine Zunge fehlt. Außerdem erfahren wir, dass unser Charakter nicht mehr sterben kann. Wieso? Keine Ahnung. Da das doch alles relativ seltsam klingt, sollten wir der Sache auf den Grund gehen.

Auf dem Weg durch die größtenteils prozedural kreierten Level treffen wir auf die verschiedensten Gegnertypen, von denen uns keiner in geringster Weise freundlich gesinnt ist. Um diese aus unserem Umfeld zu entfernen, gibt es etliche verschiedene Waffen. Neben Nahkampfwaffen wie Schwertern, Hammern oder Peitschen, oder aber Fernkampfwaffen wie dem typischen Bogen, gibt es zusätzlich noch einsetzbare Gegenstände, die meist Granaten, Fallen oder Selbstschussanlagen sind. Jeder Kampf könnte unser letzter sein, deswegen gilt es, jeden Schritt des Gegners vorauszusehen und seinen Angriffen rechtzeitig auszuweichen. Mit unserer Rolle und unserem Doppelsprung lässt sich das meist gut bewerkstelligen.

Das Looten und Leveln kommt in Dead Cells auch nicht zu kurz. Jede getötete Kreatur hinterlässt uns ein wenig Geld, mit etwas Glück auch mal hin und wieder einen Edelstein, der natürlich mehr wert ist, oder aber eine neue Waffe beziehungsweise ein neues Rezept. Mit unserem Geld lässt sich im Shop neue Ausrüstung kaufen, mit dem Rezept lassen sich hingegen weitere Gegenstände freischalten. Unsere Feinde hinterlassen auch ab und zu ihre Zellen, die der Dreh- und Angelpunkt von Dead Cells sind. Je mehr wir in jedem Level sammeln, desto mehr können wir freischalten.

Nach jedem absolvierten Abschnitt kommen wir in eine Hubwelt, in der wir die gesammelten Rezepte abgegeben und die Zellen ausgeben müssen. Es können auch Upgrades gekauft werden, die permanent zum Beispiel die Anfangswaffen gegen bereits freigeschaltete tauschen, oder wir erhalten eine Lebenstrankladung. Wir dürfen uns auch pro Besuch der Hubwelt je eine Mutation aussuchen, bis wir maximal drei verschiedene besitzen. Diese stärken beispielsweise unsere Lebenskraft, geben uns ein Extraleben oder erhöhen die Munitionsanzahl unserer Fernkampfwaffe.

Ein weiteres Highlight ist, dass jeder Spielertyp gefördert und bespaßt wird. Zum einen wären da die Entdecker, die jedes Level komplett erkunden, jeglichen Gegner erledigen und alles einsammeln wollen. Es gibt Schatztruhen, die geöffnet werden wollen, versteckte Gänge die gefunden werden können oder auch mal Räume, die ein wenig Hintergrundgeschichte liefern. Je mehr man sich umsieht, desto eher findet man auch mal ein Upgrade, mit dem einer der drei folgenden Werte gesteigert werden kann: Brutalität, Taktik und Überleben. Jede Waffe skaliert auf einem oder mehreren Werten. Mit jedem Upgrade erhöht sich der Schaden der damit skalierenden Waffen um 15 Prozent. Bei der Lebensenergie verhält es sich ähnlich, nur das der Wert, um den es sich erhöht, jedes Mal weniger wird.

Der andere Spielertyp wäre der schnelle, alles auf dem kürzesten Weg wegprügelnde Spieler. Damit auch dieser nicht in ein Defizit der Zellen und Upgrades gelangt, gibt es in jedem Level ein Zeittor, dass sich nach wenigen Minuten Spielzeit schließt. Dort befinden sich neben einem Container mit etlichen Zellen auch Geld und möglicherweise Upgrades oder Waffen.

Das Wichtigste an Dead Cells, was wir bisher noch nicht angesprochen haben, ist, dass es keine Checkpoints gibt, sondern der Tod permanent ist. Die Entwickler sagen „Kill, die, learn, repeat.“, und genauso ist es: Töten, sterben, lernen, wiederholen. Mit jedem Tod lernen wir etwas Neues kennen, kommen damit schneller voran, wissen, worauf wir achten müssen. Bis dann ein Bosskampf kommt und man doch wieder alles von vorne beginnen muss. Der Wiederspieldrang ist wirklich sehr hoch, da man vielleicht gerade eine neue Waffe freigeschaltet, eine neue Fähigkeit erhalten oder die zündende Idee für den Boss gefunden hat.

Für alle, die noch ein wenig mehr Nervenkitzel suchen, gibt es noch eine tägliche Herausforderung. Hierfür muss allerdings zuerst einmal der allererste Boss gelegt werden. In dieser Herausforderung müssen wir innerhalb von vier Minuten und 30 Sekunden so schnell wie möglich zum Boss gelangen, diesen töten und davor so viele Upgrades und Waffen einsammeln wie nötig.

Unser Abenteuer führt uns durch die verschiedensten Szenerien wie einem Gefängnis, der Kanalisation, den Dächern der Stadt und unter anderem auch einen Glockenturm. Die Hintergründe sind liebevoll gestaltet und es wurden etliche Details eingebunden. Seien es beim Shop für Gesundheitsitems die Küchenutensilien, oder aber im Gefängnistrakt die verschiedenen Zellen, bei denen manche teilweise zerstört sind. In der Kanalisation wimmelt es nur so vor Rohren, giftigen Tümpeln und vermutlich giftigen Rauchschwaden. Wenn wir auf den Dächern der Stadt unterwegs sind, kann man Berge im Hintergrund entdecken, nicht ganz so weit entfernt sind andere riesige Gebäude. Es wird viel mit kleinen, aber feinen Partikelelementen gespielt.

Auch wenn Dead Cells dem Pixelart-Genre angehört, sieht es doch extrem gut aus. Alle Charaktere beziehungsweise Gegner sehen authentisch aus und besitzen viele Details. Auch die Level, in denen wir uns bewegen, sind mit Liebe designed und wirken auch spielerisch gut abgestimmt. Als einzigen Kritikpunkt konnten wir in der Nintendo-Switch-Fassung feststellen, dass Dead Cells in sehr seltenen Fällen ganz kurz hängt und nach maximal einer Sekunde wieder flüssig weiterläuft.

Musikalisch werden wir von verschiedenen Soundtracks unterhalten, die die Atmosphäre der Szenerie würdig unterstreichen und diese intensivieren. Diese sind nicht aufdringlich und lenken dadurch nicht vom eigentlichen Geschehen ab. An den Soundeffekten können wir nichts beanstanden. Alles in allem wurde hier sehr gute Arbeit geleistet.

Fazit

Mit Dead Cells bekommt man ein wirklich faszinierendes, schweres, aber doch unterhaltsames Spiel für die Nintendo Switch. Das in der Box enthaltene Artbook gibt einen kleinen Einblick in die Entwicklungsgeschichte und zeigt unter anderem ein paar verschiedene Häusermodelle oder Charaktermodelle. Die Mischung des Genres Metroidvania mit Dark Souls ist den Entwicklern von Motion Twin gelungen. Auch der Wiederspielwert ist sehr hoch, da sich bei jedem Durchgang so gut wie alles ändern kann. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Dead Cells die Investition wert ist. Vor allem, weil man dank der Switch jederzeit und überall Zugriff auf das Spiel hat.

Positiv

  • Hoher Wiederspielwert
  • Optisch sehr ansprechend
  • Durch hohen Schwierigkeitsgrad fordernd, aber nicht überfordernd
  • Viele Details, Waffen und Freischaltbares

Negativ

  • Geschichte kommt zu kurz
  • In seltenen Fällen hängt die Switch ganz kurz
88
Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

Dead Cells

Publisher:Motion Twin
Entwickler:Motion Twin
Release Datum:7. August 2018
Kurzbeschreibung:Dead Cells - Ein Action-Plattformer für Fans von Metroidvania

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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