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Blair Witch – Der nächste Horror-Hit vom Bloober Team?

Von Nikolas Rau am 15. September 2019 in Review

Blair Witch ist das neue Horror-Spiel des Entwickler-Teams Bloober Team. Nach Layers of Fear und Observer haben sich die Entwickler nun an die Geschichte der Hexe aus den alten Horrorfilmen gemacht. Haben sie es geschafft den Horror der Filme im Spiel umzusetzen und so einen weiteren Horror-Hit geschaffen? Wir haben es für euch getestet.

Story

Die Geschichte von Blair Witch beginnt dramatisch und packend. Als Spieler schlüpfen wir in die Rolle von Ellis, einem ehemaligen Polizisten. Unsere Aufgabe ist es, den verschwundenen Jungen Peter Shannon im Black Hill Forest zu finden. Mit dabei haben wir unseren treuen Hund Bullet, der uns hilft, die Fährte des Jungen aufzuspüren. Irgendwo in dem Wald ist ein Suchtrupp unterwegs, der schon vor unserer Ankunft gestartet ist. Mit diesem haben wir vorerst nur über Funk Kontakt.

Je weiter wir in den Wald hineinkommen, desto mysteriöser und unheimlicher wirkt er. Doch dank Bullet können wir eine Fährte des Jungen ausfindig machen und folgen dieser. Als es Nacht wird, nimmt der Horror weiter Fahrt auf. Es wird schnell klar, dass in dem Wald nicht nur ein Entführer unterwegs ist. Irgendetwas ist in den Wäldern, das nicht natürlich sein kann.

Im weiteren Spielverlauf decken wir immer mehr über das Verschwinden des Jungen und über unseren Spielcharakter Ellis auf. Die Geschichte ist spannend erzählt, flacht aber gegen Ende hin ab und bietet keinen wirklichen Wendepunkt mehr.

Atmosphäre

Die Atmosphäre ist zu Beginn sehr gut gelungen. Der Wald zieht den Spieler in seinen Bann. Teilweise stehen einem die Haare zu Berge und Gänsehaut jagt über den Rücken, wenn es langsam dunkel wird. Das Sichtfeld beschränkt sich nur noch auf die Taschenlampe, die teilweise ausfällt.

Die Entwickler legen dabei wie in ihren Spielen zuvor auch wenig Wert auf viele Jumpscares. Vielmehr arbeiten sie mit der Psyche des Spielers und machen sehr viel durch Beleuchtung und Ton. Leider schaffen sie es nicht, diese Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Im letzten Drittel geht einiges durch Spielmechaniken und durch Eintönigkeit verloren. Gerade das Finale ist eindeutig zu lang und verliert dadurch ungemein an Spannung.

Gameplay

Ein wesentliches Element im Spiel ist der Hund Bullet. Er zeigt uns den Weg durch den Wald und findet unterschiedliche Gegenstände wie Videokassetten und nützliche Gegenstände für uns, mit denen wir die meist recht simple Rätsel lösen können.

Außerdem dient er als Warnsystem, wenn wir angegriffen werden. Unsere Gegner sind teilweise unsichtbar und sehr schnell. Bullet kann sie wittern und uns damit warnen, aus welcher Richtung sie kommen. Dann können wir sie mit unserer Taschenlampe anleuchten und sie verschwinden.

Die Kämpfe sind aber sehr einfach und man muss nur schnell genug die Monster anleuchten. Nach den ersten zwei Passagen sind diese auch nicht mehr gruselig, da man das Muster sehr schnell versteht.

Neben den unsichtbaren Monstern, die uns angreifen, stoßen wir im weiteren Spielverlauf noch auf herumstehende Gegner, die uns zwar nicht direkt angreifen, denen wir uns aber nicht zu sehr nähern dürfen. Außerdem können wir sie nur über unsere Videokamera sehen. Dies wird aber sehr schnell langweilig und anspruchslos.

Als weiteres Werkzeug haben wir eine Videokamera dabei. Mit dieser können gefundene Kassetten abgespielt werden. Diese zeigen oft Stellen, an denen jemand etwas liegengelassen hat, oder wo etwas einstürzt. Zum Beispiel ist auf einem Video Peter zu sehen, wie er einen Baseball fallen lässt. Wenn wir nun genau an der Stelle stehen, an der dies passiert, liegt der Ball auch in der Realität vor uns und wir können ihn aufheben. Durch dieses Element lassen sich viele Rätsel lösen, was am Anfang noch sehr interessant und unterhaltsam ist. Gegen Ende hin häuft es sich aber zu oft und wirkt repetitiv.

Außerdem besitzen wir noch ein Handy und ein Funkgerät. Mit diesen können wir mit dem Suchtrupp und unserer Frau kommunizieren. Die Telefonate mit Ellis Frau sind dazu da, die Vergangenheit des Polizisten noch genauer darzustellen. Die Gespräche mit dem Suchtrupp dienen vor allem um noch ein wenig mehr Atmosphäre in das Spiel zu bringen. Beides ist aber insgesamt nicht wirklich relevant für die Spielmechaniken.

Technik

Die Grafik des Spiels ist an sich gut gelungen. Zwar wirken einige Gegenstände etwas matschig, aber der Wald wirkt mit der Beleuchtung und seiner Vielfalt liebevoll gestaltet. Es kommt schnell das Gefühl auf, dass man sich wirklich in diesem Wald befindet. Auch die wenigen Charaktere, denen man begegnet, sind gut dargestellt und wirken realistisch. Da die Monster unsichtbar und nur als Schatten zu sehen sind, ist das zwar sehr einfach umgesetzt, hebt aber dadurch die Atmosphäre noch einmal an.

Großes Problem ist allerdings, dass das Spiel eine sehr hohe Anforderung an den PC stellt. Auf höchsten Einstellungen war das Spiel sehr ruckelig und kaum spielbar. Zwar arbeiten die Entwickler weiter daran, es zu optimieren, aber bisher hat es nur kleine Verbesserungen gegeben.

Auf mittleren Einstellungen ließ sich das Spiel aber ohne Probleme mit relativ stabiler Bildrate spielen.

Außerdem gab es noch einige Bugs. Beim Testen ist der Hund einmal hängen geblieben und konnte sich nicht mehr bewegen, ein anderes Mal hing die Spielfigur fest. Ab und an trifft man auch auf unsichtbare Wände, was ein wenig auf die Atmosphäre drückt.

Sound

Der Sound ist eine der großen Stärken des Spiels. Er ist durchweg sehr gut gelungen, da die Entwickler es schaffen, im richtigen Moment Musik zu spielen oder einfach auch mal nur die Geräusche des Waldes nutzen, um eine enorm dichte Atmosphäre zu schaffen. Zu Beginn kann man noch schön die Vögel zwitschern hören, während im weiteren Verlauf die Waldgeräusche von Stimmen abgelöst werden, die uns etwas zuflüstern.

Das Spiel ist gut vertont, die Sprecher wirken authentisch und realistisch. Allerdings gibt es nur deutsche Untertitel, das Spiel selbst ist nicht auf Deutsch vertont.

 

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Spiel gerade zu Beginn ein atmosphärisches Horrorspiel darstellt, wie man es von Bloober Team gewohnt ist. Allerdings lässt es im letzten Drittel in fast allen Bereichen enorm nach. Die Geschichte bekommt keine Wendung mehr, ist also sehr vorhersehbar, die Atmosphäre und der Gruselfaktor bauen stark ab.

Auch das Finale beginnt zwar sehr stark, baut dann schnell wieder ab, was den tollen Ansätzen aus dem ersten Teil des Spiels leider nicht gerecht wird.

Für Genre-Fans ist es auf jeden Fall interessant, gerade wegen dem Gefühl durch den Black Hill Forest zu laufen und sich vor Angst kaum rühren zu können. Aber auch Spieler, die sich gerne gruseln, dabei aber ein einfaches Spiel haben möchten, das teilweise mehr wie ein Walking-Simulator wirkt, könnten hier ein interessantes Spiel finden.

 

Positiv

  • Sehr guter Sound
  • Teilweise enorm starke und gruselige Atmosphäre
  • Zu Beginn interessante Story
  • Gute Grafik
  • Toller Begleiter (Bullet)

Negativ

  • Atmosphäre, Story und Gameplay flachen im letzten Drittel des Spiels ab
  • Sehr hohe Hardware-Anforderungen
  • Viele kleine Bugs
68
Nikolas Rau

Geschrieben von: Nikolas Rau

Kinderpfleger und angehender Erzieher. Großes Hobby natürlich PC-Spiele, dabei gerne auch neue und innovative Dinge aus dem Bereich Indie. Neueinsteiger in der Branche.

Blair Witch

Publisher:Bloober Team
Entwickler:Bloober Team
Release Datum:30. August 2019

Verfügbar für

Genre

|

USK Alterseinstufung

Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.

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