Da aller guten Dinge drei sind, haben wir uns auch die dritte Episode des Film Noir Adventures Bear with me für euch angeschaut. Ob der außergewöhnliche Humor auch im neusten Teil zu finden ist und ob die Rätsel und atmosphärischen Orte in Sachen Qualität mit denen der beiden Vorgänger mithalten können, erfahrt ihr in unserem Test.
Gleich eines vorweg, dank der Zusammenfassung des bisher Erlebten, die uns vor Spielbeginn als kleine Sequenz gezeigt wird, müssen wir uns keine Gedanken darüber machen, ob wir noch alle wichtigen Geschehnisse in Erinnerung haben. Alle relevanten Eckpunkte werden in aller Kürze noch einmal zusammengefasst, was es theoretisch sogar möglich macht, Episode drei zu spielen, ohne die vorhergehenden gespielt oder beendet zu haben.
Getrennte Wege
Da sich die Wege von Amber und ihrem bärigen Partner, dem Detektiv Ted, kürzlich getrennt haben, finden wir das junge Mädchen zu Beginn der neuen Episode alleine in einem verschlossenen Raum wieder, aus dem es zu entkommen gilt. Um dies zu schaffen, müssen wir uns die Umgebung in guter alter Point-and-Click-Manier ganz genau anschauen. Auf diese Weise entdecken wir nicht nur nützliche Gegenstände, sondern finden auch nach und nach heraus, was es mit dem mysteriösen Kreidesiegel auf dem Boden auf sich hat und wie uns dieses aus unserer misslichen Lage heraushilft. Dadurch wird gleich zu Beginn unser Rätselgeschick auf die Probe gestellt, sodass wir uns ohne Umwege mitten im Spielgeschehen befinden.
Ist das Rätsel gelöst, wechselt die Perspektive und wir erfahren anhand eines wunderbar inszenierten Comics, wie Ted die Trennung von Amber erlebt hat und wie sich ihre Beziehung zueinander in all der gemeinsamen Zeit entwickelt hat. Sobald er seine Gedanken zu Ende gedacht hat, finden wir uns mit dem Bären in einer Bar wieder, wo er nach einiger Gesprächszeit mit dem Barkeeper und einem der Gäste den Entschluss fasst, dass er Amber suchen und den Fall mit ihr zusammen lösen möchte. Wie das Abenteuer in Paper City weiter geht, findet ihr am besten selbst heraus, denn mehr wollen wir an dieser Stelle nicht preisgeben, um Spoiler zu vermeiden.
Never change a winning team
Ted erfreut uns wie gewohnt mit herrlich bösartigen Sprüchen und schreckt auch nicht davor zurück, die mittlerweile gängige Praxis, unfertige Videospiele auf den Markt zu bringen und sie dann erst nach und nach wirklich spielbar zu machen, deutlich zu kritisieren. Diese Selbstironie der Entwickler, die auch an anderen Stellen immer wieder durchblitzt, ist einer der Punkte, die das Adventure zu einem von Grund auf sympathischen Titel machen.
Um Bear with me zu mögen, muss man natürlich bereit sein, die Räume genau zu untersuchen, was für Genrefans aber definitiv kein Minuspunkt sein sollte. Natürlich ist das Adventure zudem sehr textlastig, was aber in Anbetracht der unterhaltsamen Äußerungen und der zahlreichen Anspielungen auf die reale Welt nicht wirklich ein Problem darstellt.
Die Schauplätze, die erneut mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden, sind hingegen klare Pluspunkte des Adventures, das uns seit der ersten Episode mit einer ganz besonderen Atmosphäre überzeugt. Ebenfalls gut gelungen ist die Tatsache, dass wir aufgrund der Trennung der beiden Protagonisten verschiedene Räume zweimal besuchen. Da jeder Charakter den jeweiligen Raum unterschiedlich wahrnimmt, lohnt es sich auch beim zweiten Besuch, die unterschiedlichen Objekte anzuklicken, um neue Kommentare zu erhalten oder neu aufgetauchten Objekte zu entdecken.
Falls wir in einem Dialog einmal nicht weiter kommen, ist es ratsam, sich mit verschiedenen anderen Leuten in der Umgebung zu unterhalten, die eventuell weitere Informationen für uns haben. Mit diesen Hintergrundinfos ergeben sich dann mit etwas Glück neue Antwortmöglichkeiten, mit deren Hilfe wir in dem festgefahrenen Gespräch doch noch vorankommen. Durch den Einsatz solcher Stilmittel wird das Vorgehen in Bear with me vielschichtig und interessant, da wir dazu animiert werden, um die Ecke zu denken.
Fazit:
Die dritte Episode von Bear with me führt genau das fort, was uns schon in den ersten beiden Abschnitten begeistert hat. Stimmungsvolle Orte treffen auf wunderbar gezeichnete Charaktere sowie einen markanten, teils bösartigen Humor, der das Adventure aus der Masse heraushebt. Wir waren auch vom neusten Abschnitt sehr angetan und wären einer erneuten Fortsetzung nicht abgeneigt.
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