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AO International Tennis – Erlebt die Australian Open

Von Daniel Walter am 15. Mai 2018 in Review

Mit AO International Tennis ist ein Spiel für Tennisfreunde erschienen, das einen großen Wert auf Realismus legt. Ob uns der Titel, der mit der offiziellen Australian Open Lizenz daher kommt, überzeugen konnte, verrät euch unser Test.

Werdet zum Tennisstar

Wie bei Sportspielen üblich bietet uns auch AO International Tennis mehrere Spielvarianten, die zu Beginn ausgewählt werden können. Herzstück der Simulation ist die Karriere, auf die wir uns zunächst konzentrieren möchten. Bevor es losgeht, können die Rahmenbedingungen für die Karriere festgelegt werden. Hier entscheiden wir, wie viele Spiele für einen Satz benötigt werden oder auch wie viele Sätze es für einen Sieg braucht. Darüber hinaus können wir bestimmen, ob bei Gleichstand am Ende ein Tiebreak entscheidet, oder, ob so lange gespielt wird, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat. Bleiben wir bei den Standardeinstellungen, werden sechs Spiele zum Satz sowie drei Sätze zum Sieg benötigt. Beim Stand von 6:6 kommt es zum Tiebreak, das mit sieben Punkten gewonnen werden kann. Bei den Frauen verkürzt sich die Distanz hingegen auf zwei Sätze, so, wie wir es aus den Fernsehübertragungen kennen. Auch der Schwierigkeitsgrad des Spiels, der vom Anfänger bis hin zur Legende reicht, kann an dieser Stelle eingestellt werden, sodass erfahrene Spieler ebenso auf ihre Kosten kommen wie Neueinsteiger.

Sind die Rahmenbedingungen geklärt, steht die Entscheidung an, ob wir einen männlichen oder einen weiblichen Charakter auf seiner Karriere begleiten wollen. Anschließend stellt uns das Spiel vor eine weitere wichtige Entscheidung. So ist es möglich, entweder die Kontrolle über einen bekannten Profispieler zu übernehmen oder einen eigenen Charakter zu designen. Bei den Profis stehen uns zum Beispiel Angelique Kerber, Karolina Pliskova oder auch Rafael Nadal zur Wahl. Es fehlen leider bekannte Größen wie Stan Wawrinka, Roger Federer oder auch Andy Murray, aber fehlende Lizenzen überschatten im Grunde jedes zweite Sportspiel. Die Spieler, die es in die Auswahl geschafft haben, überzeugen aber mit einem realistischen Aussehen und lassen sich auch erkennen, wenn der Name gerade nicht eingeblendet wird. Auf den umfangreichen Charakterdesigner, sowie die Möglichkeit, eigene Logos zu erstellen oder Stadien zu entwerfen gehen wir später noch einmal ein, zunächst soll der Karriere-Modus im Fokus stehen.

Nach der Charakterwahl lassen sich die Fähigkeiten des Spielers individuell anpassen. Dies geschieht durch Einsatz unseres Startkapitals, mit dem die einzelnen Kategorien wie Volley, Topspin oder Aufschlag aufgewertet werden können. Im Anschluss steht die Wahl des Sponsors an, der während der Karriere für die nötige finanzielle Sicherheit sorgt. Die Art und Weise, wie ein Sponsor den Spieler unterstützt, hängt vom jeweiligen Geldgeber ab. Von manchen Firmen erhalten wir zum Beispiel direkt einen größeren Betrag und werden zudem monatlich mit kleineren Zahlungen unterstützt. Andere Unternehmen verzichten auf die Einmalzahlung und bieten stattdessen einen Bonus für Siege an, zusätzlich zum monatlichen Gehalt. Hier können wir uns überlegen, ob wir lieber direkt einen gewissen Betrag zur Verfügung haben möchten, zum Beispiel um die eigenen Fähigkeiten noch ein wenig aufzuwerten, oder, ob eine Siegprämie nach einem gewonnenen Turnier lukrativer ist. Wir fanden die Tatsache, dass es mehrere Arten von Prämien gibt, sehr gelungen, da das Spiel dadurch eine gewisse Freiheit vermittelt, wodurch der Managercharakter etwas mehr zum Vorschein kommt. Zusätzlich zum Sponsor können wir uns für ein sogenanntes Unterstützungsteam entscheiden. Dieses hat positive Auswirkungen auf unsere Regeneration, unsere Form oder auch auf den Trainingseffekt. Je besser das Team ist, desto größer sind die Auswirkungen auf den Spieler. Starten wir die Karriere, ist der Geldbeutel natürlich noch nicht so prall gefüllt, wodurch lediglich günstige oder kostenlose Teams zur Verfügung stehen, die dann natürlich auch nur einen geringen Bonus mit sich bringen.

Quelle: bigant.com

Im Karrieremodus arbeiten wir uns von Woche zu Woche durch die laufende Saison und können selbst entscheiden, an welchen Turnieren wir teilnehmen möchten. Zu viele sollten es nicht sein, da der Spieler auch Zeit braucht, um sich von den Strapazen zu erholen. Zu welchen Turnieren wir zugelassen sind, hängt von der Ranglistenposition ab. An kleineren Turnieren kann auch teilgenommen werden, wenn man keine oder nur eine niedrige Ranglistenposition besitzt, die Grand Slams sind natürlich den Top-Spielern vorenthalten. Die Auswahl an Turnieren pro Woche ist vielfältig, sodass es genügend Möglichkeiten gibt, um Preisgeld und Ranglistenpunkte zu verdienen. Selbstverständlich sind auch die vier großen Turniere des Jahres mit dabei, eine offizielle Lizenz gibt es aber nur bei den Australian Open. Dadurch heißen die French Open „Paris Open“, die US Open „New York Open“ und das Turnier in Wimbledon „London Open“. Bei jedem Spiel können wir entscheiden, ob wir selbst auf den Platz treten möchten oder die Partie lieber simulieren wollen. Dies spart gerade bei kleineren Turnieren etwas Zeit, birgt aber natürlich auch die Gefahr, durch die Simulation ein Match zu verlieren, das man eigentlich hätte gewinnen können. Um dem Spieler zwischen den Turnieren etwas Ruhe zu gönnen, können Pausen eingelegt werden, die die Erschöpfungsanzeige wieder etwas leeren. Zudem ist es möglich, anstatt eines Turniers eine Trainingswoche einzulegen, um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Der Karrieremodus bietet uns zudem zu jeder Zeit Einblicke in unsere Statistiken, sodass wir sehen können, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Insgesamt konnte uns die Karriere mit ihrem übersichtlichen Aufbau, den Entscheidungsmöglichkeiten im Sponsoringbereich sowie dem hervorragenden Charakterdesigner wirklich überzeugen. Vielleicht schafft es der Titel in den nächsten Jahren, noch das eine oder andere große Turnier für sich zu gewinnen, um ein noch professionelleres Erscheinungsbild zu erhalten.

Erstellt euren Spieler und individualisiert euer Spiel

Der Charakterdesigner ist ein echtes Highlight des Spiels und muss sich vor Personensimulationen wie Die Sims definitiv nicht verstecken. Das Aussehen der Charaktere lässt sich wirklich bis ins kleinste Detail anpassen. Gerade die Einstellungsmöglichkeiten im Gesicht sind derart vielfältig, dass man alleine dafür mehrere Stunden einplanen könnte, wenn man Wert auf ein detailliertes Aussehen legt. Von Position, Größe und Form von Nase, Mund oder Ohren bis hin zur Gesichtsbehaarung lassen sich unglaublich viele Elemente anpassen, was für eine Sportsimulation außergewöhnlich ist. Hinzu kommt die Chance, das eigene Outfit, bei dem zwischen den Produkten mehrerer Hersteller gewählt werden kann, nach Belieben einzufärben und mit Logos zu verschönern. Diese lassen sich im zugehörigen Logo-Designer bei Bedarf ebenfalls gestalten, sodass der eigenen Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit, eigene Stadien zu erstellen. Auch hier geizt das Spiel nicht mit Optionen und lässt uns zum Beispiel über Art der Beleuchtung, Anzahl der Sitze, Position und Anzahl der TV-Kameras oder auch über die Verteilung der Sponsoren-Banner entscheiden. Darüber hinaus haben wir Einfluss auf die Vegetation, die Straßenanbindung oder auch die Gebäude, die außerhalb des eigentlichen Tennisgeländes stehen. Selten sind uns in einer Sportsimulation derart viele Individualisierungsmöglichkeiten begegnet, die allesamt wirklich Spaß machen und uns das Spiel nach unseren Vorstellungen verändern lassen.

Temporeiche Duelle auf dem Platz

Kommen wir zum eigentlich wichtigsten Aspekt eines Sportspiels – der Umsetzung auf dem Platz. Auch hier setzt AO International Tennis die Konkurrenz massiv unter Druck. Nicht nur die optische Darstellung der Spieler kann voll und ganz überzeugen. Auch das Spielgefühl und die Steuerung, die uns auf der einen Seite zahlreiche Möglichkeiten der Einflussnahme bietet und andererseits doch sehr leicht zu erlernen ist, kann wirklich überzeugen. So ist es möglich, die ankommenden Bälle durch das simple Drücken von vier unterschiedlichen Tasten auf verschiedene Arten zurückzuspielen, nämlich als Drive, Slice, Topspin oder Lob. Ergänzend hierzu lassen sich die Intensität sowie die Schlagart oder die Richtung anpassen, indem im richtigen Moment die rechte Schultertaste, der rechte oder der linke Stick zusätzlich gedrückt werden. Zudem haben wir Einfluss auf die Wucht des Schlages, die davon abhängt, wie lange die entsprechende Taste gehalten wird. So stehen erfahrenen Spieler zahlreiche Varianten zur Verfügung, mit denen das eigene Spiel anspruchsvoll gestalten werden kann, um dadurch die Gegner zu Fehlern zu zwingen. Wenn man nach Schwachpunkten suchen möchte, lassen sich im Bereich der Präsentation die etwas steifen Zwischensequenzen oder auch die grafische Umsetzung der Zuschauer anführen, die leider recht unecht wirken, sowohl in ihren Bewegungen als auch in ihrer Optik. Hinzu kommen kleinere grafische Patzer wie ein in manchen Kameraeinstellungen stark pixeliges Publikum oder auch die Kleidung, die leider weitestgehend am Körper klebt und sich nicht eigenständig bewegt. Dies sind aber wirklich nur oberflächliche Kritikpunkte, die dem eigentlichen Spielgefühl keinen Abbruch tun.

Spielt alleine oder mit Freunden

Die Auswahl an Spielmodi ist insgesamt überschaubar und bietet dennoch alles, was das Tennisherz begehrt. Neben der Karriere ermöglicht es uns die Simulation, die Australian Open als eigenständiges Turnier zu bestreiten, entweder als Mann oder als Frau. Zudem haben wir die Möglichkeit, im Wettkampf-Modus eigene Turniere zu erstellen, wahlweise im Einzel oder im Doppel, und uns mit der KI oder mit einem Freund an der gleichen Konsole zu messen. Im Doppel kann auch zusammen gespielt werden, was definitiv ein Pluspunkt ist, denn lokale Koop-Spielmodi sind heutzutage leider viel zu selten geworden. Hinzu kommen ein freies Spiel, das uns ohne Umwege auf den Tennisplatz bringt, sowie ein Onlinemodus, in dem wir unser Können in Matches gegen andere Spieler unter Beweis stellen dürfen.

Fazit:

AO International Tennis ist in vielerlei Hinsicht ein sehenswertes Spiel. So kann die Simulation auf dem Platz wirklich überzeugen und bietet ein authentisches Tennisgefühl, bei dem sowohl Anfänger als auch erfahrene Spieler zum Zuge kommen. Auch optisch muss sich der Titel wirklich nicht verstecken, auch wenn es kleinere Fehler gibt, die gerne behoben werden dürfen. Die übersichtlich gehaltene Karriere sowie der Wettkampf-Modus, der ein lokales Koop-Spielen möglich macht, sind ebenfalls gelungen und sollten Tennisfans rundum zufriedenstellen. Die wenigen Lizenzen, sowohl im Bereich der Spieler als auch der Turniere, drücken natürlich ein wenig auf die Stimmung, dem Spielspaß stehen sie aber definitiv nicht im Wege. Abgerundet wird die Sportsimulation durch einen beeindruckend detaillierten Charakterdesigner sowie durch die Möglichkeit, eigene Logos und Stadien zu entwerfen. Ich hatte wirklich eine Menge Spaß mit AO International und bin mir sicher, dass auch andere Tennisfans viele schönes Stunden mit dem Spiel verbringen werden.

Positiv

  • Authentisches Gefühl auf dem Platz
  • Übersichtliche Karriere
  • Wettkampf-Modus mit Koop-Spiel
  • Grandioser Charakterdesigner
  • Eigene Logos und Stadien können entworfen werden
  • Australian Open Lizenz

Negativ

  • Etwas steife Zwischensequenzen
  • Nur ein Grand Slam mit richtigem Namen
  • Wenige lizenzierte Spieler
  • Kleinere Grafikpatzer
80
Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

AO International Tennis

Publisher:Big Ant Studios
Entwickler:Big Ant Studios
Release Datum:08. Mai 2018
Kurzbeschreibung:Mit AO International Tennis ist ein Spiel für Tennisfreunde erschienen, das einen großen Wert auf Realismus legt.

Verfügbar für

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Genre

USK Alterseinstufung

Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.

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