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Anybody Out There: Dead City – Mit dem Smartphone durch die Zombieapokalypse

Von Dominik Probst am 25. Mai 2017 in Review

Mit dem Textadventure Anybody Out There: Dead City macht Headup Games zusammen mit Everbyte den mobilen Markt unsicher. Wer sich fragt, ob ein Textadventure auf dem Smartphone überhaupt Spaß machen kann und ob dies nicht langweilig wird, der findet in unserem Test Antworten.

Alles beginnt, als wir wie gewohnt auf unser Handy schauen und dort eine Kontaktanfrage in unserem Messenger bekommen haben. Ein User namens „Sam“ möchte uns als Freund hinzufügen. Wir kennen niemanden namens Sam, sind aber natürlich trotzdem interessiert, was er oder sie von uns will. Sam meldet sich mit den folgenden Worten „Hallo? Ist da jemand?“ und wir dürfen darauf mit „Ja“ oder „Kenne ich dich?“ antworten. Unser Gespräch geht noch ein bisschen weiter, bis wir herausfinden, dass Sam ein Handy mit unserer Nummer gefunden hat und seither versucht, irgendwie Kontakt zu jemanden herzustellen. Bei uns hat es nun geklappt und Sam ist heilfroh, dass die Welt nur bei ihm untergeht. Er versucht uns zu erklären, was passiert ist, aber das fällt ihm nicht leicht. Irgendwie scheinen sich die Menschen verwandelt zu haben und das Leben von Sam scheint bedroht zu sein. Er braucht eine seelische und moralische Unterstützung und die hat er in uns gefunden. Wir dürfen ihn nun durch die Zombieapokalypse begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Geschichte, die nur durch Textnachrichten im Messenger erzählt wird, zieht den Spieler in seinen Bann. Man baut eine Verbindung zu Sam auf, auch wenn man nicht einmal weiß, ob Sam ein Junge oder ein Mädchen ist, geschweige denn wie alt er oder sie ist. Im Laufe des Spiels kann man einige Infos über Sam herausfinden, die so etwas Tiefe geben. Hin und wieder werden auch wir nach persönlichen Infos gefragt, ob wir zum Beispiel Geschwister haben oder was wir sonst so mögen.

Der Ablauf von Anybody Out There: Dead City ist immer der gleiche: Wir warten darauf, dass Sam fertig geschrieben hat, danach dürfen wir aus zwei Antwortmöglichen wählen und ihm so antworten. Oftmals ist unsere Antwort eine Entscheidung, die Sam dann durchführt. Zum Beispiel ob wir eher der Straße folgen oder einen Weg am Wald bevorzugen, ob wir eine Tankstelle durchsuchen oder lieber weiterlaufen wollen und viele andere.

Das Schöne an unseren Entscheidungen ist, dass Sam dadurch immer eine bestimmte Zeit unerreichbar ist. Man weiß also nie, ob die Wahl positive oder negative Folgen hat. Manchmal wartet man nur wenige Minuten, wie wenn er ein Auto durchsucht. Sollte Sam allerdings schlafen, kann es auch einmal etwas länger dauern. Im Allgemeinen fühlt sich die Wartezeit real und logisch an. Dadurch kategorisiert sich Anybody Out There: Dead City schon selbst als Gelegenheitsspiel, da es nicht an einem Stück durchgespielt werden kann.

Ist Sam wieder erreichbar, lässt er uns eine Push-Benachrichtigung zukommen, die wir beantworten dürfen wann wir wollen. Es hat keinerlei Einfluss auf den Fortschritt, wenn man Sam stundenlang warten lässt. Versucht man immer sofort auf Sams Nachrichten einzugehen, kann man von einigen Tagen Spielzeit ausgehen (inklusive Wartezeiten), was für einen Preis von 0,99 € vollkommen okay ist.

Anybody Out There: Dead City ist in mehrere Tage aufgeteilt, zwischen denen Sam immer schläft. Am Ende jedes Tages gibt es eine kleine Übersicht über unsere Entscheidungen, die wir getroffen haben. Diese werden wie bei den Telltale Spielen mit allen anderen Spielern verglichen. Dadurch kann man herausfinden, ob man Sam an allen Dingen vorbeigeführt hat oder einfach bestimmte Events übersehen oder ausgelassen hat. Es ist weiterhin möglich, Sam durch schlechte Entscheidungen in den Tod zu senden. Sollte das passieren, kann man einfach vom letzten Speicherpunkt aus wieder einsteigen. Das Spiel speichert automatisch an bestimmten Punkten und man selbst kann nicht speichern, was aber auch überhaupt nicht notwendig ist.

Optisch wurde das Spiel, wie oben erwähnt, in einen Textmessenger gepackt, der ein wenig an den WhatsApp-Messenger erinnert. Für das Setting wurde hier natürlich die richtige Entscheidung getroffen. Damit es sich noch mehr wie ein einfacher Messenger anfühlt, wurde auch auf Musik und alle Sounds verzichtet, bis auf ein typisches „Bing“ wenn eine Nachricht abgesendet und empfangen wird.

Fazit:

Ich finde Textadventures eigentlich ganz spannend, da man seine eigene Kreativität anregen muss, um so seine eigene Spielwelt zu kreieren. Für jeden Spieler wird Sam und seine Welt anders aussehen und sich anders anfühlen. Gefallen hat mir besonders die Geschichte, da ich mich ein wenig in Sam hineinversetzen konnte. Auch die Wartezeiten gefallen mir ganz gut, da dem Spiel so eine Tiefe gegeben wird und man das Gefühl hat, dass unsere Entscheidungen etwas bewirken. Und für 0,99 € kann man nichts falsch machen.

Positiv

  • Wartezeit zwischen Aktionen
  • Schöne Geschichte
  • Kommunikationsmedium entspricht dem heutigen Standard

Negativ

  • Immer nur zwei Antwortmöglichkeiten
77
Dominik Probst

Geschrieben von: Dominik Probst

Informatik-Student und Webdesigner. Nebenbei noch als Yoga-Lehrer tätig. Gamer aus Leidenschaft seit meiner Kindheit, mit einem Faible für die komplette "The Legend of Zelda"- und "Halo"-Reihe.

Anybody Out There: Dead City

Publisher:Headup Games
Entwickler:Everbyte
Release Datum:18. Mai 2017

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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