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Aragami: Als Rachegeist durch asiatische Landschaften schleichen

Von Daniel Walter am 15. Oktober 2016 in Review

In „Aragami“ schlüpfen wir in die Rolle eines untoten Assassinen, der sich durch wunderschöne asiatische Landschaften meuchelt und dabei die Kraft der Schatten für sich nutzen kann. Was ihr von dieser ungewöhnlichen Kombination erwarten könnt, zeigen wir euch in unserem Test.

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Zu Beginn des Spiels erwacht unser Charakter durch eine zarte weibliche Stimme, die ihn immer wieder ruft und ihn auffordert, ihr zu folgen. Nachdem sich unser Blickfeld aufgeklart hat, finden wir uns in einer friedlichen asiatischen Umgebung wieder und ehe wir es uns versehen, steht eine junge Frau namens „Yamiko“ vor uns. Sie erklärt uns, dass wir ein „Aragami“ sind, ein rachsüchtiger Geist, den sie mit einem uralten Ritual beschworen hat.

Wir erfahren weiterhin, dass ihr Volk von einem Clan namens „Kaiho“ angegriffen und zudem seines Landes beraubt wurde. Auch offenbart sie uns, dass wir gar nicht mit ihr selbst, sondern nur mit einem Abbild kommunizieren. Die echte Yamiko wird in einem Tempel fernab unseres aktuellen Aufenthaltsorts festgehalten. Da sie selbst daher nicht in der Lage ist, die Kaiho aufzuhalten, bittet sie uns um Hilfe und führt uns kurz darauf auch zu unserer Waffe, einem traditionellen asiatischen Schwert. Auf dem Weg dorthin lernen wir zudem die grundlegende Steuerung des Spiels kennen.

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An dieser Stelle beginnt unsere Reise, während der wir eine blutige Schneise in die Spielwelt schlagen, um so nach und nach den Kaiho-Clan zu vernichten und unsere Beschwörerin zu befreien.

Gameplay

Unser „Aragami“ kann mithilfe der sogenannten Schattenessenz verschiedene Fähigkeiten nutzen. Da hierbei die Essenz verbraucht wird, ist es erforderlich, diese immer wieder in den Schatten aufzuladen. Ob die Schattenessenz gerade aufgeladen ist oder nicht, erkennen wir anhand der Farbgebung der Symbole auf dem Rücken unseres Assassinen. Sind sie weiß, können die Schatten genutzt werden, bei einer roten Farbgebung ist dagegen ein Abstecher zu einem schattigen Ort erforderlich.

Helles Licht sorgt hingegen dafür, dass wir Schattenessenz verlieren. Daher sollten wir uns nicht zu lange in der Nähe von Lichtquellen jeder Art aufhalten. Außerhalb der Schatten können uns unsere Feinde außerdem sehr viel besser sehen, was eine heimliche Attacke nahezu unmöglich macht.

Eine der zahlreichen Fähigkeiten unseres Kämpfers ist der Schattensprung. Dieser ermöglicht es uns unter anderem, durch geschlossene Tore in den nächsten Schattenbereich zu springen. Auch können wir mithilfe des Sprungs sehr leicht höher gelegene Schattenareale erreichen. Der Schattensprung lässt sich durch Drücken der R1-Taste nutzen. Mithilfe des Sprungs ist es aber auch möglich, kleinere Abgründe zu überspringen. Hierfür müssen wir die R1-Taste gedrückt halten und die dann sichtbare Markierung auf das gewünschte Ziel ausrichten.

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Da der Schattensprung aber nur dann möglich ist, wenn sich am gewünschten Zielort auch ein schattiger Ort befindet, lernt unser Assassine schon nach kurzer Zeit das Erschaffen eines eigenen Schattens, um auch an die Orte springen zu können, die vorher noch zu hell waren. Dies ist durch Drücken und Halten der R2-Taste möglich. Allerdings müssen wir hier darauf achten, dass die erschaffenen Schatten nur eine sehr begrenzte Zeit lang sichtbar sind, bevor sie wieder verschwinden und dann nicht mehr anvisiert werden können.

Im Kampf stehen uns verschiedene Angriffsarten zur Wahl. So können wir Gegner, an die wir uns zuvor herangeschlichen haben, mit der Vierecks-Taste heimlich von hinten töten. Durch Drücken der L2-Taste geht unser Charakter in die Hocke, was ein nahezu lautloses Heranschleichen möglich macht. Allerdings müssen wir während der Bewegung auf die Blickrichtung unseres Gegners achten und sollten außerdem, wenn möglich, innerhalb der Schatten bleiben. Falls es doch einmal erforderlich ist, die Schatten zu verlassen, empfiehlt es sich, den Weg durch den beleuchteten Bereich möglichst schnell zu passieren. Das Sprinten erfolgt über die L1-Taste. Heimliche Kills sind aber beispielsweise auch von oben möglich, wenn wir uns direkt über unserem Feind befinden.

Da das Töten eines Gegners nicht vollkommen lautlos erfolgen kann, sollten wir uns vorher einen Überblick über unsere Umgebung verschaffen, um weitere Feinde in der Nähe auszumachen. Darüber hinaus sorgen auch die herumliegenden Leichen für ungewollte Aufmerksamkeit, wodurch wir uns nicht zu lange in deren Nähe aufhalten sollten. Im späteren Verlauf lernt unser Assassine aber auch eine Attacke, bei der keine Leichen zurückbleiben.

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Wenn wir uns im Blickfeld eines Gegners aufhalten, erscheint über seinem Kopf zunächst ein Fragezeichen. In diesem Fall begibt er sich umgehend auf die Suche nach uns und fängt an, seine nähere Umgebung zu untersuchen. Findet er uns nicht gleich, gibt er seine Verfolgung in diesem Stadium aber auch schnell wieder auf und geht zurück an seinen ursprünglichen Standort. Wenn über ihm hingegen ein Ausrufezeichen erscheint, alarmiert er ohne zu zögern sämtliche Truppen, die sich in seiner Nähe befinden, woraufhin sie alle in Alarmbereitschaft sind und nach uns Ausschau halten. Anhand der gelben, beziehungsweise roten Markierung auf dem Bildschirm können wir jederzeit erkennen, aus welcher Richtung sich gegnerische Kämpfer nähern, oder auch, wie nah sie an uns dran sind. Um die direkte Konfrontation zu vermeiden, sollten wir in dieser Situation versuchen, schnellstmöglich Deckung in den Schatten zu suchen.

Da die Schwerter unserer Gegner mit Lichtessenz getränkt wurden, endet eine direkte Auseinandersetzung für uns meist sofort tödlich und zwar nach einem einzigen Schwerthieb. Da die Feinde zudem in der Lage sind, ihre Schwerter gezielt zu werfen, bringt es auch nichts, einfach vor ihnen davon zu rennen. Hier hilft es meist nur noch, hinter einer Wand oder einem großen Stein Schutz zu suchen und zu hoffen, dass das Schwert daran abprallt. Wenn sie anschließend versuchen uns zu finden, können wir sie mit etwas Glück direkt aus unserem Versteck heraus ausschalten, sobald sie an uns vorbeilaufen. Glücklicherweise müssen wir nicht immer alle Gegner töten, um ein Level zu beenden. Wenn wir uns mit etwas Geschick durch die Schatten bewegen, können einige der Feinde auch sehr gut umgangen und brenzlige Situationen dadurch vermieden werden.

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In der Spielwelt finden wir darüber hinaus immer wieder Schriftrollen, mit denen sich neue Fähigkeiten freischalten lassen. Das Fähigkeitenmenü erreichen wir über das Touchpad des Controllers. Hier lassen sich unsere gesammelten Schriftrollen auf Offensiv- und Defensivtechniken, sowie auf spezielle Aragami-Fähigkeiten verteilen.

Nach dem Beenden eines Kapitels erhalten wir jedes Mal eine Übersicht über unsere Statistiken. Neben der Anzahl an getöteten Gegnern wird hier auch angezeigt, wie oft wir entdeckt wurden oder wie lange wir für den Spielabschnitt gebraucht haben. All dies wird am Ende in einer Bewertung, sowie einer vergebenen Punktzahl, zusammengefasst.

Grafik

Die comichafte Darstellung des Titels bietet uns zwar keinen hohen Realismus, überzeugt aber mit einer einnehmenden, asiatischen Atmosphäre sowie mit wunderschönen Landschaften und Dörfern, die sehr detailverliebt und stimmungsvoll umgesetzt wurden. Gerade die zahlreichen Tempel und Gärten besitzen eine außergewöhnliche Aura, die uns direkt ins ferne Asien mitnimmt. Sich bewegende Bäume und Sträucher, sowie umherfliegende Glühwürmchen oder herab rieselnde Blätter, machen die Umgebung darüber hinaus sehr lebendig. Gerade Asia-Fans dürften sich in der Spielwelt sehr schnell wie zu Hause fühlen.

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Zwar ist die Darstellung insgesamt schon etwas klischeehaft, sie passt aber dennoch hervorragend zu dem mystischen Schattenkrieger, mit dem wir uns durch die verschiedenen Level meucheln. Es ist auch gerade der Kontrast zwischen den beruhigenden Schauplätzen und den blutigen Aktionen des Rachegeistes, die das Spiel zu etwas ganz Besonderem machen.

Sound

Im Hintergrund sorgen authentische und unaufdringliche asiatische Klänge für die passende musikalische Untermalung, die perfekt mit den dargestellten Orten und Landschaften harmoniert. Bei Gefahr, sowie bei Kampfaktionen, werden die zarten Melodien durch rhythmische Elemente unterstützt und die Stimmung dadurch intensiviert.

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Fazit

„Aragami“ besitzt eine sehr interessante Optik und überzeugt darüber hinaus mit einem authentischen asiatischen Charme. Das Gameplay vereint Elemente aus Titeln wie „Assassin’s Creed“ oder „Thief“ und besitzt doch auch eigene Schwerpunkte. Einer ist beispielsweise der interessante Aspekt der Schatten, die selbst erschaffen und als Teleportationsziel genutzt werden können. Aber auch die Tatsache, dass ein direkter Kampf eigentlich nicht möglich ist und wir kontinuierlich auf heimliche Angriffe und eine taktische Vorgehensweise angewiesen sind, verleiht dem Spiel eine interessante Note. Da es allerdings meist direkt tödlich endet, wenn wir einem Gegner in die Arme laufen, könnte dies aber auch ein Punkt sein, der bei einigen Spielern für Frustmomente sorgt.

Alles in allem ist „Aragami“ aber ein rundum gelungenes Spiel, das mich wirklich sehr positiv überrascht hat und sicherlich einige Zeit beschäftigen wird.

Positiv

  • Wunderschöne asiatische Landschaften
  • Stimmungsvolle Musik
  • Interessantes, sehr taktisches Kampfsystem

Negativ

  • Gegner töten uns mit einem Schwerthieb
  • Story könnte noch spektakulärer sein
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Daniel Walter

Geschrieben von: Daniel Walter

Hat seit der ersten PlayStation keine Konsolengeneration ausgelassen und interessiert sich vor allem für Adventures, RPGs und Actiongames. Neben der Arkham- und Assassin's Creed Reihe liegen auch sämtliche Star-Wars-Titel stets hoch im Kurs.

Aragami

Publisher:Merge Games
Entwickler:Lince Works
Release Datum:4. Oktober 2016
Kurzbeschreibung:In "Aragami" schlüpfen wir in die Rolle eines untoten Assassinen, der sich durch wunderschöne asiatische Landschaften meuchelt und dabei die Kraft der Schatten für sich nutzen kann.

USK Alterseinstufung

Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.

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