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A Normal Lost Phone

Von Daniel Liebeherr am 19. Februar 2017 in Review

Wer schon einmal sein Smartphone veloren hat, weiss welche Gedankengänge einem dann durch den Kopf schießen. Welche Inhalte werden von mir jetzt im Netz landen? Habe ich die peinlichen Fotos damals nach der durchzechten Nacht auch wirklich wieder gelöscht? Wer kann jetzt meine Passwörter auslesen? Zuviele Information befinden sich auf den kleinen Taschencomputern, zu leicht gehen diese verloren. Doch was wäre wenn man zufällig ein Handy finden würde? Genau in diese Lage versetzt „A Normal Lost Phone“ den Spieler..

phunny phones

Da das Teil anscheinend nicht gesperrt ist und der Akku noch hält, könnte man als wohlerzogener Gutmensch ja mal einen Blick auf alles werfen, natürlich nur, um es dem Besitzer zurück zu geben, vielleicht mit dem Hintergedanken an einen netten Batzen Finderlohn.

Ein Blick in die Textnachrichten ist der erste Schritt, kein Passwort benötigt, führt uns zumindest schon einmal zum Namen des unglücklichen „Verlierers“. Sam ist sein Name, er hatte vor kurzem seinen 18. Geburtstag und geht auf eine Musikschule. Naja, vielleicht rücken seine Eltern ja eine kleine Belohnung raus, aber dazu bräuchte man erst einmal eine Adresse.

Insgesamt gibt es zehn Icons, welche sich alle anklicken lassen. Der nächste Schritt führt uns ins das E-Mail-Postfach. Leider ist das Guthaben alle, aber es gibt ja WLAN-Empfang. Das Passwort für das örtliche Netz ist schnell gefunden, doch auch hier Fehlanzeige. Bevor man sich versieht, steckt man schon in den privatesten Dingen des jungen Mannes. Doch genau darum geht es bei dem Spiel ja auch. Sam scheint ein recht normaler Junge zu sein, aus einer guten Familie, mit einer netten Freundin. Doch etwas scheint vorgefallen zu sein. Mit seiner Liebsten hat er vor kurzem Schluss gemacht und eine Bekannte faselt etwas von Geheimnissen, welche öffentlich gemacht werden, wenn er sich nochmal im Brettspieleverein blicken lässt. Das alles macht natürlich neugierig. Doch jedes weitere Wort wäre einer dicker, fetter Spoiler. Die Story macht einen krassen Plottwist, an den die wenigsten wohl im Traum denken würden.

Wetterdienst, Gallerie, Kalender, eine Flirt-App und sogar der Taschenrechner helfen dabei, Schritt für Schritt die Geschichte aufzulösen, das in recht wenigen Schritten. Es gibt insgesamt vier Passwörter zu knacken, welche nicht allzu schwer herauszufinden sind. Mit Puzzles lösen hat das nur wenig gemeinsam. Das große Manko des Spiels, falls man das überhaupt so nennen kann, ist die mangelnde Interaktion. Man muss sich durch Tonnen von Textnachrichten quälen – Spam und Geburtstagwünsche von Tante und Onkel sind dabei noch am harmlosesten – nur um an wenige relevante Informationen zu gelangen. Selbst schreiben ist nicht drin. Das Verhältnis stimmt leider in keiner Weise. Ab der zweiten Hälfte des Spiels, wenn das Geheimnis gelüftet ist, wird das Ganze zu einem Proseminar über das eigentliche Thema des Spiels, das heißt konkret: noch mehr Lesen und noch weniger Interaktion.

Fazit

Menschen mit schneller Auffassungsgabe, welche zusätzlich des Schnelllesens mächtig sind, dürften in unter 30 Minuten durch sein. Da lohnt sich fast der Download nicht. Und wer sich wirklich für die eigentliche Thematik interessiert, hat sich darüber sicher schon zuvor zu Genüge informiert. So bleibt also die Frage für wen dieses Game konzipiert wurde? Dazu kommt noch der PC als falsche Plattform, zwei Drittel des Monitors bleiben ungenutzt und starren in einem dunklen Braunton zurück. Das Spiel gibt es auch für Android- und Apple-Phones und dürfte da sicher deutlich mehr Spaß machen.

Positiv

  • interessante Thematik
  • realistische Dialoge

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • falsche Plattform
49

Geschrieben von: Daniel Liebeherr

A Normal Lost Phone

USK Alterseinstufung

Alterseinstufung ausstehend.

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